Eltersdorf als Angstgegner?: FC Amberg auf der Suche nach der Balance - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.09.2014 um 14:00 Uhr
Eltersdorf als Angstgegner?: FC Amberg auf der Suche nach der Balance
In der Saison 2013/14 gab es am Schanzl ein spektakuläres 3:3, in Mittelfranken setzte es trotz Vorteile der Amberger ein 0:1. Durch diese Niederlage verspielte der Fußball-Bayernligist FC Amberg Anfang Mai seine letzte kleine Chance auf die Aufstiegsrelegation. Die Truppe von Trainer Timo Rost war dabei damals über weite Strecken spielbestimmend, jedoch nicht mit dem Glück im Bunde. Jetzt soll es endlich klappen.
Von Stephan Landgraf
In den letzten exakt zehn Jahren trafen die Gelb-Schwarzen und der SCE im Pokal, in der Landesliga Mitte und in der Bayernliga Nord insgesamt 17 Mal aufeinander. Und die Bilanz liest sich mit einem kleinen Vorteil für den FC Amberg, der siebenmal als Sieger vom Platz ging, vier Unentschieden erreichte und sechsmal unterlag. Der SC Eltersdorf somit ein Angstgegner? „Nein, soweit möchte ich nicht gehen. Aber ein unangenehmer Kontrahent, gegen den wir in der letzten Saison nicht gewinnen konnten“, erinnert sich Rost.

Mitfiebern am Spielfeldrand: Timo Rost will gegen Eltersdorf einen Sieg.
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Zeit gegen Eltersdorf zu gewinnen

„Es wird Zeit, dass wir in der Bayernliga endlich mal einen Dreier gegen die Mittelfranken holen“, so der Coach. Aber dazu gehöre auch, dass endlich die Spielweise, die man in der Fremde in schöner Regelmäßigkeit an den Tag legt – immerhin führt der FC Amberg mit 16 Punkten die Auswärtstabelle an – zu Hause gezeigt werde. „Meine Jungs haben immer noch im Hinterkopf, dass man vor den heimischen Fans ein Feuerwerk abbrennen müsse. Das muss raus, denn Fußball ist ein ergebnisorientierter Sport. Wir müssen in unserem Spiel die richtige Balance zwischen Druck nach vorne und Kompaktheit im Abwehrverhalten finden. Lieber spielen wir mal zu Hause nicht so gut und gewinnen dafür“, sagt Rost.

Vor allem auch deswegen, weil er um die Spielstärke des SCE weiß. Die Truppe seines Trainerkollegen Hendrik Baumgart schätzt er nämlich durchaus als einen der möglichen Titelaspiranten ein: „Komisch, dass der SC nur von wenigen auf dem Zettel steht. Für mich ist das ein Geheimfavorit, der viele ehemalige Regionalliga-Spieler in seinen Reihen hat, technisch und offensiv ungemein gut besetzt ist und eine enorme Qualität besitzt“, spart Rost nicht mit Lob für den nächsten Gegner.

Philip Messingschlager (links) ist einer der neuen beim SCE.
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Viele neue Spieler in Eltersdorf

In der Tat eine vollkommen richtige Einschätzung. Vor allem auch deswegen, weil der SC Eltersdorf die Leistungsträger seines Kaders aus der letzten Saison gehalten und nochmals qualitativ verstärkt hat – gerade in der Offensive. Mit Maximilian Großmann vom SV Mem­melsdorf und Oliver Janz von der U19 der SG Quelle Fürth waren zwei Hoch­karäter gekommen. Rechtsvertei­diger Philip Messingschlager soll der Abwehr mehr Stabilität ver­leihen, beim FC Schweinfurt 05 hatte er in der letzten Saison aber immerhin neun Tore geschossen. Ebenso vom unterfränkischen Regionalligisten wechselte zudem Matthias Völker.

Im bisherigen Saisonverlauf wurden die Mittelfranken den Vorschusslorbeeren jedoch nur zum Teil gerecht. Derzeit steht bei zwölf ausgetragenen Partien, das ausgefallene Heimspiel gegen den TSV Großbardorf wird erst am 29. November nachgeholt, mit 20 Punkten der neunten Tabellenplatz zu Buche. Nach einer Erfolgsserie von vier ungeschlagenen Spielen (drei Siege/ein Unentschieden) kassierten die Eltersdorfer zuletzt mit 1:4 bei der SpVgg Ansbach und mit 0:3 zu Hause gegen den SV Alemannia Haibach zwei gehörige Dämpfer.

Bedient war Hendrik Baumgart nach der Niederlage gegen Haibach.
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SCE enttäuscht gegen Haibach

Vor allem die Schlappe gegen Haibach war der spielerische Tiefpunkt in dieser Saison, da in diesen 90 Minuten überhaupt nichts funktionierte: Keine Leidenschaft, kein konsequentes Zweikampfverhalten waren zu sehen – die SCE-Elf wurde gnadenlos ausgekontert. Dass da mit dem verletzten Patrick Hagen schmerzlich der Mittelfeldmotor vermisst wurde sowie Dennis Weiler aus beruflichen Gründen und auch noch auf Tobias Herzner verzichtet werden musste, ließ Trainer Baumgart nicht als Entschuldigung für den schwachen Auftritt der Quecken gelten.

Dementsprechend engagiert werden die Mittelfranken sicher auch in der Oberpfalz zur Sache gehen. „Bei ihnen ist Wiedergutmachung angesagt“, ist sich Rost sicher. „Aber darauf sind wir eingestellt“, sagt er weiter, ohne sich dabei in die taktischen Karten schauen zu lassen. Eines sei jedoch klar: „Eine solche Leistung, wie wir sie in der zweiten Halbzeit gegen Memmelsdorf gezeigt haben, dürfen wir uns sicherlich nicht erlauben“, so der Amberger Coach.

Der kann für die Begegnung gegen Eltersdorf personell wohl fast aus dem Vollen schöpfen. Ein kleines Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Andreas Graml, dessen Knie erneut Probleme bereitet, und hinter dem von Ersatzkeeper Christopher Sommerer, der wahrscheinlich erneut aus beruflichen Gründen fehlen wird.

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Liga-Tabelle

Pl.
Team
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3
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:
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:
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12
14
:
25
8
Der im Vergleich schlechtere Tabellen-14. der beiden Bayernligen nimmt an Abstiegsrelegation teil.

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Saison
Sieger
Liga
Erg.
2007/08
-
LL
 2:2
2007/08
LL
 0:1
2008/09
LL
 1:0
2008/09
LL
 3:2
2009/10
LL
 2:1
2009/10
LL
 4:0
2010/11
LL
 3:0
2010/11
LL
 2:0
2013/14
-
BAYL
 3:3
2013/14
BAYL
 1:0


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