Thomas Groß im Portrait: “Dann hätte es das Turnier wohl nicht gegeben” - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.01.2017 um 12:00 Uhr
Thomas Groß im Portrait: “Dann hätte es das Turnier wohl nicht gegeben”
MAGAZIN Mittlerweile zum 25. mal findet das Brucker Dreikönigsturnier statt und ist mit Sicherheit eines der Vorzeigehallenturniere im Bezirk Mittelfranken. Seit Beginn dabei ist auch Organisator Thomas Groß, der seine Fußballkarriere früh beendete und dadurch dieses Jubiläum erst ermöglicht hat. Und die Lust auf sein Turnier scheint dem Brucker Urgestein noch nicht vergangen zu sein.
Von Sebastian Baumann
Wer weiß, was gewesen wäre, wenn Thomas Groß ein richtig guter Kicker gewesen wäre. “Dann hätte es das Turnier wohl nie gegeben”, schmunzelt der Organisator des Traditionskicks. Natürlich hatte der damalige Defensivmann seine Karriere in Bruck begonnen und kickte dort in der Jugend. So recht erfolgreich war seine Zeit nicht, außer in der B-Jugend als Bruck in der Bezirksliga spielte und Thomas Groß übergangsweise zum Mittelstürmer umfunktioniert wurde. Nach dem Wechsel zu den Senioren im Jahr 1983 musste der Nachwuchsmann gleich zwei Abstiege mitmachen. Erst ging es von der Bezirksliga in die damalige A-Klasse, gefolgt vom Abstieg in die B-Klasse. Mit dabei im Übrigen auch die Mannschaft des ATSV Erlangen, die einträchtig zusammen mit dem Lokalrivalen zweimal abstieg und heute erneut in der gleichen Liga kickt - Landesliga versteht sich. “Ich war aber immer nur der Ergänzungsspieler”, schätzt sich der langjährige Funktionär selber ein. Seit 1989 übernahm Groß dann die Spielberichterstattung an die Presse und war seitdem bei jedem Spiel seiner Mannschaft dabei, ehe er von 1992 bis 1994 erstmals Abteilungsleiter der Brucker wurde.

Ausgelost wird immer beim bekanntesten Erlanger Hallenturnier vom Chef persönlich, aber auch von den beteiligten Mannschaften.
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Gläßer mit der Idee - Groß mit der Ausführung

In dieser Zeit wurde auch die Idee eines Hallenturniers ausgeklügelt. Ralf Gläßer, der heutige Teamchef der Brucker Mannschaft, hatte damals die Idee in der neu gebauten Halle in Bruck ein Hallenturnier zu veranstalten. “Der Ralph hat immer gute Ideen, aber das mit der Umsetzung habe ich dann im Endeffekt übernommen. Aber wir hatten auch die idealen Voraussetzungen. Die Halle in Bruck war neu gebaut und hat perfekt für den Hallenfußball gepasst”, erinnert sich sein damaliger und auch heutiger Mitstreiter.“Wir haben das am Anfang zusammen gemacht, aber dann nach zwei Jahren habe ich das Turnier komplett übernommen.” In den Anfangszeiten wurde im Übrigen noch ohne Rundumbande gekickt. Danach wurde eine Bande aus Wassertrüdingen geholt, bis der SC Eltersdorf in Person von Abteilungsleiter Manfred Klier eine Bande selber baute für die Ausrichtung der Bayerischen Meisterschaft 2003.

Letztes Jahr gewann die SpVgg Erlangen.
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Großer Reiz des Turniers

Es fällt Thomas Groß schon schwer zu sagen, was das Turnier ausmacht. “Es ist ja kein Turnier in dem jedes Jahr andere Mannschaften spielen. Es ist ein Einladungsturnier und ich habe mir gewisse Kriterien gesetzt nach denen eine Mannschaft eingeladen wird.” Kein Wunder, dass sich der Teilnehmerkreis nicht wirklich stark änderte. Nur wenn eine Mannschaft nicht antritt, rückt die Mannschaft aus Erlangen nach, die noch nicht teilnimmt und aktuell am höchstklassigsten kickt. So wie zuletzt die Kickers aus Erlangen, die vom Nichtantritt des BSC Erlangens profitierte und 2014 das erste mal teilnehmen durfte und seitdem gesetzt ist. “Der BSC würde schon gerne wieder mitspielen, aber die Kickers sind jetzt dabei. So ist eben der Modus.” Diese Tradition spiegelt sich auch im liebevoll gestalteten Hallenheft wieder in dem Thomas Groß alle Statistiken aller Turniere aufbereitet hat. Von allen Torschützen bis zu den Siegern kann der interessierte Leser so einige Schmankerl erfahren. Welchen Stellenwert das Turnier hat, zeigt sogar die Tatsache, dass auch immer viele Spieler anderer Vereine, die nicht teilnehmen, zum Turnier kommen. “Es gibt einige, die kommen zum Turnier und sehen kaum Spiele, weil Sie eben nur oben im Verpflegungsbereich stehen und sich einfach treffen. Für mich ist es auch die Gelegenheit vielen Freunden und Bekannten ein schönes neues Jahr zu wünschen.” Selbst bei den Schiedsrichtern gibt es Beständigkeit. Selbst der mittlerweile verstorben Obmann Michael Zimni ließ es sich nicht nehmen - gezeichnet von seiner schweren Erkrankung - noch einmal das Turnier zu pfeifen. “Ein Albin Bauer beispielsweise ist auch schon seit einer Ewigkeit dabei. Und auch Reiner Geicke hat über 20 Jahre gepfiffen.”

Es ist sein Hallenturnier: Thomas Groß
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Viele Highlights


24 Turniere sind mittlerweile gelaufen, kein Wunder, dass sich der Organisator an viele erfreuliche Momente erinnern kann. Ein Highlight war sicherlich für Thomas Groß die Turnierserie 2010 als der FSV gleich vier Turniere ausrichtete. Denn neben dem Dreikönigsturnier noch die Hallenkreis-, Bezirks- und Bayerische Meisterschaft. “Man muss aber auch sagen, dass unser eigenes Turnier dabei eindeutig am besten besucht war.” Die Anzahl der Besucher ist ein wichtiges Kriterium für den Organisator, der sich aber auch immer über einen großen Zuspruch freuen kann. “2011 hatten wir Blitzeis und dennoch waren über 600 Zuschauer in der Halle. Im letzten Jahr hatten wir die meisten Zuschauer, die jemals da waren und zusätzlich wurden auch so viel Tore erzielt wie noch nie.” Allerdings betont Thomas Groß, dass das Turnier auch so gut funktioniert, weil das Organisationsteam im Hintergrund passt. “Nur mit so vielen Helfern kann man so ein Turnier stemmen”, lobt Groß seine Mannschaft.

Treffen unter Freunden: Thomas Groß bei der Ehrung der Sieger, wie hier Sven Röwe.
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Weiterhin kein Ende in Sicht


Wie lange es das Turnier noch geben wird, ist offen. Denn Thomas Groß zeigt noch keine Ermüdungserscheinungen. “So lange ich gesund bin und die Preise auf Vorrat kaufe, werde ich das Turnier sicherlich organisieren”, schmunzelt Groß, der in fast allen Dingen bei “seinem” Turnier auf Beständigkeit hält. Ein langjähriger Mitstreiter wird aber das letzte Mal dabei sein. Denn die Metzgerei Tschernich schließt und wird zum letzten Mal den Fleischkäs servieren. Dafür gibt es beim Spielball Neuigkeiten. Denn der ungeliebte Kurzflorball wird endlich - aus Sicht der Spieler - durch einen normalen Lederball ersetzt. “Es ist ja ein Turnier für die Vereine, nicht für mich. Und wenn das alle wollen, dann setzen wir das auch gerne um”, sagt der Organisator das passende Schlusswort und freut sich auf sein Premierenturnier.

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Steckbrief T. Groß

Thomas Groß
Alter
59
Geburtsort
Erlangen
Wohnort
Erlangen
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Deutschland
Hobbies
Fußball


Historie der Sieger

1993 SpVgg Erlangen
1994 SC Eltersdorf
1995 FSV Bruck
1996 FSV Bruck
1997 ATSV Erlangen
1998 FSV Bruck
1999 FSV Bruck
2000 FSV Bruck
2001 SC Eltersdorf
2002 SC Eltersdorf
2003 BSC Erlangen
2004 FSV Bruck
2005 FSV Bruck
2006 FSV Bruck
2007 SC Eltersdorf
2008 FSV Bruck
2009 SpVgg Erlangen
2010 FSV Bruck
2011 FSV Bruck
2012 TV 1848 Erlangen
2013 SC Eltersdorf
2014 FSV Bruck
2015 SV Tennenlohe
2016 SpVgg Erlangen

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