110 Jahre TSC Pottenstein: Ein kleines Jubiläum für die Felsenstadt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.07.2019 um 18:00 Uhr
110 Jahre TSC Pottenstein: Ein kleines Jubiläum für die Felsenstadt
MAGAZIN Der TSC Pottenstein hat eine lange Historie, die zwei Weltkriege überlebte, aber in den 50er Jahren ihren Tiefpunkt mit der Auflösung des Vereins hatte. Der TSC kam stärker als zuvor wieder zurück und ist mit einem tollen Sportgelände und erfolgreichen Sportlern ein Fixpunkt im Landkreis und darüber hinaus geworden.
Von Uwe Kellner

"Ein langer, nicht immer leichter Weg, liegt hinter dem TSC Pottenstein. Viele Hürden waren hierbei zu überwinden, damit der Verein zu dem wurde, was er heute ist. Hierfür verantwortlich waren und sind die Menschen, die mit ihrem Engagement und viel Hingabe tätig waren. Sie haben dafür gesorgt, dass durch aktive Freizeitgestaltung beim TSC Pottenstein in unserer schnelllebigen Zeit viele Sportbegeisterte einen sinnvollen Lebensinhalt haben", fasst der erste Vorsitzende Rainer Brendel zusammen und spricht damit wohl vielen Ehrenamtlichen aus dem Spielkreis aus der Seele, die ebenfalls durch Dick und Dünn mit ihrem Verein gegangen sind. Besonders die Jugend will der Funktionär fördern und in die Gemeinschaft des TSC einbinden. Bei einem Blick auf die Fußballmannschaften ist das sichtlich gelungen.

Die Historie

Am 4. Dezember 1909 wurde der Turnverein Pottenstein im Gasthof Goldener Anker gegründet und zählte sofort zum gesellschaften Leben dazu. Während der Kriegszeit erlosch das sportliche Leben und erst nach Beendigung des Krieges wurden die Vereinsaktivitäten wieder aufgenommen. Zwischen den beiden Weltkriegen, im Jahr 1927, rief der TSC Pottenstein eine Fußballmannschaft aus und war seither auch am rollenden Leder aktiv. Als Patenverein wurde der Turnverein Ebermannstadt-
Breitenbach auserwählt. Im Jahr 1949 gründeten einige fußballbegeisterte Männer die Fußballabteilung des TSC Pottenstein. Am 25.09.1949 wurde das erste Verbandsspiel ausgetragen. Auf den ersten Aufstieg musste man auch nicht lange warten, denn bereits nach der ersten Saison konnte die Meisterschaft gefeiert werden. Leider war der Erfolg nicht von Dauer, denn schon in der darauffolgenden Saison stieg die Mannschaft wieder ab. Im Jahr 1954 konnte zum zweiten Mal die Meisterschaft und somit der ersehnte Wiederaufstieg gefeiert werden.

Die Höhen und Tiefen des Vereins fanden ein vorläufiges Ende im Jahr 1958 als im schwierigsten Jahr der Vereinshistorie der Spielbetrieb aufgrund interner Unstimmigkeiten eingestellt werden musste. Pottenstein wollte jedoch wieder einen eigenen Verein haben. Deshalb wurde am 2. April 1966
zur Wiedergründung des TSC Pottenstein 1909 im Gasthof Mager eingeladen. Ein Jahr nach der Wiedergründung wurde mit dem Bau des jetzigen B-Platzes am Bayreuther
Berg begonnen. 1970 wurde der Sportplatz der kirchlichen Weihe durch Hochw.
Herrn Dekan Geistlichen Rat Christoph Fischer seiner Bestimmung übergeben. Am 15.06.1979 wurde mit dem Bau des vereinseigenen Sportheimes und des Sportzentrums begonnen. Nach knapp dreijähriger Bauzeit konnte das neue Domizil des Vereins am 30. Januar 1981 feierlich übergeben werden. Nun war es soweit, es konnte endlich das Richtfest für das neue Sportheim gefeiert werden. Zeitgleich wurde in den Jahren von 1979 bis 1983 der jetzige A-Platz errichtet. Der TSC Pottenstein wuchs, kam voran und fand immer größeren Zuspruch. Die Vergangenheit und die Entwicklung des TSC Pottenstein haben gezeigt, dass der Umzug vom Bernitzsportgelände zum Bayreuther Berg wohl eine der wichtigsten und wertvollsten Entscheidungen der Vereinsgeschichte war.

Die Mitglieder des TSC Pottenstein feierten das 110-jährige Jubiläum.
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Aufstieg 1986 und 1996 und 2016

Der nächste Erfolg der Herrenmannschaft konnte in der Saison 1985/86 gefeiert werden. Drei Mannschaften standen punktgleich an der Tabellenspitze, sodass der Meister durch Entscheidungsspiele ermittelt werden musste. Das alles entscheidende Spiel gegen den SC Kühlenfels wurde in Elbersberg vor einer imposanten  Zuschauerkulisse ausgetragen. In einem spannenden Spiel ging der TSC durch Gerhard Steinhäußer nach Flanke seines Bruders Bernd in Führung. Wenig später folgte der Ausgleich. Die Entscheidung musste im Elfmeterschießen herbeigeführt werden. Willi Berner, Sebastian Plank, Jürgen Büttner und Wolfgang Wächter trafen dabei für den TSC, unser überragender Torwart Ernst Hofmann entschärfte zwei Elfmeter. Nach über 13 Jahren wurde der Wiederaufstieg in die B-Klasse gefeiert.

Nach Saisonende im Jahr 1996, stand man wieder mit einem anderen Verein, dem SV Ermreuth, punktgleich an der Tabellenspitze. Wieder musste ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft her. In Gräfenberg wurde der SV Ermreuth mit 3:1 besiegt und der Aufstieg in die A-Klasse war geschafft. Leider konnte die Spielklasse nicht gehalten werden und man stieg nach nur einer Saison wieder in die Kreisklasse ab.

In der Saison 2015/16 konnte man unter Trainer Wolfgang Wächter den größten Erfolg der Vereinsgeschichte verzeichnen. Der große Traum vom Aufstieg der 1. Mannschaft in die Kreisliga wurde endlich in die Tat umgesetzt. Die 2.  Fußballmannschaft belegte in der A-Klasse einen hervorragenden 3. Platz und wardadurch zu einem Entscheidungsspiel berechtigt. Doch leider erfüllte sich der Traum vom Doppelaufstieg nicht und die 2. Mannschaft musste sich im Relegationsspiel geschlagen geben. Dennoch wird man die 90 minütige Unterstützungen der TSC Ultras nicht mehr vergessen.  (Infos und Zitate wurden entnommen aus der Festschrift des TSC Pottenstein deren Redakteure Anna Steinhäußer und Lars Folwarczny sind. Vielen dank für die Hilfe).

Lobesworte für den Sportverein

Weitere Worte gehen von Heiner Scholz, dem Ehrenvorsitzenden des TSC Pottenstein aus: "Die langjährige Geschichte des Vereins möchte ich in zwei Hälften aufteilen.
Begonnen hat er als Turnverein und bereits 1927 wurde eine Fußballmannschaft zusammengestellt. Doch wurde die sportliche Entwicklung zweimal durch die Furie des Krieges abrupt und nachhaltig unterbrochen. Aber der Sport hat sich durchgesetzt. Der Verein überlebte und jedes Mal wurde ein Neuanfang mit dazu gewonnener Zuversicht und Energie gewagt. Die zweite Hälfte des TSC durfte ich als Vorsitzender in meiner 36-jährigen Amtszeit planen und gestalten. Gerne erinnere ich mich an das, was der Verein in dieser Zeit geschaffen hat. Das Sportgelände am Bayreuther Berg mit seinem Sportheim spricht für sich und ist ein Aushängeschild in der Region." Besonders freut er sich über die sportlichen Erfolge wie zum Beispiel den Aufstieg der Fußballer in die Kreisliga. Diesen hatte er sich zum 100-jährgen bereits gewünscht.

Ehrungen

Bereits am 30. März 2019 wurden im Bürgerhaus der Stadt Pottenstein 146 Personen mit 20 bis 70 Jahren Mitgliedschaft geehrt. Das Festkommers des Vereins war ein einmaliger Abend, der ausgiebig gefeiert wurde. Auch die weiteren Festtage, die dem Zusammenhalt und dem gegenseitigen Kennenlernen der Vereinsfamilie untereinander dienten, sind mittlerweile vorüber. Vom 14. bis 16 Juni fand am Sportgelände des TSC ein Festwochenende statt. Bei Musik und Tanz sowie sportlichen Aktivitäten, beispielsweise einem Turnier der Fußballer, schloss der Verein das kleine Jubiläum zum 110-jährigen Bestehen angemessen ab.

Während des Festwochenendes waren die Pottensteiner auch sportlich unterwegs bevor es bei Musik und Tanz gemütlich wurde.
TSC Pottenstein

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Hintergründe & Fakten



Daten TSC Pottenstein

TSC Pottenstein
Gründung: 1909
Mitglieder: 540
Farben: grün-weiß
Abteilungen: Fußball, Tischtennis, Gymnastik, Aerobic, Dart

Sportstätte TSC Pottenstein

TSC Sportgaststätte
Jugendherbergstraße 4
91278 Pottenstein
Auf der B470 Richtung Ebermannstadt. Am Ortsende von Ebermannstadt rechts abbiegen Richtung Moggast. Den Berg hoch über Kanndorf nach Moggast. Weiter über Leutzdorf nach Gößweinstein. Am Ortsende rechts Richtung Pottenstein. Im Ort den Bayreuther Berg hoc

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