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Artikel veröffentlicht am 23.07.2014 um 06:00 Uhr

Der Torwandkönig wieder erfolgreich: Felix Wöllner spielt gegen die Bayern

MAGAZIN Vor einem knappen Jahr wurde Felix Wöllner der Torwandkönig des ZDF und konnte im Fernsehen zeigen, was er an der Torwand drauf hat. Jetzt hat sich der Weisendorfer einer neuen Herausforderung gestellt und hat am Casting zum Paulaner-Cup teilgenommen. Am Ende gab erneut eine Torwand den Ausschlag und so darf der 22-Jährige im Herbst gegen die großen Bayern antreten.

Von Sebastian Baumann

Für verrückte Sachen ist sich Felix Wöllner ja nie zu schade. Letztes Jahr hatte der Mittelfeldspieler ein Video gedreht, um sich für ein Fußballstipendium zu bewerben. Ein Ausschnitt des Films wurde ans ZDF geschickt und so durfte Felix Wöllner wenig später gegen Hasan “Brazzo” Salihamidžic und den Geschäftsführer von Borussia Dortmund Hans-Joachim “Aki” Watzke an der Torwand antreten. Bei der Finalrunder der Torwandmeisterschaft setzte sich der 22-Jährige dann gegen alle Konkurrenten durch und freute sich am Ende über einen Reisegutschein über 25.000€.

Erst stand der sportliche Teil auf dem Programm.

Paulaner

Zum Casting an die Säbener Straße

Jetzt hatte sich der Weisendorfer beim Casting zum Paulaner-Cup beworben bei dem eine Jury nach einer Vorabauswahl dann an der Säbener Straße - also dem Vereinsgelände des FC Bayern München - Teilnehmer für ein Spiel gegen die großen Bayern gesucht hatte. “Ich weiß gar nicht, wie ich auf die Idee gekommen bin mich da zu bewerben”, sagt Felix Wöllner. “Aber ich habe mein Video hingeschickt mit dem ich mich damals beim ZDF beworben hatte und auch das von dem Torwandschießen. Dann wurde ich angerufen und konnte wohl überzeugen.” Über 60 Teilnehmer gab es bei dem Casting - darunter mit Julius Reutter vom SK Lauf ein weiterer Kicker aus Erlangen-Pegnitzgrund, der allerdings nicht genommen wurde. Die Jury war hochkarätig besetzt mit Raimond Aumann, Waldemar Hartmann und Paul Breitner. “Der Raimond Aumann war eher ruhig. Der Waldemar Hartmann war ein super Typ. Symathisch und Lustig, genau wie der Paul Breitner”, beschreibt Wöllner die drei Casting-Juroren.

Erst Praxis, dann Kreativität

Das Casting umfasste einen sportlichen Teil und dann einen kreativen Teil. “Wir haben drei Stunden Übungen gemacht und wurden von vier DFB-Trainern beobachtet.” Dabei ging es vor allem um technische Fähigkeiten und auch Schnelligkeit der Spieler. Nach dem praktischen Teil stand dann ein kreativer Part an. “Eigentlich wollte ich über die Slag-Line laufen und dabei ein Bier trinken”, blickt Wöllner auf seine erste Idee zurück die er aber nicht umsetzen konnte. Denn auf dem Münchner Kunstrasen gab es keine Befestigungspunkte für die Leine, so dass der Student improvisieren musste. “Ich habe dann ein Torwandschießen veranstaltet und mein Finale beim ZDF im Endeffekt nachgestellt”, berichtet Wöllner. Dabei hat er bei seiner Performance eine Torwand aus Kartons nachgebaut. Als Abschlag für seinen Fußball nutzte Wöllner ein volles Glas Paulaner Hefebier. “Eigentlich wollte ich ja gegen den Waldemar Hartmann antreten, aber mir wurde dann gesagt, dass es besser ist, wenn ich die Jury nicht mit einbinde.” Allerdings traf Wöllner die Karton-Wand nicht so wie gewünscht. “Das war schon knapp. Ich habe die ersten Fünf nicht gemacht und dann hat der Waldi Hartmann schon gewitzelt, dass ich die Arschkarte gezogen habe, wenn ich den nicht mache”, schmunzelt Felix Wöllner. Aber der letzte Ball saß dann und so war dann auch die Trefferanzahl im Vergleich zum ZDF-Finale gleich. “Das ganze ging über sieben Stunden. Jeder der Kandidaten hatte vier Minuten Zeit die Jury zu überzeugen.” Die Jury war schwer beeindruckt, da er traf ohne einen Tropfen zu verschütten.

Felix Wöllner und seine selbst gebaute Torwand. Vom Weizenglas gab der Weisendorfer seine Schüsse ab.

Paulaner

Im Herbst gegen die Bayern

24 Kandidaten wurden aus der Münchner Castingrunde genommen, dazu kommen sechs Spieler aus China, die extra im Paulaner Bräuhaus in Guangzhou gecastet wurden. “Das Spiel soll Anfang Oktober sein”, freut sich Wöllner schon riesig über seinen Einsatz gegen die Bayern, auch wenn er noch nicht weiß, wie lange seine Einsatzzeit sein wird. Denn natürlich sollen alle der 30 Spieler zum Einsatz kommen. “Ich hoffe schon, dass ich 45 Minuten spielen darf”, sagt der 22-Jährige und hat sich auch ein paar Ziele gesetzt. “Es hängt natürlich davon ab, wo ich in der Mannschaft eingesetzt werde, aber will schon den ein oder anderen Zweikampf gewinnen und vielleicht einen der Bayern aussteigen lassen.” Gegen Frank Ribery zum Beispiel wäre das natürlich ein Traum für den im Moment in Innsbruck lebenden Studenten.

Die Jury des Paulaner Cups bestand aus drei bekannten Namen: Paul Breitner, Waldemar Hartmann und Raimond Aumann (v.l.)

Paulaner

Die WM verpasst - ab nach Nicaragua

Eigentlich wollte Felix Wöllner mit seinem Reisegutschein, den er im ZDF gewonnen hatte, ja zur Fußball-WM nach Brasilien fliegen, doch ein Auslandssemester in Spanien machte Ihm einen Strich durch die Rechnung. “Das ging zeitlich einfach nicht vom Studium her.” Allerdings geht es jetzt nach Nicaragua. “Eine Bekannte von mir war schon mal da und hat mich auf die Idee gebracht.” In einem Kindercamp wird Wöllner den Kindern Sportunterricht geben - oder vielleicht auch nur Englisch. Denn nach dem Casting in München war Wöllner mit Freunnden kicken und hat sich am Knöchel verletzt. So stand zu Wochenbeginn erst ein Arztbesuch an und dann das Kofferpacken “Ich hoffe natürlich, dass das schnell wieder gut wird und ich den Unterricht geben kann”, freut sich der Mittelfeldspieler auf seinen Reise nach Zentralamerika. Bis Oktober sollte der Knöchel sowieso keine Probleme machen - wenn Frank Ribery und die Bayern warten.