Halbzeit-Bilanz Bezirksliga Nord: Die fast schon maximale Spannung - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.01.2023 um 09:00 Uhr
Halbzeit-Bilanz Bezirksliga Nord: Die fast schon maximale Spannung
HALBZEIT-BILANZ Die Saison 2022/23 war in der Bezirksliga Nord bislang eine außergewöhnliche. Die Spannung erreicht fast ein Maximum, wenn man bedenkt, dass die ersten Acht noch allesamt realistische Aufstiegschancen besitzen und im Tabellenkeller einzig der TV 48 Erlangen abgeschlagen scheint. Abgesehen vom Tabellenstand liefert die Liga noch einige interessante Merkmale, die wir in unserer Halbzeit-Bilanz untersuchen.
Von Marco Galuska
Unterschiedliche Ziele vor Augen: Mögeldorfs Maximilian Kloos (links) und Oesdorfs Branislav Dipanov.
fussballn.de / Strauch
Wenn der Tabellensiebte in Schlagdistanz zum Führenden ist, benötigt es keiner großen Vorstellungskraft, um die Spannung zu verstehen, mit der die Bezirksliga Nord im März aus der Winterpause starten wird. Nicht recht viel weniger spannend wird es im Tabellenkeller zugehen. Das liegt sicherlich an den Bestimmungen, wonach die letzten drei direkte absteigen müssen und auf Rang 12 und 13 der Klassenerhalt nur über eine erfolgreiche Relegation geht. Anders als in früheren Jahren sind die Abstiegskandidaten diesmal aber nicht so klar abzusehen.

Der TV 48 Erlangen schießt viel zu wenige Tore

Wenn man von einer Vorentscheidung im Tableau sprechen kann, dann würde man diese auf dem letzten Rang finden, wo dem TV 48 Erlangen bereits elf Punkte zu einem Relegationsplatz fehlen. Die Hypothek der Kicker vom Europakanal ist schon beachtlich, die Probleme lassen sich leicht an den Zahlen ablesen: Nur 14 eigene Treffer gelangen in 19 Partien, in elf davon blieb man torlos. Damit erzielten die 48er exakt halb so viele Tore wie die zweitschwächste Offensivabteilung der Liga (SC Adelsdorf, 28).

Kampf im Tabellenkeller. Der TV 48 Erlangen kam bisher nicht so wirklich auf die Beine, die DJK-SC Oesdorf hat aber auch noch einiges aufzuholen, um noch ein weiteres Jahr in der Bezirksliga zu erleben.
Sebastian Baumann

Mehr als dreimal so viele Treffer wie der Letzte hat der SV Schwaig schon verbucht. Die 45 Tore waren aber auch dringend nötig, damit der SVS noch oben mitmischt, denn hinten klingelte es auch schon satte 40-mal! Zum Vergleich: Der TV 48 Erlangen hat erst 32 Gegentore schlucken müssen. In der Torbilanz liefert die Liga indes keine ganz großen Ausreißer. Interessanterweise hat der 13. der Tabelle, Türkspor Nürnberg, mit 41 Treffern die drittbeste Offensive (hinter Schwaig und Weisendorf, 44). In der Defensive haben die Türken aber ihre liebe Mühe - 50 Gegentreffer sorgen für Abstiegsgefahr und wird nur noch vom TSV Neunkirchen am Brand überboten (51). Der drittschlechteste Wert ist dann bereits der des Tabellenzweiten aus Schwaig.

Kalchreuths Janik Engelhard hielt seinen Kasten in acht Partien sauber.
Heidi Huber

Die wenigsten Gegentreffer kassierte der Baiersdorfer SV (24), knapp dahinter folgt die SpVgg Mögeldorf 2000 (25). Auch der SC Germania Nürnberg und der 1. FC Kalchreuth (je 28) blieben noch unterhalb der 30 Gegentore, wobei der FCK in acht Spielen eine weiße Weste hatte und damit Keeper Janik Engelhard gleichzeitig auch den Bestwert hält.

Bekannte Kandidaten um die Torjägerkanone

Bei den individuellen Torschützen sind die bekannten Namen vorne dran. Aber auch hier ist ein Favorit auf die Torjägerkanonen noch nicht zu bestimmen. Weisendorfs Tom Jäckel und Neunkirchens "Lebensversicherung" Manuel Menges haben je 16-mal eingenetzt. Dicht gefolgt von Christoph Weber (15, Schwaig) und Patrick Hirschmann (13, Hersbruck) und Bilel Marrouki (Türkspor Nürnberg, 13). Während Menges der konstanteste Torschütze der Liga ist und in elf Partien getroffen hat, kann Laufs Adrian Holfelder (insgesamt 12 Treffer) schon drei Hattricks vorweisen! Den berühmten Dosenöffner zum 1:0 lieferten Tom Jäckel und Mögeldorfs Youngster Mohammad Camara schon siebenmal.

Manuel Menges erzielte 16 Tore und damit knapp die Hälfte der Treffer des TSV Neunkirchen am Brand. Der Kapitän des Aufsteigers ist auch der konstanteste Torschütze der Liga.
Tim Schmolzi

SC Germania spielt sich in den Fokus

Einen Spitzenrang im positiven Sinne hat der TV 48 Erlangen aber doch: In der Fairness-Tabelle ist der Tabellenletzte mit Abstand vorn, was besser nicht für Rückschlüsse auf die Erfolgsaussichten herangezogen werden sollte. Mit reichlich Karten und Zeitstrafen wurden vor allem der SC Adelsdorf, 1. FC Kalchreuth und der FC Ottensoos bedacht.

An neun Spieltagen führte der SC Germania Nürnberg die Tabelle an, das honorierten auch die Zuschauer in Nürnberg-Schniegling.
Detlef Knispel

In der Sünderkartei eher unauffällig aufgetreten, hat der SC Germania Nürnberg schon für andere Highlights gesorgt. An neun Spieltagen führte der Aufsteiger die Liga an und war auch der Herbstmeister der Bezirksliga Nord. Aktuell ist aber die SpVgg Mögeldorf 2000 an der Spitze - dies zum vierten Mal in dieser Saison. Die Germanen weisen auch den besten Zuschauerschnitt auf (165), dicht gefolgt vom FC Ottensoos (162). Die mit Abstand beste Kulisse bei einem Spiel gab es aber auf der Kalchreuther Alm beim Kärwaspiel gegen den TSV Neunkirchen am Brand mit 400 Besuchern.

Durchaus spektakulär ging es bisher in der Bezirksliga Nord zu. Das 4:4 zwischen Weisendorf und Schwaig am vorletzten Wochenende vor der Winterpause war kein Einzelfall. Drei Partien endeten mit jenem Ergebnis. Acht Tore gab es auch beim 7:1-Sieg des SK Lauf gegen die U23 des ATSV Erlangen zu sehen. Gar neun waren es beim Schwaiger 5:4-Sieg über Neunkirchen.

Siegesserien blieben überschaubar

Mit dem Blick auf die Siegesserien wird einmal mehr deutlich, wie ausgeglichen es in der Liga zugeht. Dem ASV Weisendorf gelangen als einzigem Team fünf Siege hintereinander. Der Baiersdorfer SV indes blieb zwölf Partien am Stück ungeschlagen. Der Remiskönig ist der FC Ottensoos, der in acht Matches die Punkte teilte. Der TV 48 Erlangen wartet seit 24. August - das sind bisher 13 Spiele - auf seinen nächsten Sieg. Dabei verlor das Schlusslicht acht Begegnungen in Folge.

Wenn es sein muss: Bernd Fuchsbauer kam aufgrund der Personalnot im Sommer noch einmal selbst zu einem Einsatz beim ASV Weisendorf, der die meisten Siege hintereinander in der Liga vorweisen kann.
fussballn.de / Oßwald

Bei der Suche nach der bestmöglichen Aufstellung hat der ATSV Erlangen schon 39 verschiedene Spieler aufs Feld geschickt. Die jüngsten Akteure der Liga waren erst 18 Jahre alt, der älteste ist schon 50: Weisendorfs Coach Bernd Fuchsbauer schnürte aus der Personalnot heraus noch einmal seine Fußballschuhe und spielte gegen Ottensoos 24 Minuten.

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare


Tabelle Bezirksliga Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
20
45:40
36
3
20
44:31
35
4
19
36:30
33
5
19
38:28
33
6
19
35:24
33
8
19
33:30
28
9
20
40:38
25
10
19
33:36
24
11
19
31:35
23
12
19
28:39
21
13
19
41:50
21
14
19
35:51
21
15
19
31:35
17
16
19
14:32
10
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen


Torschützen Bezirksliga Nord


Häufigste Tabellenführer


Zuschauer-Tabelle

Pl.
Team
Sp
Ø
1
SC Germania Nbg.
9
165
10
SpVgg Mögeldorf 2000
11
129
11
9
105
12
8
104

Fairness-Tabelle

Pl.
Team
Pk
3
39
1
1
2
54
6
33
4
2
2
57
9
46
4
2
1
65
10
43
2
3
2
66
12
52
2
3
2
75
13
55
6
2
1
78
14
53
1
3
5
89
15
62
3
1
4
91
 
54
8
2
3
91
Wertung: gelbe Karte = 1 Strafpunkt, Zeitstrafe = 2 Strafpunkte, gelb-rote Karte = 3 Strafpunkte, rote Karte = 5 Strafpunkte

Torreichste Spiele


Meiste Treffer pro Spiel


Am längsten ungeschlagen

24.08.2022 - 06.11.2022
26 Punkte | 25:9 Tore
seit 17.09.2022
22 Punkte | 25:10 Tore
28.08.2022 - 23.10.2022
20 Punkte | 19:11 Tore
24.07.2022 - 03.09.2022
21 Punkte | 20:10 Tore
9
07.08.2022 - 09.09.2022
16 Punkte | 13:4 Tore
6
24.08.2022 - 25.09.2022
14 Punkte | 12:5 Tore
6
seit 16.10.2022
12 Punkte | 10:4 Tore
6

Eingesetzte Spieler


Meist gelesene Artikel



Diesen Artikel...