SpVgg Reuth in Jugend eigenständig: "Wir sind für unsere gute Jugendarbeit bekannt" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 16.10.2017 um 06:00 Uhr
SpVgg Reuth in Jugend eigenständig: "Wir sind für unsere gute Jugendarbeit bekannt"
Jugendleiter Markus Hackenberg ist stolz auf die Arbeit, die sein Verein in einem familiären Klima für die Nachwuchskicker leistet. Die SpVgg Reuth kann durch ihr Engagement alle ihre Teams eigenständig besetzen und unternimmt viel für die Kids. Am Ende springt dabei auch etwas für die Herrenteams heraus.
Von Uwe Kellner
Guten Tag Herr Hackenberg, die SpVgg Reuth kann ihre Jugendmannschaften bislang noch eigenständig stellen. Für den Verein ein Kinderspiel oder jede Saison aufs Neue ein harter Kampf?
Markus Hackenberg: Ganz klar – immer wieder ein harter Kampf. Genügend Kinder für eine Jugendmannschafft zu haben ist das eine, aber jede Mannschaft braucht auch einen Trainer sowie Betreuer und nicht zuletzt auch Platz zum Trainieren. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir nicht erst seit fünf Jahren erfolgreich Jugendarbeit betreiben, sondern schon seit vielen Jahren. Wir haben in den letzten Jahren nicht nur von den Neubaugebieten in der näheren Umgebung profitiert, sondern haben es geschafft, uns gerade in Forchheim einen guten Ruf zu erarbeiten, so dass wir immer wieder Neuzugänge außerhalb von Reuth bekommen. Durch das Engagement und den Einsatz der Eltern und unserer Jugendtrainer, auch neben dem Platz, haben wir es geschafft sowohl Erfolg als auch den Spaß in der Gruppe beziehungsweise in der Mannschaft zu vereinen. Vielleicht ist gerade das unser Erfolgsrezept.

Warum ist bei einem vergleichsweise kleinerem Verein möglich, was bei größeren Klubs teilweise seit Jahren als JFG und SG gelöst werden muss?
Markus Hackenberg: Es gibt hier definitiv kein Erfolgsrezept –  leider ist es nicht so einfach. Wie bereits erwähnt, profitieren wir zum einen von den Neubaugebieten im näheren Umkreis und zum anderen sind es die Erfolge der Jugendmannschaften in den letzten Jahren. Wir sind für unsere gute Jugendarbeit im Spielkreis sehr bekannt – das lockt dann selbstverständlich auch Talente aus der “Stadt” zu uns. Außerdem denke ich, der Vorteil der kleinen Vereine ist das familiäre Klima. Da sind noch alle Familienmitglieder, Papa bei den AHs oder als Trainer, die Mama bei den Festen zum Kuchen backen oder Trikots waschen, und die Kids mit ihren Schulfreunden in Teams, gut integriert. Des Weiteren steht bei uns nicht nur Leistung im Vordergrund, sondern auch der Spaß - man geht zusammen auf Kärwa, macht Mannschaftsabende, geht zelten oder besucht Turniere in anderen Ländern - das verbindet.

Wie schwer ist es, Trainer und Betreuer für die Jugendmannschaften zu finden, müssen Sie dabei in die Ferne schweifen, oder kommen diese aus dem eigenen Verein?
Markus Hackenberg: Ganz klar ja, aber auch hier spielt uns die familiäre Atmosphäre in die Hand. Wir stehen jedes Jahr aufs Neue vor dem Trainerproblem, so viele Mannschaften müssen erst mal betreut werden. Meist findet sich aber eine Lösung - und wir schaffen es immer wieder, engagierte Eltern bei uns im Verein mit einzubinden – sei es als Betreuer oder als Trainer.

Felix Burkel, aktuell in Buckenhofen, schaffte aus der Jugendarbeit der SpVgg Reuth beispielsweise den Sprung zur SpVgg Jahn Forchheim.
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Wie wichtig ist Ihnen die Jugendarbeit und kommen regelmäßig neue Spieler in die Herrenteams, oder gehen auf dem Weg dorthin zu viele junge Fußballer verloren?
Markus Hackenberg: Die Jugendarbeit ist bei uns im Verein sehr wichtig und steht an oberster Stelle. Gerade der Abstieg unserer Herrenmannschaft in der vergangenen Saison mit sehr vielen Abgängen hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Jugend zu fördern. Wir konnten dieses Jahr einige junge Spieler bei unserer ersten Mannschaft mit integrieren – und obwohl die Jungs eigentlich noch A-Jugend spielen dürfen, haben sie sich gut in die Mannschaft eingeführt.
Klar verliert man immer wieder auch junge Spieler, sei es weil sie mal Lust auf einen anderen Sport haben, weil andere Vereine sie “abwerben” oder weil sie wegen Beruf oder Studium nicht mehr an einem geregelten Trainingsbetrieb teilnehmen können. Aber bisher haben wir es immer geschafft, schlagkräftige Mannschaften zu stellen.

Die U19 der SpVgg Reuth tritt in der Kreisgruppe an, die als eingleisige Liga den gesamten Spielkreis umfasst. Zu weite Fahrtstrecken, oder hält sich der Aufwand in Grenzen?
Markus Hackenberg: Das mit den weiten Entfernungen ist natürlich nicht sehr schön – vor allem wenn man bedenkt, dass man teilweise eine Stunde Anreise in kauf nehmen muss – aber was solls, wir können das leider nicht ändern.
Man sollte sich hier eher Gedanken machen, warum es in unserer Liga nur noch 14 Mannschaften gibt – das sehe ich aktuell eher als besorgniserregend.

Was halten Sie von der Qualität der Liga und welche Ambitionen hat die SpVgg Reuth unter Trainer Dittmar Schwämmlein in dieser Saison?

Markus Hackenberg: Ich sehe die Qualität in der Liga als sehr ausgewogen von der Spielstärke der Mannschaften. Hier kann definitiv jeder jeden schlagen. Unser gemeinsames Ziel für diese Saison war von Anfang an, dass wir guten Fußball spielen möchten. Wir möchten unsere Jungs nicht zu sehr unter Druck setzen, aber wenn wir am Saisonende auf einem der vorderen Tabellenplätze stehen, sind wir bestimmt nicht böse.

Michael Kuhn (re.), Co-Trainer in Schlaifhausen, stammt ebenfalls aus der Jugendschmiede der SpVgg Reuth.
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Sehen Sie die SpVgg Reuth für die Zukunft gut gerüstet, oder droht auch Ihrem Verein bald der Verlust der Eigenständigkeit mit SGs von der Jugend bis zum Herrenbereich?
Markus Hackenberg: Keiner von uns kann in die Zukunft schauen, aber wir setzen auch weiterhin auf unsere gute Jugendarbeit. Unser nächstes Projekt ist ein neuer Kleinfeldplatz, um die Platzprobleme beim Training zu beheben und um jedem Team genügend Ressourcen zur Verfügung stellen zu können. Wir verschließen die Augen nicht vor der Entwicklung in den Sportvereinen, aber wir werden alles daran setzen, eine Anlaufstelle für Jugendliche zu sein, die sich sportlich betätigen wollen, und das in einem motivierten Team und mit viel Spaß und Freude.

Vielen Dank für das Interview!


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Hintergründe & Fakten

Personendaten
Teamdaten


Bilanz SpVgg Reuth U19

Saison
Pl. 
Liga
2020/21
1. 
Kreisgruppe West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2019/20
2. 
Kreisklasse Ost Erlangen-Pegnitzgrund
 
2019/20
1. 
Kreisklasse A Erlangen-Pegnitzgrund
 
2018/19
8. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
2017/18
2. 
Gruppe 1 Erlangen-Pegnitzgrund
2016/17
4. 
Gruppe 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2015/16
8. 
Gruppe 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2013/14
6. 
Quali-Gruppe 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2013/14
1. 
Gruppe 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2010/11
9. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 

Tabelle Gruppe 1, U19

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
4
12:1
12
4
4
8:9
6
6
4
8:7
5
13
4
4:17
1
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).

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