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Artikel veröffentlicht am 19.04.2017 um 14:30 Uhr

Nur als "Alte Herren" geht´s weiter: Die Kickers Erlangen hören am Saisonende auf

UPDATE Gemunkelt wurde es schon länger, nun ist es Fakt. Die Kickers Erlangen werden in der neuen Saison ihre Erste Mannschaft aus dem Spielbertrieb zurückziehen und nur noch als Alte Herren dem runden Leder hinterherjagen. Die teilte der Verein via Facebookmeldung mit. Vorher will sich die Mannschaft aber mit dem Klassenerhalt verabschieden.

Von anpfiff.info Redaktion / Daniel Ruppert infranken.de

„Kein Fußballer will absteigen“, sagt Vorsitzender Sandro Cescutti, der deshalb nicht glaubt, dass die kommenden Gegner des FC die Punkte geschenkt bekommen. Über den Rückzug hatten die Verantwortlichen schon eine Weile nachgedacht. Als es in die Kaderplanung für die kommende Saison ging, fiel nach intensiven Beratungen im Vorstand die Entscheidung. „Die Suche nach Spielern und einem Trainer ist extrem zeitintensiv. Bei uns ist aber in letzter Zeit der Baby-Boom ausgebrochen. Die Jungs verbringen ihre Zeit lieber mit der Familie“, erklärt Cescutti.

Da hatten die Kickers noch große Ziele als Meister der A-Klasse 2 2012/2013

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Der 35-Jährige erwartet zwar noch keinen Nachwuchs, doch auch der Initiator der Vereinsgründung 2010 ist als Mitarbeiter einer Spieler-Agentur, die unter anderem Per Mertesacker und den Ex-Nürnberger Philipp Wollscheid unter Vertrag hat, viel unterwegs. Als künftige AH-Mannschaft könnten die Kickers selbst entscheiden, wann und wie viele Spiele sie bestreiten. „Vielleicht juckt es uns ja irgendwann wieder“, sagt Cescutti und lässt damit eine Hintertür für eine Rückkehr in den Ligabetrieb offen.

Allerdings dürfte den Erlangern dafür der Nachwuchs fehlen, wie der Verein in der Pressemeldung einräumte: „Nach den rasanten Aufstiegen der letzten Jahre zeigte der Trend zuletzt klar nach unten, was insbesondere einer älter werdenden Mannschaft bei gleichzeitig fehlendem Training geschuldet ist. In der Konsequenz ist es für eine untrainierte Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von über 30 Jahren zunehmend schwieriger, einer Truppe von Anfang 20 hinterher zu jagen.“

Oftmals Zuschauer: Sandro Cescutti (links, neben Pberreichenbachs Marco Höhlich).

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In der Hinrunde trafen sich die Kickers immerhin ein Mal pro Woche auf dem Trainingsplatz, seit der Winterpause gibt es zwischen den Partien am Wochenende keine Einheiten mehr. „Ohne Trainer ist es schwer“, erklärt Cescutti, der das Amt mit Andreas Bayerschmidt und David Stöckl seit dem Rücktritt von Jörg Baum vor einem Monat kommissarisch innehat. Unter René Ebert gelang der Durchmarsch von der B- in die Kreisklasse, doch mit dessen Abgang setzte eine Trainerfluktuation mit sechs Übungsleitern in knapp zwei Jahren ein.

„In der Kreisklasse fängt das Thema Geld an“, kritisiert Cescutti, „aber wir haben nicht mal Kohle für einen Trainer. Jemanden zu finden, der das komplett ehrenamtlich macht, ist fast unmöglich.“ Mit einem Erfolg bei Kellerkind Hausen II wollen die Kickers am Samstag ihre Abschiedstournee einläuten.

Erfolgreich waren die Kickers schon in den letzten Jahren, aber nun ist es vorbei.

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Die offizielle Meldung:

"Zur kommenden Saison werden die Kickers nur mehr eine AH-Mannschaft stellen:
Nach intensiven Beratungen in der Vorstandschaft ist der Verein zum Entschluss gekommen, den Spielbetrieb in der kommenden Saison umzustellen. Die Kickers werden daher mit Ablauf der Spielzeit 2016/2017 auf eine reine "Alte Herren"-Mannschaft setzen und fortan nur noch Freundschaftsspiele bestreiten.
Nach den rasanten Aufstiegen der letzten Jahre zeigte der Trend zuletzt klar nach unten, was insbesondere einer älter werdenden Mannschaft bei gleichzeitig fehlendem Training geschuldet ist. In der Konsequenz ist es für eine untrainierte Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von über 30 Jahren zunehmend schwieriger einer Truppe von Anfang 20 hinterher zu jagen.
Entscheidend hinzu kommt die Tatsache, dass ein Großteil der Verantwortlichen familiär nicht mehr die Zeit für administrative Vereinsangelegenheiten aufbringen kann.
Der Verein wurde 2010 vor allem deshalb gegründet, weil sich einige gute Freunde dazu entschlossen gemeinsam ihrem Hobby nachzugehen. Dabei sind von den einstigen Freunden nur noch wenige Mitglieder übergeblieben. Dies soll sich in Zukunft wieder ändern und der Fokus wieder auf den Spaß auf und neben dem Platz gelegt werden.
Ohne wehmütig zu sein und ohne schlechte Gedanken, im Gegenteil sogar mit großer Vorfreude, schließen wir daher nach der Saison ein Kapitel, um ein neues aufzuschlagen. Rückkehr natürlich nicht ausgeschlossen.
In den kommenden Wochen soll sportlich der Klassenerhalt geschafft werden. Der Wettbewerb bleibt natürlich gewahrt."

Weitere Informationen folgen.