Familienbande Hartmann: Zwischen Achteltal und Hüttenbach - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.06.2020 um 06:00 Uhr
Familienbande Hartmann: Zwischen Achteltal und Hüttenbach
MAGAZIN Der größere Bruder Stefan erlebte die glorreichen Zeiten des SV Achteltal mit, der kleine Bruder Sebastian lebt derzeit die goldenen Zeiten der SpVgg Hüttenbach. Zusammen stiegen sie einst mit dem Heimatverein in die Kreisklasse auf und schätzen einander sehr.
Von Uwe Kellner

Die Hartmanns sind eine fußballverrückte Familienbande. Vater Horst Hartmann war bereits ein langjähriger Spieler und später Spielleiter des SV Achteltal und so lag es nahe, dass auch seine Juniors eines Tages mit dem Kicken anfangen würden. "Das erste Thema bei einem Elternbesuch ist Fußball, danach kommt erst der Rest", lacht Sebastian, der jüngere Sohn. Er selbst hat das Fußballspielen beim Nachbarn SpVgg Hüttenbach in der E-Jugend begonnen, wechselte danach zum FC Schnaittach und fand erst in der B-Jugend den Weg zum SV Achteltal. Sein viereinhalb Jahre älterer Bruder Stefan begann als Achteltaler ebenfalls in Hüttenbach, spielte zehn Jahre für die Spielvereinigung in der Jugend und wurde mit 17 Jahren langsam ungeduldig. "Ich hatte den Perry Gumann, der damals schon in Hüttenbach das Sagen hatte, gedrängt, dass ich endlich in der Ersten spielen will. Der damalige Trainer hatte allerdings Bedenken, so dass ich dann mit 17 Jahren zum SV Achteltal gewechselt bin", erzählt Stefan.

Aufstieg 2012. Im Herrenbereich spielten die Hartmann-Brüder zuerst beim SV Achteltal. Stefan stieg mit dem SVA bereits 2002 in die Kreisliga auf und kratzte mit diesem Team sogar an der Bezirksliga.
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Mit Achteltal in die Kreisliga


In der Heimat wurde Stefan Hartmann mit 17 Jahren für die Erste Mannschaft freigemacht und durfte in der Kreisliga seine ersten Schritte gehen. Sein Trainer war Kurt Lugner und der Verein war im Jahr zuvor erst aufgestiegen. "In meinem ersten Jahr war ich Stürmer. Das war keine so gute Idee. Erst danach bin ich zurück ins zentrale Mittelfeld gerückt. Das war dann besser für mich und alle anderen", lacht Stefan. Der SV Achteltal stieg im Sommer 2001 mit nur elf Zählern aus der Kreisliga ab. Auf diesen Rückschlag folgten jedoch die goldenen Jahre. Mit Mike Hartwig als Spielertrainer kehrte der Erfolg zurück. "Für mich ist der Mike immer noch der beste Fußballer im Kreis. Das war das fußballerisch beste, das ich gesehen habe", erinnert sich Stefan. Drei Jahre spielten die Achteltaler im Kreisoberhaus. "Wir hatten eine starke Mannschaft. Fast hätten wir sogar die Relegation zur Bezirksliga erreicht. Leider war die Mannschaft aber auch teuer, denn es wurde Geld gezahlt. Irgendwann haben sich die Leute dann verstritten und es ging wieder runter", so Stefan. Im Jahr 2005 endete die Kreisligazeit. Zwei Jahre später ging es sogar in die A-Klasse.

Genauso wie sein Onkel und sein Cousin landete Sebastian Hartmann als Torwart zwischen den Pfosten, musste aufgrund einer Handverletzung jedoch lange pausieren.
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Schwere Handverletzung

Der jüngere Bruder Sebastian kam nicht in den Genuss von Kreisliga-Fußball in Achteltal. Als der SVA in der Kreisliga spielte, war der jüngere Hartmann gerade auf dem Sprung aus der Jugend und spielte in der Zweiten Mannschaft. "Als ich Jugendspieler war, war ich immer bei den Spielen meines Bruders dabei und habe zu ihm aufgeschaut. Sein unbegrenzter Wille hat mich damals schon fasziniert. Er gibt nie auf und war auf dem Feld der 'Aggressive Leader' bis zum Schlusspfiff", so Sebastian über seinen Bruder Stefan. Genauso wie sein Onkel Fritz Hartmann und dessen Sohn Jürgen wurde auch Sebastian Torwart. "Im Feld habe ich es ab und an probiert, war aber lieber im Tor." Im Jahr 2009 zog sich der Schlussmann einen schweren Arbeitsunfall zu, brach sich das Handgelenk und riss sich die Sehnen. "Danach hat es ein paar Jahre gedauert, bis ich mich wieder auf´s Feld getraut habe." Erst in der Saison 2011/12 kehrte Sebastian zurück, allerdings erstmal nur als Feldspieler im defensiven Mittelfeld. In Achteltal hatte Werner Kirchhoff das Traineramt übernommen und zusammen stiegen die Hartmanns in die Kreisklasse auf. Das war der letzte sportliche Erfolg des SV Achteltal in dessen Historie. Nach dem Aufstieg traute sich Sebastian wieder ins Tor, den direkten Wiederabstieg konnte er aber nicht verhindern.

Stefan Hartmann (li.) im Trikot des SV Achteltal. 13 Jahre spielte er in der Heimat. Über die Relegation, ausgerechnet gegen die SpVgg Hüttenbach, gelang 2012 der Aufstieg in die Kreisklasse. 
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Beide landen in Hüttenbach

Nach mehreren vergeblichen Versuchen wurde in Achteltal kein neuer Vorstand gefunden, so dass sich Stefan Hartmann im Jahr 2012 bereit erklärte, diesen Posten zu übernehmen, "damit es im Verein weitergehen kann". Die Amtszeit dauerte etwa zwei Jahre, dann war wieder Schluss. "Es gab zu viele Leute, die gemeckert haben, sich aber selbst nicht bereit erklärten, ein Amt zu übernehmen. Ich habe dann aufgehört und ein Jahr Pause eingelegt vom Fußball", so Stefan Hartmann. "Manuel Scharrer hat mich damals nach Hüttenbach geholt", verrät der Mittelfeldspieler, der fortan für die Zweite der Spielvereinigung kickte. Zur Saison 2016/17 beerbte Stefan Hartmann seinen Kumpel Manuel Scharrer als Trainer der Reserve und fuhr in der Saison 2018/19 über die Relegation seinen ersten Erfolg mit der Rückkehr in die Kreisklasse ein. "Nach zehn Jahren in der Jugend in Hüttenbach, habe ich 13 Jahre für den SV Achteltal gespielt und bin jetzt bereits wieder seit einigen Jahren in Hüttenbach", so Stefan Hartmann über seine bodenständige Laufbahn als Amateurfußballer in den heimatlichen Gefilden. "Ich war kein leichter Spieler. Erst jetzt als Trainer bin ich ruhiger geworden. Früher gab es immer mal wieder Reibereien auf dem Sportplatz", meint Stefan Hartmann, "aber nach dem Spiel waren die Streitigkeiten dann wieder vergessen. Das ist heute leider nicht mehr so."

Der jüngere Bruder Sebastian landete schon ein Jahr früher in Hüttenbach. "Die ehemalige Nummer 1, Mario Scharrer, hat mich auf einem Fest angesprochen, dass er einen Nachfolger brauche", schildert Sebastian. "Ich habe dann erst einmal nachschauen müssen, wo Hüttenbach gerade spielt und habe dann gemerkt, dass sie schon in der Bezirksliga sind." Der Sprung war groß, doch der Achteltaler Keeper traute ihn sich zu. Nach einer Saison in der Reserve setzte sich Sebastian Hartmann gegen seinen Konkurrenten Marco Kühnhakl durch und steht nunmehr seit 2015 bei der SpVgg Hüttenbach in der Bezirksliga zwischen den Pfosten. "Er redet viel, ist immer positiv und ordnet das Spiel von hinten. Schon als Feldspieler konnte der Basti sehr gut antizipieren und hat deswegen auch gespielt, obwohl er nicht der schnellste war. Hüttenbach kann echt froh sein, ihn zu haben", lobt der große Bruder.

Die Hüttenbacher spielen in der Bezirksliga - und das nicht nur wegen Ausnahme-Stürmer Matthias Gruner. "Alle kommen aus der Gegend, wir sind ein eingefleischter Haufen. Die Jungs kennen sich über Jahre und spielen teilweise seit der Jugend zusammen. Das ist einfach anders als sonstwo", findet Sebastian Hartmann. Er selbst habe keinen großen Anreiz woanders zu spielen und will sich mit seinen 33 Jahren weiterhin in Hüttenbach durchbeißen. "Mit einem großen Bruder hat man schon früh gelernt, sich durchzusetzen", lacht er. Hin und wieder käme es zwischen den beiden zu einem kleinen Disput. "Wir ziehen uns ab und an gegenseitig auf, weil der Stefan meint, dass die jetzige Bezirksliga schwächer sei als die damalige Kreisliga und er mit seiner Achteltaler Kreisligatruppe gegen uns gewinnen würde", schmunzelt Sebastian. Da bei den Achteltalern damals große Namen ins Team geholt wurden, würde eine solche Partie sicherlich spannend werden. Gegeneinander haben die beiden noch nicht gespielt und "miteinander ein paar Jahre zu wenig", wie der große Bruder Stefan findet. Ihr sportliches Glück finden sie derweil weiterhin in Hüttenbach.

Die Brüder Stefan und Sebastian Hartmann feiern mittlerweile in Hüttenbach. Stefan trainiert die Reserve und Sebastian hütet das Tor in der Bezirksliga.
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Leser-Kommentare


Steckbrief Stefan Hartmann

Stefan Hartmann
Spitzname
Hartl
Alter
41
Geburtsort
Amberg
Wohnort
Hüttenbach
Familie
verlobt, 1 Kind
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Gewicht
88 kg
Hobbies
Fahrradfahren, Basketball, Zocken, Fußball
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")
Erfolge
Kreisliga- und Kreisklassenaufstieg mit dem SV Achteltal, Aufstieg als Trainer mit der SpVgg Hüttenbach 2 in die Kreisklasse.
Spielerstationen:
SV Achteltal, SpVgg Hüttenbach


Steckbrief Sebastian Hartmann

Sebastian Hartmann
Spitzname
Basti
Alter
37
Geburtsort
Hersbruck
Wohnort
Lauf a. d. Peg.
Familie
ledig, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
192 cm
Gewicht
92 kg
Beruf
Technischer Zeichner
Hobbies
Fußball, Basketball, Fahrradfahren
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Torwart
Erfolge
Aufstieg mit dem SV Achteltal in die Kreisklasse 20011/12. Aufstieg mit der SpVgg Hüttenbach 2 in die Kreisklasse 2014/15. Seit 2015 Nr.1 in Hüttenbach.
Spielerstationen:
Jugend: SpVgg Hüttenbach, FC Schnaittach, SV Achteltal
Herren: SV Achteltal, SpVgg Hüttenbach

Hintergründe & Fakten


Spielerstationen Stefan Hartmann


Saisonbilanz Stefan Hartmann

 
21/22
3
1
1
1
R
0
0
19/21
4
0
2
2
R
1
0
18/19
12
0
0
10
R
0
0
18/19
2
1
0
0
R
0
0
17/18
21
2
0
10
R
1
0
16/17
18
2
0
9
R
1
2
16/17
1
0
0
0
R
0
0
15/16
15
0
2
0
R
0
0
14/15
3
1
1
0
R
0
0
14/15
9
1
0
1
R
0
0
13/14
20
4
0
1
R
1
1
12/13
26
9
0
1
R
1
0
12/13
1
0
0
0
R
0
0
11/12
22
6
0
0
R
1
0
11/12
1
1
0
0
R
0
0
10/11
23
13
0
0
R
1
0
Gesamt
181
41
6
35
0
7
3

Spielerstationen Seb. Hartmann


Saisonbilanz Seb. Hartmann

 
23/24
15
0
0
0
0
0
1
22/23
26
0
0
0
R
0
0
21/22
17
0
0
0
R
0
0
21/22
6
0
0
0
0
0
0
19/21
16
0
0
0
0
0
0
19/21
1
0
0
0
R
0
0
18/19
34
0
0
0
0
0
0
17/18
21
0
0
0
0
0
0
16/17
33
0
0
0
1
0
0
15/16
26
0
0
0
1
0
0
15/16
1
0
0
0
R
0
0
14/15
15
0
0
0
R
0
0
13/14
20
0
0
0
R
0
0
13/14
1
0
0
0
R
0
0
12/13
32
0
0
0
R
0
0
12/13
1
0
0
0
R
0
0
11/12
20
0
0
16
R
1
0
11/12
3
0
1
0
R
0
0
10/11
17
1
0
3
R
0
0
10/11
9
1
0
0
R
0
0
Gesamt
314
2
1
19
2
1
1

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