Zuschauerproblematik besteht noch: BFV meldet "erste Signale" zum Stehplatz-Dilemma - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.06.2021 um 15:15 Uhr
Zuschauerproblematik besteht noch: BFV meldet "erste Signale" zum Stehplatz-Dilemma
UPDATE Mit allgemeinem Unverständnis hat der bayerische Amateurfußball auf die Neufassung des "Rahmenkonzepts Sport" in der vergangenen Woche reagiert. Die Vorgabe, dass Zuschauer feste Sitzplätze einnehmen müssen, erscheint praxisfern. Am Dienstag tagte das Kabinett, aber die erhoffte pragmatische Nachbesserung kam (noch) nicht, dies könnte sich laut BFV aber bald ändern.
Von Marco Galuska
Innenminister Joachim Herrmann besichtigte zusammen mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder den Spielort des Auftaktspiels der Deutschen Nationalmannschaft.
Matthias Balk
BFV-Präsident zeigte sich zuversichtlich

Nach der deutlichen Kritik am „Rahmenkonzept Sport“ in der Vorwoche und dem gestrigen Treffen mit Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann anlässlich des heutigen Auftaktspiels der Deutschen Nationalmannschaft in München zeigte sich BFV-Präsident Rainer Koch zuversichtlich, dass die im Rahmenkonzept erklärte Pflicht, den Zuschauern feste Sitzplätze zuzuweisen, bei der Kabinettsitzung am Dienstag auf den Tisch kommen würde. „Ich habe beiden Ministern nochmals unsere Sicht der Dinge und die unserer fast 4600 Vereine verdeutlicht. Es bleibt auch mit ein paar Tagen Abstand nicht nachvollziehbar, dass Stehplätze auf unseren großflächigen Sportplätzen grundsätzlich nicht gestattet sind und im Gegensatz dazu die Zuschauerobergrenze in Sporthallen bei Einhaltung des Mindestabstands bei 1000 Zuschauer*innen liegt“, betonte Koch am Montag.

Ministerpräsident Markus Söder mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (rechts) und BFV-Präsident Rainer Koch (links).
Matthias Balk

Nach bisherigem Stand bleibt unter anderem die Zuschauerzahl bei Veranstaltungen im Freien und damit bei Fußballspielen einschließlich geimpfter sowie genesener Personen auf maximal 500 beschränkt. Und dies noch dazu ausschließlich auf fest zugewiesenen Sitzplätzen inklusive einer Kontaktdatenerfassung und der Datenspeicherung für vier Wochen. Stehplätze sind im Freien erst gar nicht vorgesehen.

Keine grundlegenden weiteren Lockerungen

Trotz der erklärten Zuversicht seitens des BFV-Präsidenten tauchte der Amateursport mit seiner Zuschauerproblematik in der heutigen Pressekonferenz überhaupt nicht auf. Staatsminister Florian Herrmann erklärte nach der Kabinettsitzung vielmehr ganz allgemein, dass grundsätzlich zwar eine positive Entwicklung bei den Fallzahlen zu beobachten sei, warnte aber zugleich vor den Auswirkungen der deutlich gefährlicheren "Delta-Variante". Unterm Strich wurden im Anschluss an die vorherige Kabinettsitzung vom 4. Juni "keine grundlegenden weiteren Lockerungen" beschlossen. "Wir wollen auch aktuell auf Nummer sicher gehen und die Lage genau beobachten", erklärte der Staatsminister hierzu.

Keine Entscheidung, aber Signale

Inwiefern doch noch zeitnah Erleichterungen und Anpassungen im bayerischen Rahmenkonzept Sport bezüglich der Regelung für Zuschauer erfolgen, ist aktuell nicht ersichtlich, da auch der offizielle Bericht aus der Kabinettsitzung noch aussteht. Indes vermeldete der BFV am Mittwochvormittag: "Nach einem weiteren Gespräch an diesem Dienstagabend von BFV-Präsident Rainer Koch mit Innenminister Joachim Herrmann und Gesundheitsminister Klaus Holetschek gibt es erste Signale der Politik, wonach es kurzfristig zu den geforderten Nachbesserungen kommen könnte. Eine Entscheidung aber ist nach wie vor nicht gefallen."

"Wir haben uns zweimal binnen 24 Stunden ausgetauscht. Das alleine schon zeigt, dass wir am Ball bleiben, weil die aktuelle Regelung jeder Sinnhaftigkeit entbehrt. Das Verständnis für unsere berechtigten Belange ist durchaus vorhanden, es braucht in unseren Augen aber auch eine schnelle Entscheidung“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch: „Es gibt jetzt erfreulicherweise erste Anzeichen, dass alsbald auch wieder Stehplätze für die Zuschauer*innen auf unseren Fußballplätzen in Bayern erlaubt sein werden." Aus den Fraktionen der SPD und FDP wurden mittlerweile zu diesem Thema jeweils ein Dringlichkeitsantrag im Landtag eingereicht.“

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