40 Jahre TSV Vestenbergsgreuth: Eine Erfolgsgeschichte, sogar gegen die Bayern! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.03.2014 um 18:00 Uhr
40 Jahre TSV Vestenbergsgreuth: Eine Erfolgsgeschichte, sogar gegen die Bayern!
MAGAZIN Sein 40-jähriges Bestehen feiert der TSV Vestenbersgreuth in diesem Jahr. anpfiff.info blickt auf eine durchaus erfolgreiche Zeit zurück des Vereins zurück, der einst die Bayern aus dem Pokal warf und dann mit Greuther Fürth fusionierte. Von der Gründung im Jahr 1974 über Höhen und Tiefen bis zur heutigen ersten Mannschaft, die derzeit in der Kreisklasse 1 aktiv ist.
Von Michael Händel
1974 gründete Rudi Müller mit zirka 50 Bürgern aus Vestenbergsgreuth und Umgebung den TSV Vestenbergsgreuth. Die ersten gewählten Vorstände, die dafür verantwortlich waren, den Verein aufzubauen, waren Gerhard Kilian und Hans Hermann. Hans Werner diente dem Verein als erster Schriftführer und Albrecht Bierlein kümmerte sich um das Finanzielle als Kassier. Auch ein Sportplatz wurde in Vestenbergsgreuth schnell gefunden und als neues Gelände des TSV festgelegt und aufgrund des schnellen und hohen Zuwachses konnte ohne weiteres eine erste Mannschaft, eine zweite Mannschaft und eine Jugendmannschaft den Spielbetrieb aufnehmen. Wenig später konnten am Stadion am Schwalbenberg erste Erfolge gefeiert werden.

Der legendäre Schwalbenberg aus der Vogelperspektive.
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Zwei Aufstiege in den ersten zwei Jahren

Die erste Mannschaft des TSV musste nach der Gründung selbstverständlich erst einmal ganz unten anfangen und kickte im ersten Jahr in der damaligen C-Klasse, welche die unterste Spielklasse zu diesem Zeitpunkt war. Mit 44:4 Punkten und einem sagenhaften Torverhältnis von 109:18 Toren wird Vestenbergsgreuth souverän und unbesiegt Meister der C-Klasse. Das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft gegen den FC Wacker Trailsdorf verfolgten damals 2.000 Zuschauer und der TSV entschied die Partie für sich mit 2:1, was den Verein in die B-Klasse – der heutigen Kreisklasse – brachte. Auch dort hatte Vestenbergsgreuth im zweiten Jahr großen Erfolg. Im DFB-Pokal kam der Verein damals bis in die fünfte Runde und in der Liga gelang der Durchmarsch in die A-Klasse, welche mit der heutigen Kreisliga gleichzusetzen ist. Im dritten Jahr des Vereins trat die erste Mannschaft also in der A-Klasse an und belegte am Saisonende einen sehr ordentlichen vierten Tabellenplatz und im Jahr darauf sicherte man sich sogar die Vizemeisterschaft, hatte dabei am Ende der Spielzeit sogar nur einen Punkt weniger als der erste Tabellenplatz auf dem Konto. Über den Aufstieg in die Bezirksliga konnte man sich jedoch im darauf folgenden Jahr freuen. Mit 46 Punkten und 73 Toren wurde man Meister im Kreisoberhaus. Die Bezirksliga-Zeit ging genauso erfolgreich weiter und der Durchmarsch konnte ohne eine einzige Niederlage perfekt gemacht werden. Zwar ging am Saisonende das erste Entscheidungsspiel gegen Feuchtwangen verloren, doch im darauf folgenden setzte man sich gegen den TSV Lindberg mit 4:2 durch, weshalb der Aufstieg in die Landesliga gefeiert werden konnte.

Die erste Meistermannschaft des TSV aus dem Jahr 1974/75.
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Sieben Jahre Landesliga

In der Spielzeit 1980/1981 trat der TSV Vestenbergsgreuth also erstmals in der Landesliga an. Im Mittelfeld der Tabelle auf einem ordentlichen neunten Tabellenplatz landete das Team in der ersten Landesliga-Saison. Es machte im zweiten Jahr den Eindruck, als würde es besser laufen, da der TSV kurzzeitig sogar mal an der Tabellenspitze war, doch die Spielzeit wurde auf dem 12. Tabellenplatz beendet. Ein Jahr als 10. Platz und ein Weiteres auf Platz 12 wurden beendet, ehe für Vestenbergsgreuth eine sehr erfolgreiche Zeit begann. 1984/85 erreichte die Truppe einen mehr als ordentlichen vierten Platz und brach dabei sogar einen Rekord, weil ein Ligaspiel am letzten Spieltag mit 12:2 gewonnen wurde. Im Jahr darauf wurde Vestenbersgreuth sogar Dritter der Landesliga und DFB-Bezirkspokalsieger im Finale gegen die Amateure des 1. FC Nürnberg. Nur eine 1:3-Niederlage gegen den FC Augsburg verhinderte die Teilnahme an der Endrunde des DFB-Pokals.

Mannschaftsfoto TSV Vestenbergsgreuth 1976
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1987 in die Bayernliga

Nach sieben Jahren in der Landesliga gelang im Jahr 1987 dann der ganz große Coup: Vestenbergsgreuth zog souverän in die Bayernliga ein. Bester Angriff, beste Abwehr, 17 gewonnene Heimspiele und 12 Siege in Folge waren nur ein paar Beispiele aus einer Saison der Superlative. Erneut wurde der TSV zudem DFB-Bezirkspokalsieger durch einen 2:1 Sieg nach Verlängerung gegen Südwest Nürnberg. Durch einen 2:0-Sieg gegen den FC Bayern Hof gelang diesmal sogar der Einzug in die Hauptrunde, doch war hier bereits nach dem ersten Spiel Schluss, da es gegen den damaligen Zweitligisten Darmstadt eine deutliche 0:4-Schlappe setzte. In der Bayernliga fasste der Verein anschließend gut Fuß und beendete die erste Spielzeit als Vizemeister. Bei der dadurch erreichten Teilnahme an den bayerischen Amateurmeisterschaften kam Vestenbergsgreuth bis ins Halbfinale, doch scheiterte dort am VfB Oldenburg. Die nächste Saison konnte ebenso erfolgreich beendet werden. Auf Platz 3 schloss man die Bayernliga ab und erneut wurde der Verein DFB-Bezirkspokalsieger, doch verpasste im entscheidenden Spiel gegen Plattling die Teilnahme an der Endrunde. Zwei Spielzeiten, die mit dem vierten und dem zehnten Tabellenplatz abgeschlossen wurden, folgten, ehe Vestenbergsgreuth in der Saison 1991/92 erneut Vizemeister der Bayernliga wurde. Erneut durfte die Mannschaft an den bayerischen Amateurmeisterschaften teilnehmen, doch erneut wurde das Endspiel verpasst. 1993 beendete der TSV die Saison auf dem vierten Tabellenplatz. Im siebten Jahr in der Bayernliga folgte dann der nächste große Triumph in der Geschichte des TSV Vestenbergsgreuth. Zwar schloss man die Saison nur auf dem achten Platz der Ligatabelle ab, doch bedeutete dies gleichzeitig die Qualifikation für die neu eingeführte Regionalliga Süd. Zudem konnte erneut der DFB-Bezirkspokal gegen Ansbach gewonnen werden und auch die Hauptrunde wurde durch einen 2:0-Sieg gegen den SV Altenmünster erreicht.

Lang, lang ist es her. Die Bayernligamannschaft aus dem Jahr 1998/1990.
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Sensation im Pokal gegen Bayern

Eine fast schon sportliche Sensation ereignete sich im darauffolgenden Jahr und ist bis heute wohl das Highlight in der Vereinshistorie. In der DFB-Pokal-Hauptrunde gewann Vestenbergsgreuth durch ein Tor von Roland Stein mit 1:0 gegen den damals amtierenden deutschen Meister FC Bayern München. Die Erfolgsgeschichte ging in der zweiten Pokalrunde weiter, als Vestenbergsgreuth in der zweiten Runde den Zweitligisten Homburg mit 5:1 besiegte. In der dritten Runde war dann jedoch Schluss. Gegen den VfL Wolfsburg war nach einer 3:4-Niederlage nach Elfmeterschießen Endstation. Die erste Spielzeit in der Regionalliga wurde währenddessen als Fünfter beendet.

Die Sensation im Pokal! Roland Stein trifft zum 1:0 und Bayerns Torwart-Legende Oliver Kahn traut seinen Augen kaum.
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Zusammenkunft mit der SpVgg Fürth im Jahr 1995

Helmut Hack und Edgar Burkart brachten im Jahr 1995 den Vorschlag, den TSV Vestenbergsgreuth und die SpVgg Fürth zu vereinigen, um langfristig den höherklassigen Fußball in der Fürther Gegend zu sichern. Eine Mitgliederversammlung stimmte den Zusammenschluss der beiden Fußballabteilungen zu und um an die Vestenbergsgreuther Herkunft zu erinnern, wurde der Verein "SpVgg Greuther Fürth" getauft. Unter dem heutigen Bundesliga-Trainer Armin Veh trat die neue Vereinigung in der Regionalliga Süd an und schaffte dabei prompt den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Zehn Jahre zweite Liga

Ganze zehn Spielzeiten hielt der Zusammenschluss noch und die SpVgg Greuther Fürth erreichte stets einen Platz unter den ersten Zehn. Drei Jahre Benno Möhlmann, gefolgt von einem Jahr Uwe Erkenbrecher, anschließend zwei Jahre Eugen Hachund schließlich erneut Benno Möhlmann für vier Jahre betreuten die Spielvereinigung in der zweiten Bundesliga, ehe die Vereinigung im Jahr 2007 wieder aufgelöst wurde. Zwar blieb die SpVgg Greuther Fürth erhalten, doch entschloss man sich wieder eine eigene Mannschaft des TSV Vestenbergsgreuth zu stellen, die im regionalen Fußball eine ordentliche Senioren-Mannschaft stellen sollte. So ging der TSV in der Spielzeit 2007/08 erstmals wieder alleine auf Tore- und Punktejagd und trat in der A-Klasse 3 im Kreis Erlangen-Pegnitzgrund an, die als Aufsteiger nach einem Jahr sofort wieder verlassen wurde.

Sechstes Jahr Kreisklasse

In der Kreisklasse 2 angekommen, spielten die Teams von Ralf Strässer und später Dieter Stettner stets im oberen Mittelfeld der Tabelle mit und beendeten die ersten vier Spielzeiten unter den ersten Sechs der Liga. 2012 wechselte der Verein in die Kreisklasse 1 und beendete die Saison auf dem siebten Platz. In der aktuellen Saison spielt der TSV Vestenbergsgreuth erneut in der Kreisklasse 1 und überwinterte mit Spielertrainer Christian Nagengast auf einem guten dritten Tabellenplatz.

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Daten TSV Vestenbergsgreuth

TSV Vestenbergsgreuth
Gründung: 1974
Mitglieder: 350
Farben: Rot-Weiß
Abteilungen: Fußball, Tennis, Gymnastik, Kinderturnen, Yoga


Trainer TSV V'bergsgreuth

ab 11/2023
2023/24
bis 11/2023
2023/24
2022/23
2021/22
ab 11/2017
2017/18
bis 11/2017
2017/18
2016/17
ab 09/2013
2013/14
bis 09/2013
2013/14
2012/13
2011/12
2010/11
ab 09/2009
2009/10
von 08/2009 bis 08/2009
2009/10
bis 08/2009
2009/10
2007/08
1994/95
1993/94
ab 05/1991
1990/91
bis 05/1991
1990/91
1982/83
1981/82
1980/81
1979/80
1978/79
1977/78
ab 08/1976
1976/77

Tabellenverlauf V'bergsgreuth


Bilanz TSV V'bergsgreuth

Saison
Pl. 
Liga
2023/24
11. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2022/23
7. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2021/22
2. 
A-Klasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
2019/21
7. 
A-Klasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2018/19
6. 
A-Klasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2017/18
16. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
2016/17
10. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2015/16
11. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2014/15
6. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2013/14
4. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2012/13
7. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2011/12
3. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2010/11
3. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2009/10
6. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2008/09
5. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2007/08
1. 
A-Klasse 3 Erlangen-Pegnitzgrund
1995/96
6. 
Regionalliga Süd (bis 2012)
 
1994/95
5. 
Regionalliga Süd (bis 2012)
 
1993/94
8. 
Amateur-Oberliga Bayern
1992/93
4. 
Amateur-Oberliga Bayern
 
1991/92
2. 
Amateur-Oberliga Bayern
 
1990/91
10. 
Amateur-Oberliga Bayern
 
1989/90
4. 
Amateur-Oberliga Bayern
 
1988/89
3. 
Amateur-Oberliga Bayern
 
1987/88
2. 
Amateur-Oberliga Bayern
 
1985/86
3. 
Landesliga Mitte (bis 2012)
 
1975/76
1. 
B-Klasse 3 (KK) Bamberg
 
1974/75
1. 
C-Klasse 3 (AK) Bamberg
 

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