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Artikel veröffentlicht am 16.04.2017 um 12:00 Uhr

Junger Trainer für die JFG: Auerbacher Land möchte den Klassenerhalt

Bevor die JFG Auerbacher Land zum Saisonende aufhört zu existieren, soll die U19 den Klassenerhalt in der Kreisliga erreichen. Zu diesem Zweck hat der Verein im Laufe der Rückrunde einen Trainerwechsel vollzogen. Manuel Trenz und Felix Müller sollen den Karren nun aus dem Dreck ziehen.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Herr Trenz, Sie trainieren mittlerweile die JFG Auerbacher Land. Wie kam es dazu und wie ist das Trainerteam des Kreisligisten derzeit aufgestellt?
Manuel Trenz: Zunächst muss ich ehrlich gestehen, dass ich bis auf die Ergebnisse die Geschehnisse der A-Jugend nicht weiter verfolgt habe und auch kein Spiel gesehen habe. Dass die Tabellensituation nach Ende der Hinrunde alles andere als zufriedenstellend war, war offensichtlich. Durch die 0:6-Niederlage gelangte diese Entwicklung dann quasi an ihrem Tiefpunkt an und der ehemalige Trainer Bernhard Hinteregger hat sein Amt zur Verfügung gestellt. Zu Details oder weiterem kann ich leider nichts dazu sagen. Zustande kam dieser Kontakt durch Felix Müller, mit dem ich bereits seit der F-Jugend mit kurzer Unterbrechung zusammenspiele, da er in der Verwaltung Fußball beim SV 08 Auerbach sitzt. Dadurch wurde er sofort über den Rücktritt von Bernhard Hinteregger informiert und hat mich als mögliche Lösung vorgeschlagen. Zudem hat er sich auch gleichzeitig als unterstützende Kraft mit zur Verfügung gestellt. Sodass dann nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen der JFG dieses Engagement zustande kam. Das Trainerteam besteht aktuell aus Felix Müller und mir, wobei wir uns bei sämtlichen Entscheidungen zusammen absprechen und diese dann auch gemeinsam treffen.

Manuel Trenz und Felix Müller trainieren die U19 der JFG Auerbacher Land.

anpfiff.info

Zur neuen Saison löst sich die JFG Auerbacher Land auf und wird zu einer SG. Bleiben sie dann Trainer und wie bewerten Sie diese Entwicklung?
Manuel Trenz: Sowohl bei Felix Müller, der aus beruflichen Gründen aufhören wird, als auch bei mir wird es voraussichtlich nicht weitergehen. Dazu gibt es allerdings noch Gespräche mit der JFG beziehungsweise der SG. Die Entwicklung hin zur SG kann ich nur schwer beurteilen, da ich in diese Materie keinen Einblick habe. Das Wichtigste ist allerdings, und das war auch für die Verantwortlichen im Vordergrund, dass sich für die Jungs nichts ändert. Ich denke, das dürfte alles mehr oder weniger verwaltungstechnische und organisatorische Aspekte beinhalten. Die Vereine bleiben ja auch gleich, sodass die Jugendmannschaften weiterhin zusammen bleiben werden.

Als Spieler des SV 08 Auerbach sind Sie bereits in den Spielkreis Amberg/Weiden gewechselt. Dies wird nun auch die SG tun. Kann dieser neue Kreis mit dem Spielkreis Erlangen/Pegnitzgrund sportlich mithalten?
Manuel Trenz: Grundsätzlich würde ich rein vom Spielerischen her dem Kreis Erlangen/Pegnitzgrund schon etwas Vorteile zusprechen, da wird in unserem Neuen Spielkreis im Vergleich schon etwas mehr auf Einsatz und Einstellung Wert gelegt. Im Gesamten betrachtet sehe ich da letztendlich nicht den riesen Unterschied, wie es oftmals schon behauptet wurde. Das hängt aber natürlich auch immer von der Stärke der Liga ab. Ich würde uns auch in der aktuellen Kreisliga Zwei eine gute Rolle zutrauen. Hinsichtlich der Zuschauer war ich wirklich sehr positiv überrascht, hier spielen wir regelmäßig selbst in der Kreisliga vor 150 bis 200 Zuschauern, das kannten wir aus dem alten Kreis nicht. Da waren oft mehr Auswärtsfans von uns dabei, als der Gegner Heimfans hatte. Highlight war natürlich das Derby in Edelsfeld, bei dem ungefähr 500 Zuschauer dabei waren. Bezüglich der Jugend kann ich zum neuen Spielkreis leider nichts sagen, da mir hier die Erfahrungswerte fehlen. Grundsätzlich kommt hier aber wohl der Aspekt der Fahrten eher entgegen, da die weiten Fahrten zum Beispiel nach Erlangen oder weiter wegfallen werden.

Sportlich steht die JFG Auerbacher Land im Abstiegskampf der Kreisliga. Wie wichtig wäre es im Hinblick auf die neue SG, die ja die Spielklasse der JFG übernimmt, dass der Klassenerhalt geschafft wird?
Manuel Trenz: Den Klassenerhalt zu schaffen wäre immens wichtig, da sich ein Wiederaufstieg erfahrungsgemäß schwer gestaltet, wenn nicht gerade ein Sahnejahrgang nachkommt. Das sieht man gerade bei unseren D - und C - Jugendteams, die jetzt leider "nur" Kreisklasse spielen. Gerade für die A-Jugend wäre es von enormer Bedeutung in der höchsten Liga im Kreis zu spielen, um auch entsprechend auf die Vollmannschaft vorbereitet zu werden. Doch das wird definitiv
ein harter Brocken, noch über den Strich zu kommen.

Manuel Trenz (Mi.) führte den SV 08 Auerbach seinerzeit in der Bezirksliga als Kapitän durch die Runde.

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Vor allem geht es in der A-Jugend um die Ausbildung der Nachwuchstalente. Worauf legen Sie in dieser Hinsicht wert?
Manuel Trenz: Felix und ich sind mit der Prämisse angetreten die Mannschaft, selbst in diesem kurzen Zeitraum, fußballerisch nach vorne zu bringen. Das heißt, sobald es geht den Ball laufen zu lassen und Ordnung ins Spiel zu bringen, sodass die Jungs auch eine gewisse Anleitung haben, um nicht planlos den Ball auf Gut Glück nach vorne schlagen zu müssen. Natürlich war aber gerade jetzt erst einmal Aufbauarbeit zu leisten, da vor allem das Selbstvertrauen im Keller war und auch die Basics erstmal wieder in Erinnerung gerufen werden mussten, wie Konzentration, Einstellung und Defensivbewegung. In der kurzen Zeit ohne Vorbereitung ist es schwierig eine eigene Philosophie zu vermitteln. Grundsätzlich lege ich viel Wert auf Ballbesitzfußball, spielerische Elemente und will auch im Training so gut wie alles mit Ball machen lassen. Das geht selbst im konditionellen Bereich. Hier ist es vor allem wichtig auch unter hoher Belastung die Konzentration hochzuhalten, um richtige Entscheidungen zu treffen. Das kann ich nicht beim Platzrunden laufen trainieren. Aus Unkonzentriertheiten fallen bei uns aktuell jedes Spiel zu viele Tore, sodass wir immer hinterher laufen. Natürlich steht gerade bei uns jetzt erst einmal die defensive Grundordnung im Vordergrund, da sind auch noch zu viele individuelle Fehler da, weil einfach die Abstände zu groß werden und die Ordnung zu auseinander bricht. An Pressing oder Gegenpressing nach Ballverlust ist da zunächst nicht zu denken. Aber
gerade bei nur zweimal Training in der Woche und mittelmäßiger Trainingsbeteiligung ist das schwierig. Zu Acht oder selbst zu Zehnt ist beispielsweise ein Positionsspiel oder Taktikeinheiten gar nicht möglich. Da ist eine gesamte Vorbereitung und eine Mannschaft, die bedingungslos mitzieht, essentiell.

Sehen Sie Ihre Zukunft womöglich als Trainer einer Herrenmannschaft?
Manuel Trenz: In Zukunft ist der Trainerposten sicherlich mal eine Alternative, wann dieser Zeitpunkt ist, kann ich noch nicht sagen. Ich bin ja erst 23, sodass das jetzt nicht eilt. Da müsste schon alles passen. Ich war vor diesem Engagement bereits insgesamt drei Jahre als Co-Trainer von Jugendmannschaften bei uns tätig und der Trainerjob ist sicherlich eine reizvolle Aufgabe, auch wenn sie viel Zeit in Anspruch nimmt.

Vielen Dank für das Interview!