Erlangen-Bruck: Die größte Aufgabe der Vereinsgeschichte - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.07.2017 um 19:41 Uhr
Erlangen-Bruck: Die größte Aufgabe der Vereinsgeschichte
Drei Tage sind ins Land gezogen, seit dem der FSV Erlangen-Bruck Gastgeber für die größte Fußballmannschaft Deutschlands war. Das Fazit von Vereinschef Reinhard Heydenreich fällt absolut positiv aus, man hofft auf einen Überschuss von bis zu 40.000 Euro. Lobende Worte aus München bestätigen, dass der Bayernligist die anspruchsvolle Aufgabe, wohl die größte der Vereinsgeschichte, hervorragend gemeistert hat. 
Von Marco Galuska

Es spricht auch für die Brucker, dass man sich mit keiner Silbe negativ gegen den einen oder anderen Umstand äußert, der ein Spiel gegen den FC Bayern München im Jahr 2017 mit sich bringt.

Strahlende Augen, Verrenkungen der Autogramme und Selfies wegen, Einfallsreichtum zum Ergattern eines Trikots - die kleinen und großen Bayern-Fans versuchten dem Rekordmeister so nah wie möglich zu kommen. Auch wenn der neutrale Beobachter zwischen Schmunzeln und Kopfschütteln schwankte, ob der "Vergötterung" der Fußball-Ausnahmekönner, ob der Zwei-Klassen-Gesellschaft, die sich auf der einen Seite mit schlichten Bierbänken, auf der anderen Seite mit überdachten Bänken mit Schalensitze auch am Spielfeldrand äußerte, so muss man den Bruckern ein Kompliment machen, für ihre Geduld, ihre Ausdauer und ihre Gastfreundlichkeit, die als Rezept für die erfolgreiche Umsetzung des Benefizspiels anzusehen sind.

"Es war tatsächlich eine Mammutaufgabe, die größte, die der FSV Erlangen-Bruck wahrscheinlich in seiner 100-jährigen Geschichte gemeistert hat, hoffentlich gut gemeistert hat", blickt Vorstand Heydenreich erleichtert zurück. "Wir wissen den Aufwand des Vereins sehr gut einzuschätzen. An dieser Stelle ein großes Kompliment an Sie, das gesamte Team im Hintergrund, allen Helfern und fleißigen Händen", erhielt der FSV-Vorstand im Nachgang aus München explizit ein besonderes Lob ausgesprochen.

Erleichtert war Heydenreich aufgrund des reibungslosen Ablaufs des Benefizspiels ("Alles war friedlich und ohne Zwischenfälle."), hoffnungsvoll was die Finanzen angeht: "Den Überschuss können wir noch nicht abschließend kalkulieren, da die Abschlussrechnung für Security noch nicht vorliegt und auch die Rechnungen für Toiletten, Grillstände, Feuerwehr u.v.a. noch fehlen. Wir hoffen aber, dass ca. 35.000.-€ bis 40.000.- € an Überschuss verbleiben." Es ist der Lohn für die Mühen, die die Brucker auf sich nahmen, nachdem Innenminister Joachim Herrmann, der auch den symbolischen Anstoß ausführte, die Verbindung von Erlangen nach München geknüpft hatte.

Dass die bloße Zusage der Bayern noch längst kein Ruhekissen war, wurde spätestens mit dem Anforderungskatalog von der Säbener Straße deutlich, aber letztlich gelang es Heydenreich und seinen Mitstreitern auch die größten Hürden zu meistern: "Mit der Umsetzung der Vorgaben bin ich mehr als zufrieden, weil vor allem der FC Bayern München sehr zufrieden war und dies auch durch sein fanfreundliches Verhalten und in den Kommentaren nach dem Spiel gezeigt hat. Münchner Spieler übergaben Trikots in die Brucker Mannschaftskabine und bestellten gute fränkische Bratwurstsemmeln in ihre Kabine!"

Eher befremdlich wirkte für den objektiven Betrachter - aber auch für den aufmerksamen Schiedsrichter-Assistenten - der stets kamerabegleitete Auftritt zweier Youtube-Freestyle-Fußballer Billy Wingrove und Jeremy Lynch, die nach einem medial inszenierten Aufwärmprogramm mit Hummels, Martinez und Müller anschließend auch im Brucker Kader standen und mit Gastspielrecht des BFV zu Beginn der zweiten Halbzeit für eine Viertelstunde Drießlein und Seybold beim FSV vertraten.

"Hinsichtlich der Gastspieler waren wir zunächst skeptisch, die Skepsis erwies sich jedoch angesichts der spielerischen Stärke der beiden Sportler als unbegründet und verlieh dem Spiel einen weiteren Reiz", fand Heydenreich. Man darf es dem guten Gastgeber anrechnen, dass er sich auch mit Umständen arrangierte, die nicht auf den vier Seiten Anforderungen festgehalten wurden, dem Ausrüster besonders gefallen mögen, mit dem eigentlichen Geschehen auf dem Platz aber nicht mehr allzu viel zu tun hatten. Ohnehin lag der Fokus nach der Auswechslung der fünf großen Bayern-Stars eher neben dem Platz, wo sich Coman, Müller & Co am Zaun geduldig ihren Fans stellten.

Später durfte dann auch Mario Foth Autogramme schreiben. Dies hatte er sich auch wahrlich verdient: Als einziger Torschütze gegen den FC Bayern München hat er sich in die Geschichtsbücher des FSV Erlangen-Bruck verewigt - und diese sind nun schon 101 Jahre dick.


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Daten FSV Erlangen-Bruck

FSV Erlangen-Bruck
Gründung: 1916
Mitglieder: 850
Farben: Schwarz-Weiß-Blau
Abteilungen: Badminton, Fußball, Kegeln, Tennis, Tischtennis, Turnen, Gymnastik, Volleyball, Wandern

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