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Artikel veröffentlicht am 09.05.2017 um 18:00 Uhr

Reha beginnt am Freitag: "Glück im Unglück" - kein Satz passt besser

Zwei Wochen ist es her, als Norbert Gerstacker, der Trainer des SV Osternohe, am Sportplatz zusammenbrach und einen Herzinfarkt erlitt. Aufgrund der Erstversorgung durch Benjamin Fink und Manuel Lindwurm sowie dem schnellen Eintreffen des Notarztes kann Norbert Gerstacker am Freitag bereits mit der Reha beginnen.

Von Uwe Kellner

Ersthelfer sind sofort zur Stelle

Jede Minute, in der das Gehirn bei einem Kreislaufstillstand im Zuge eines Herzinfarkts ohne Sauerstoff bleibt, führt zu Schäden. Deswegen ist es von äußerster Dringlichkeit, dass mit den Wiederbelebungsmaßnahmen sofort begonnen wird - und dass man unter Leuten ist, die wissen, was sie tun und sich vor allem trauen, ihr Wissen anzuwenden.

Trainer Norbert Gerstacker verspürte im Spiel gegen den FC Reichenschwand zuerst Schmerzen, die er selbst als Rückenschmerzen definierte und konnte in der Halbzeit nicht mit seinen Jungs in die Kabine, erinnert sich sein Sohn Lukas Gerstacker im Gespräch mit anpfiff.info. Nachdem etwa eine Stunde gespielt war, wurde dem Trainer schlecht und er brach zusammen. Er erlitt einen Herzstillstand.

Benjamin Fink und Manuel Lindwurm leisteten Erste Hilfe.

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Sofort waren der Reichenschwander Spieler Benjamin Fink und der Osternoher Spieler Manuel Lindwurm zur Stelle und führten Erste-Hilfe-Maßnahmen aus, um den Trainer zu reanimieren. „Jeder hat uns danach bestätigt, wie wichtig das war, auch dass der Notarzt nur kurze Zeit später am Sportplatz war", sagt Lukas Gerstacker, der den beiden Ersthelfern gar nicht genug danken kann. Wie der Sohn mitbekommen hat, hatte Benjamin Fink erst am Vormittag des Nachholspiels, das am Mittwochabend dem 26. April stattfand, in der Arbeit eine Auffrischung seines Erste-Hilfe-Kurses, da er sich dort als Ersthelfer engagiert. Manuel Lindwurm war bei der Bundeswehr als Sanitäter unterwegs. Beide zögerten nicht und halfen.

„Glück im Unglück, das ist der Satz, der uns die letzten beiden Wochen permanent verfolgt", sagt Lukas Gerstacker. Seinem Vater geht es wieder den Umständen entsprechend gut. Er ist ansprechbar, verlässt am Mittwoch das Krankenhaus und beginnt am Freitag die Reha. „Wir haben ein gutes Gefühl", sagt Lukas Gerstacker.

Norbert Gerstacker beginnt am Freitag mit der Reha nach seinem Herzinfarkt im Spiel gegen den FC Reichenschwand vor zwei Wochen.

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Aus einem warmen wird ein kalter Übergang

Sportlich ging es beim SV Osternohe am vergangenen Wochenende erst wieder weiter. Der SVO gewann im Abstiegskampf der Kreisliga 2 prompt gegen den SK Lauf 2 mit 2:0. „Der Genesungsverlauf von meinem Vater hat damit weniger zu tun, aber so eine Geschichte lässte eine Mannschaft noch einmal näher zusammenrücken. Gegen Lauf hat jeder alles gegeben und über den Kampf haben wir dann auch gewonnen", sagt Lukas Gerstacker. Der SVO muss jetzt noch acht Spiele absolvieren, doppelt so viele wie einige Konkurrenten. Englische Wochen blühen. „In den Gesprächen mit neuen Spielern planen wir bereits mit der Kreisklasse", gibt sich Lukas Gerstacker realistisch. Rechnerisch ist in Osternohe auch ein Klassenerhalt noch denkbar, aber das wäre eine sehr große Sensation.

Das Traineramt hat derweil Lukas Gerstacker übernommen. Er war bisher bereits als Co-Trainer tätig. Da er gerade verletzt ist, leitet David Holzammer das Training. Vater Norbert wollte sich sowieso etwas zurückziehen und in die Spielleiter-Position rücken, da dieses Amt zur neuen Spielzeit frei wird. Dies fällt nun logischerweise flach. Trotzdem wird es weiterhin so sein, dass zur neuen Runde Lukas Gerstacker das Traineramt innehat. „Aus einem warmen Übergang wurde nun ein kalter", nennt es Lukas Gerstacker. Das wichtigste ist jetzt aber sowieso der weitere positive Genesungsverlauf seines Vaters. anpfiff.info wünscht dafür Kraft und alles Gute.