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Artikel veröffentlicht am 04.12.2020 um 08:44 Uhr

FCE-Trainer Michael Hutzler: "Ich bin dankbar für die überragende Zeit"

UPDATE: Michael Hutzler wird in der kommenden Serie nicht mehr Trainer beim FC Eintracht sein, das hat der Verein entschieden. Natürlich, gibt er zu, war er im ersten Moment "traurig und enttäuscht", aber über allem stehe das Wohl des Vereins. Und so sagt er im Gespräch mit anpfiff.info: "Ich bin einfach nur dankbar für die geile Zeit und darüber, dass ich vier Jahre Teil dieser sportlichen Entwicklung sein durfte!"

Von Markus Schütz

Eine lobenswert zurückhaltende Einschätzung der eigenen Rolle. Denn der FC Eintracht Bamberg ist unter Michael Hutzler eine einzige Erfolgsgeschichte. Zur Saison 17/18 kam er nach sieben Jahren bei Jahn Forchheim zum damaligen Bezirksligisten. Mittlerweile gab es zwei Aufstiege und als Krönung seiner dann dritten Saison den jetzt schon so gut wie sicheren Klassenerhalt in der Bayernliga. 88 Pflichtspiele wurden unter dem Trainer Michael Hutzler absolviert, 58 davon gewann der FCE bei 14 Unentschieden und nur 16 Niederlagen.

"Natürlich hätte ich Lust auf eine weitere Saison gehabt. Aber als Trainer darfst du dich nicht zu wichtig nehmen, du bist grundsätzlich ein Mitarbeiter des Vereins, der berufen und eben irgendwann auch abberufen wird.", erkennt er sachlich und nüchtern an. "Über allem steht das Wohl des Vereins! Ich bin mit mir, mit dem, was ich hier investiert und erreicht habe - und mittlerweile auch mit der Entscheidung, absolut im Reinen!", so der 51-Jährige. "Als ich hier unter nicht einfachen Voraussetzungen angetreten bin, war der Spielkreis Bamberg für mich genauso Neuland wie der Verein und ich wusste nicht, was mich erwartet. Heute kann ich sagen, alle meine Erwartungen sind bei Weitem übertroffen worden und ich bin stolz und dankbar, dass ich dann vier Jahre lang Teil des Vereins und dieser Entwicklung gewesen bin!"

Noch bis Saisonende sitzt Michael Hutzler auf der Bank beim FC Eintracht Bamberg, danach trennen sich die Wege. Rechts Torwart-Trainer Christian Cana.

anpfiff.info

"Viele Leidenschaft von allen Seiten"

"Ich bin", so Michael Hutzler, "die Aufgabe mit Herzblut und viel Leidenschaft angegangen. Und ich habe früh gemerkt, dass diese Leidenschaft von vielen im Verein geteilt wird. Sowohl von den Spielern, als auch von Jörg Schmalfuß und Sascha Dorsch. Vom Umfeld und nicht zuletzt auch von den Fans, die uns seit dem ersten Spiel in der Bezirksliga überragend unterstützt und auch getragen haben.", so der am Ende der Spielzeit dann scheidende Trainer, der befindet: "Der Verein ist eine Wucht und hat mir viel gegeben!" Und umgekehrt natürlich auch, denn die Entwicklung die der FC Eintracht unter Michael Hutzler und mit den vielen jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs genommen hat, ist mehr als beeindruckend. Der Verein sprach in seiner Pressemitteilung von einem "neuen Impuls", der gesetzt werden soll. Das kann der Ebermannstadter leben, weil er weiß: "Es ist für einen Trainer leichter möglich, die Spannung über mehrere Spielzeiten hochzuhalten, wenn eine Mannschaft Saison für Saison personell ihr Gesicht wechselt. Das ist eben hier nicht der Fall und deshalb, wie gesagt, akzeptiere ich diese Entscheidung!"

Michael Hutzler (li.) mit Vorstandsvorsitzendem Jörg Schmalfuß (o.) und Abteilungsleiter Sascha Dorsch (re.) auf der Tribüne im Fuchspark. "Ich bin den beiden dankbar, dass sie mir die Chance gegeben haben, hier Trainer zu sein. Ich freue mich darauf - wenn die Auflagen es mal wieder zulassen - die Zeit bei einem Bier gemeinsam Revue passieren zu lassen!"

anpfiff.info

"Bis zum Schluss voll durchziehen"

"Wer mich kennt, der weiß, dass ich bis zum Schluss alles geben werde, um das maximal Mögliche in dieser Saison zu erreichen!", kündigt Michael Hutzler an. "Ich mag die Jungs alle, von A bis Z und ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam und mit vollem Einsatz versuchen werden, uns im vorderen Drittel festzusetzen und einen guten Abschluss zu finden! Danach werde ich zwar mit einem weinenden, aber vor allem auch mit einem lachenden Auge den Verein nach drei wunderschönen Saisons durch die Vordertüre verlassen und werde glücklich sein, dass ich hier war!"

"Noch mit keinem Trainer der Welt gesprochen"

Michael Hutzler will auch nach der Saison weiter Trainer bleiben. "Ich habe einfach Lust darauf und es ist in der Regel immer so: Eine Tür geht zu, eine andere geht auf.", gibt er sich pragmatisch. Der FC Eintracht begibt sich nun auf Trainersuche, denn, so Abteilungsleiter Sascha Dorsch: "Wir haben noch mit keinem Trainer der Welt gesprochen“. Er lässt aber durchblicken: „Als Verein wollen wir Talente entwickeln: Spieler, aber auch Trainer. Das Profil geht deshalb in Richtung eines jungen Trainers, der womöglich selbst höherklassig gespielt hat. Wir stehen bei der Suche aber noch ganz am Anfang.“
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Ursprünglicher Bericht:

In einer Pressemitteilung kündigte der Bayernligist FC Eintracht Bamberg für die kommende Serie das Ende einer enorm erfolgreichen Verbindungen an: Der Vertrag mit Trainer Michael Hutzler wurde nicht über die Saison hinaus verlängert. Der FC Eintracht möchte "einen neuen Impuls auf der Trainerbank".

Und Impulse kamen von dort und von Michael Hutzler, wie der Verein in seiner Pressemitteilung selbst aufzählt: "Zwei Aufstiege in Folge, Bezirkspokalsieger, Klassenerhalt in der Fußball-Bayernliga so gut wie sicher: Vier Jahre lang hat Michael Hutzler als Cheftrainer des FC Eintracht Bamberg Erfolgsgeschichte geschrieben!" Diese geht nun allerdings, so hat sich "die sportliche Leitung des Bayernligisten entschieden", zu Ende, es soll "nach dieser Saison ein neuer Verantwortlicher die vielen Talente im Team weiterentwickeln. Der FCE wird deshalb den Vertrag mit Michael Hutzler nicht über den 30. Juni 2021 hinaus verlängern. Dies wurde dem Chefcoach der Domreiter am vergangenen Dienstag mitgeteilt. Nach intensiven Gesprächen über die zukünftige Ausrichtung des Vereins, die Perspektiven der jungen Mannschaft und die stetige Optimierung jedes einzelnen Spielers ist die Führung der Fußballabteilung zum Ergebnis gekommen, zur Saison 2021/2022 einen neuen Impuls setzen zu wollen.", begründen die Entscheider beim Bayernligisten ihren Weg. Wie bzw. mit wem an der Seitenlinie dieser dann beschritten werden soll, steht nach Informationen des Vereins noch nicht fest.

Viel erfolgreicher als Michael Hutzler in seiner Zeit beim und für den FC Eintracht Bamberg kann man als Trainer nicht sein: Zwei Aufstiege in Folge und jetzt Klassenerhalt so gut wie sicher! Am Ende dieser Saison ist dennoch für ihn Schluss.

anpfiff.info

"Er war schlichtweg ein Glücksfall für uns"

„Zum Ende der Saison blicken wir auf vier großartige Jahre mit Hutzi zurück und sind dankbar für alles, was er für den FCE getan hat. Er war für uns schlichtweg ein Glücksfall“, betont FCE-Fußballabteilungsleiter Sascha Dorsch. Die Entscheidung sei deshalb alles andere als leicht gefallen und sei ein Prozess über mehrere Wochen gewesen. Hintergrund sei letztlich das Ziel, mit einer neuen Personalie, neuen Ideen und einem neuen Reiz die Leistungen der jungen Domreiter fortwährend zu verbessern. „Die sportliche Leitung ist sich sicher, dass die optimale Förderung der Potenziale und die Motivation unsere jungen Talente nur durch regelmäßige Veränderungen des Inputs möglich ist“, erklärt Dorsch die Beweggründe.

"Unsere Vision stets mit Leben erfüllt"

Auch FCE-Vorstandsvorsitzender Jörg Schmalfuß würdigt die Erfolgsgeschichte unter Michael Hutzler und dessen Anteil daran: „Hutzi hat einen tollen Job gemacht und unsere Vision stets mit Leben erfüllt. Wir sind stolz auf das, was er erreicht hat und sind sehr dankbar für sein hohes Engagement.“ Wer ab dem 1. Juli 2021 die Geschicke an der Seitenlinie der Domreiter lenken wird ist, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. „Auch aus Respekt vor Hutzis Arbeit wollten wir zuerst diese personelle Entscheidung treffen und verkünden, bevor wir die Zukunftsplanung weiter vorantreiben."
Wir versuchen, in Kürze auch eine Stimme von Michael Hutzler nachliefern zu können.

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Steckbrief M. Hutzler

Michael Hutzler

Spitzname

Hutzi, Micha

Alter

Geburtsort

Ebermannstadt

Wohnort

Ebermannstadt

Familie

verheiratet, 3 Kinder

Nation

Deutschland

Beruf

Kommunikationselektroniker

Erfolge

1995/96: Aufstieg in die Bezirksoberliga als Spieler mit dem TSV Ebermannstadt, 2005/06: Aufstieg in die Kreisliga mit der SpVgg Neideck-Muggendorf; 2007/08: Aufstieg in die Bezirksliga mit der DJK Weingarts; 2011/12: Aufstieg in die Bayernliga mit Jahn Forchheim; Aufstiege mit dem FC Eintracht Bamberg von der Bezirks- in die Landes- und von der Landes- in die Bayernliga.