Derbynachlese vom Brandbach: “Wir holen aus unseren Möglichkeiten viel raus” - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.09.2018 um 08:00 Uhr
Derbynachlese vom Brandbach: “Wir holen aus unseren Möglichkeiten viel raus”
Es hätte ein Befreiungsschlag werden können für den TSV Neunkirchen. Denn bis kurz vor dem Ende führte der Underdog im Derby gegen die von Ex-Trainer Joachim Müller betreute SpVgg Erlangen. Doch dann führte ein Sonntagsschuss zum verdienten Ausgleich für die Spieli, der allerdings überraschenderweise auf beiden Seiten für Ernüchterung sorgte.
Von Sebastian Baumann
Bange Blicke von Joachim Müller (links) und Harald Gerstner aufs Spielfeld.
Sebastian Baumann
Emotional war das Derby zwischen dem TSV Neunkirchen und der SpVgg Erlangen. Wer aber gedachte hatte, dass es vielleicht für Joachim Müller sein könnte, der bei seinem Ex-Verein sehr freundlich empfangen wurde, der sah sich getäuscht. Es lag vor allem am Spielverlauf, dass Heimtrainer Harald Gerstner seinen Emotionen freien Lauf gab. Denn der Trainer der Brandbachkicker litt förmlich an der Seitenlinie mit und man hatte fast den Eindruck, dass er selber mit am Spielfeld stehen würde. Haderte der Übungsleiter noch kurz vor der Halbzeit mit dem Pech für seine Elf, als Avian Kain mit einem herrlichen Schlenzer nur das rechte Lattenkreuz erzittern ließ, so war spätestens nach dem Ausgleichstreffer durch Daniel Diller, der eine Vorlage des im Abseits stehenden Colin Diederichs sehenswert verwertete, Schluss mit der endgültigen Zurückhaltung. “Der Spieler steht klar im Abseits, das muss der Linienrichter sehen und einfach besser stehen”, kritisierte der Trainer das Gespann vehement nach dem Abpfiff. Allerdings war auch Manuel Menges im Abseits beim Führungstreffer - ausgleichende Gerechtigkeit sozusagen. Wenig später hatte sich Harald Gerstner dann endgültig gefangen, als er mit Joachim Müller sprach. "Das nächste Mal macht ihr besser den Ausgleich in der 75. Minute, dann rege ich mich auch nicht so auf."

Harald Gerstner
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“Wir hätten verlieren müssen”

Joachim Müller, der ruhig an der Seitenlinie das Gespiele seiner Mannschaft beobachtet hatte, war ebenso unzufrieden. “Ich habe mich bei dem Tor für uns gar nicht freuen können, weil wir heute unser schlechtestes Saisonspiel gemacht haben. Ich weiß gar nicht was in den Köpfen meiner Spieler vorgegangen ist. Vielleicht hätten wir verlieren sollen, damit die Herren mal aufwachen. Da sind schon wieder einige abgehoben”, kritisierte der Trainer nachdenklich seine Spieler, die Probleme hatten mit den giftigen Gastgebern. Die Erlanger setzten damit die Serie von vier ungeschlagenen Spielen zwar fort, hatten aber auch einiges an Glück, denn hätte Manuel Menges noch eine seiner Chancen reingemacht, dann wäre es wohl ein Heimsieg geworden. “Neunkirchen hat das richtig gut gemacht im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Die haben alles rein geworfen und hatten sogar teilweise Krämpfe. Wir hingegen sind ein Landesligaabsteiger und spielen so ein Spiel runter”, ärgerte sich Müller maßlos. 

Manuel Menges im Duell mit Daniel Diller (links). Beide Spieler erzielten die Tore im Derby.
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Neunkirchen kann sich nicht befreien


Fünf Punkte hat der TSV bisher auf dem Konto und ziert deswegen den letzten Tabellenplatz. Ein Sieg gegen die Spieli wäre deswegen ein Ausrufezeichen gewesen. “Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben alles rein gehauen und mehr geht einfach nicht”, lobte Harald Gerstner nach dem Spiel seine Spieler, die am Ende ausgepumpt am Boden lagen. “Ich bin aber eigentlich zufrieden wie wir im Moment stehen. Wir holen aus unseren Möglichkeiten viel raus, vielleicht nicht das Optimum, aber es wird von Woche zu Woche besser. Letzte Woche knapp verloren, jetzt ein Unentschieden, jetzt müssen wir eben auch mal unerwartet einen Sieg holen.” Allerdings haben es die kommenden Aufgaben weiterhin in sich. Denn mit dem SV Schwaig wartet ein sehr unbequemer Gegner auf die Brandbachkicker. Personell kann Neunkirchen im Moment auch nicht nachlegen und hofft darauf, dass die vielen fehlenden Spieler zurückkommen. “Martin Kolb fehlt immer noch, Matthias Werner hilft nur sporadisch aus, wenn er Zeit hat. Und dann fehlt mir Kevin Hofmann, der mir am meisten weh tut, vorne drin”, berichtet der Trainer, der schon reagiert hat und mit Lukas Rauh einem U19-Spieler zu seinem Bezirksligadebüt am Wochenende verholfen hat.

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Spielstenogramm

TSV Neunkirchen am Brand: Gottschalk 1,6, Köhler S. 2,4, Magiera 3,1 (70. Dambier 3,0), Bock 3,0, Hasaj 2,6, Sahin 2,6, Derrfuss J. 2,6, Anderson 3,4 (46. Rauh 2,9), Kain A. 2,1, Conrad Mar. 2,6, Menges 1,6 / Kittler, Schulte S., Kreis
SpVgg Erlangen: Harnos 2,1, Konrad 3,8, Zyder 2,8, Hartmann 2,9, Meindl 3,9 (76. Diederichs), Diederichs Y. 3,1 (55. Cam 3,0), Frommherz 3,3 (83. Graf M.), Karius 2,7, Diller 2,9, Winkelmann 3,0, Kauf 3,4 / Manicki
Tore: 1:0 Menges (58.), 1:1 Diller (89., Diederichs)
Gelbe Karten: Magiera - Foulspiel (29.), Bock - Foulspiel (44.), Menges - Foulspiel (85.) / Frommherz - Foulspiel (62.)
Zuschauer: 200 | Schiedsrichter: Dominik Noegel (DJK Weingarts) 3,0


Hintergründe & Fakten


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Tabelle Bezirksliga Mfr Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
8
8
17:12
14
10
9
16:18
14
11
9
14:13
12
12
9
14:20
10
15
9
8:18
7
17
9
7:27
6
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


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