Sammelleidenschaft: Die Welt ist nicht genug - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.04.2020 um 12:00 Uhr
Sammelleidenschaft: Die Welt ist nicht genug
Günter Rothenberger ist eine Art Weltmeister. Im Sammeln von Stadionheften. Über 26.000 Exemplare aus 164 Ländern hat er schon zusammengetragen. Als anpfiff.info vor kurzem zur Wahl des besten Stadionhefts in Franken aufgerufen hat, meldete sich der passionierte Sammler in der Redaktion. Und hofft auf die Mithilfe unserer Leser, denn es ist bei dem Umfang der Sammlung schwierig geworden, weitere Vereine zu finden.
Von Christian Fiedler

Panini-Bilder, Autogramme, Briefmarken, Bierdeckel … Klar, das kennt man als klassische Sammelobjekte. Aber Stadionhefte? Für Günter Rothenberger aus dem Städtchen Gaggenau sind genau sie die Objekte einer langjährigen Sammelleidenschaft. Seit fast 34 Jahren sammelt der mittlerweile 64-Jährige Badenser Stadionhefte aus allen Ländern der Welt. Knapp über 26.000 Stück hat der bekennende Fan von Borussia Mönchengladbach schon zusammengetragen. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht, denn er hat ein großes Ziel: „Ich will von jedem Verein der Welt ein Stadionheft haben“. One-per-one heißt das Sammelgebiet in der Szene. Und damit ist Günter Rothenberger nicht alleine, denn es gibt eine Reihe von Gleichgesinnten. Allerdings ist er wohl derjenige mit der weltweit größten Sammlung. „Nach mir kommt ein Engländer, der hat so um die 13.000 Hefte“. Die Sammlung umspannt die ganze Welt, vom kleinen Verein aus Deutschland zu Vereinen aus allen Kontinenten und auch zu exotischen Ländern. 

Besuch von „11 Freunde“

Die Hefte sind in über 400 Ordnern sortiert, jedes Heft zum Schutz in einer eigenen Klarsichtfolie. Dazu kommen viele Kisten undSchachteln... Zunächst lagerte er die Sachen in seiner Wohnung, später brachte er einen Teil davon in den Keller: „Ich dachte, irgendwann stürzt mir die Bude ein“, erzählt Günter Rothenberger lachend, Papier ist schwer. Wegen seiner Sammelleidenschaft bekam er auch schon mal Besuch von einem Redakteur mit seiner Fotografin von der Zeitschrift „11 Freunde“, der über ihn und seine Leidenschaft schrieb. Überhaupt hat er über sein Hobby viele Kontakte geknüpft und Bekanntschaften gemacht, darunter auch viele Freundschaften im Ausland.  Dabei war auch ein Sammler aus Würzburg, den er mal besuchte. „Über fünf Stunden haben wir in seinem Keller Hefte getauscht. Am Ende bin ich mit einem Waschkorb voller Hefte nach Hause gefahren“, berichtet der frühere Sparkassenmitarbeiter über seinen Besuch im Fränkischen.

Dichtes Netzwerk an Unterstützern

Um an Hefte zu kommen, hat Günter Rothenberger schon viel erlebt. Er hat Vereine oder Schiedsrichter angeschrieben und sie um Hefte gebeten. Im Urlaub werden schon mal Spiele aufgesucht, wobei weniger das Spiel, sondern eher das Stadionheft interessiert. Über Ebay sucht er nach Ausgaben, die ihm fehlen. Und natürlich ist er auch mit Groundhoppern oder anderen Fußball-Exzentrikern bestens vernetzt. Besonders gern erinnert er sich an eine Begebenheit, die ihm vor vielen Jahren im Italien-Urlaub widerfahren ist. Mit seinem Sohn kam er an einem verlassenen Sportplatz vorbei. Rothenberger hielt an und wurde in einer unverschlossenen Kabine fündig. Eine Kiste mit Stadionheften! „In dem Moment, als ich reingreife, kommt die Putzfrau um die Ecke, schreit und zetert.“ Mit seinem Sohn ergriff er die Flucht, da war nichts zu erklären - aber mit Programmheft - seitdem ist er stolzer Besitzer eines Heftes von USD Opitergina, einem Dörfchen in der Nähe von Venedig.

Können anpfiff-Leser helfen?

Natürlich möchten wir von anpfiff.info dem Sammler dabei helfen, dass auch die fränkischen Vereine in seiner Sammlung repräsentiert sind. Denn neben den Heften aus exotischen Ländern ist es gerade bei kleinen Dorfvereinen schwierig, an Ausgaben heranzukommen. „Grundsätzlich fehlen mir die kleinen Vereine, das heißt ab der Bezirksliga und vor allem aus den tieferen Ligen.“
Wer kann Herrn Rothenberger helfen, um die Sammlung zu vergrößern?  Er freut sich sehr über einen Brief mit ein paar Heften, die ihm fehlen. Auch ältere Ausgaben sind ihm immer willkommen: „Sollte dann doch ein Verein doppelt sein, nehme ich gerne die aktuellere oder attraktivere Ausgabe. Und sofern es keine Programme zu Heimspielen gibt, ist auch ein Vereinsheft oder eine Jubiläumsausgabe als Ersatz für meine Sammlung großartig, mir ist es wichtig etwas vom Verein zu haben.“

Vielleicht finden sich ein paar Leserinnen und Leser, die Hefte aus der fränkischen Provinz an ihn schicken. Seine Adresse lautet: Günter Rothenberger, Postfach 1468 in 76554 Gaggenau.

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