Große Spielgemeinschaft: Korzendorfer: "Der Schritt war alternativlos!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.08.2019 um 09:00 Uhr
Große Spielgemeinschaft: Korzendorfer: "Der Schritt war alternativlos!"
TSV Arzberg-Röthenbach, 1.FC Marktleuthen und ASV Wunsiedel. Drei große Vereine im Frauenfußball in den vergangenen Jahren haben sich zu einer großen Spielgemeinschaft zusammengeschlossen und werden in der kommenden Saison gemeinsam in der Bezirksliga an den Start gehen. Der Schritt war laut Spielleiter Sebastian Korzendorfer unausweichlich, denn eigenständig hätte es keine der drei Vereine geschafft.
Von Florian Maedler
Die Gründe für die große Spielgemeinschaft

Noch vor ein paar Jahren konnten die Vereine aus Wunsiedel, Marktleuthen und Arzberg-Röthenbach zwei Damenmannschaften ins Rennen schicken und das mit Erfolg. Doch ein gewaltiger Rückgang an Spielerinnen ließ dies in den Jahren nicht mehr zu. So gab es schon in der vergangenen Saison eine Spielgemeinschaft zwischen den Damen aus Marktleuthen und Wunsoedel. Diese wird nun noch um den TSV Arzberg-Röthenbach erweitert. „Kein Verein der Spielgemeinschaft hätte mehr alleine ein Team melden können, selbst der Zusammenschluss vom Vorjahr also die SG Wunsiedel/Marktleuthen hätte nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen können. Vom TSV haben uns fast alle tschechischen Spielerinnen verlassen, sie spielen in Banik Sokolov. Viele Spielerinnen haben aus den verschiedensten Gründen keine Zeit und Lust mehr zu spielen.“ berichtet Spielleiter Sebastian Korzendorfer von der jüngsten Entwicklung in dortigen Damenbereich. Die altbekannten Probleme bei den Frauen, wie Studium, Arbeit und Familienplanung machen also auch in diesen Regionen keinen Halt. „Nachdem ich in guten Kontakt zu einer Spielerin der Spielgemeinschaft stand und von ihr hörte, dass sie Probleme bekommen, eine Mannschaft zu melden, kam es zu ersten positiven Gesprächen“ plaudert der 30-Jährige von der Entwicklung der großen Spielgemeinschaft. Die Leistungen und Ergebnisse der ursprünglichen Spielgemeinschaft indes verfolgte Korzendorfer dabei schon seit längeren.

Krystina Kukikova (vorne) fehlt den Damen der Spielgemeinschaft vorerst verletzungsbedingt.
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Kein aufgeblähter Kader

Nun ließe sich erwarten, dass der Zusammenschluss dreier Vereine auf einen großen Kader deutet. Hier nimmt Korzendorfer aber gleich Wind aus den Segeln. „Das ist natürlich nicht so. Zum festen Kader zählen aktuell 18 Spielerinnen und 7 bis 8 Mädels die im Notfall mal aushelfen.“ zudem muss die Spielgemeinschaft verletzungsbedingt auf Krystina Kuvikova verzichten, Nicola Sladovska erwartet hingegen Nachwuchs. „Trotz der 3er-SG ist die personelle Lage nicht luxuriös, man kann aber mit der Kadergröße gut arbeiten, da ein Stamm von 12 Mädels schon zu einem richtigen festen Kern zusammengewachsen ist.“ sieht man sich durch den Zusammenschluss dennoch gut aufgestellt.

Sebastian Korzendorfer, die gute Seele des TSV Arzberg-Röthenbach, blickt der großen Fusion positiv gegenüber.
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Keine Neuzugänge, viele Abgänge

Ziatekova, Vagingerova, Bartyzalova, Hanesova, Bauerova, Marklova, Czelderova sowie fast alle anderen tschechischen Spielerinnen sind Namen, die man in der kommenden Saison in den Spielberichten nicht mehr lesen wird. Allesamt sind wieder zurück ihre Heimat gekehrt. Zudem wechselte Torhüterin Jenny Tanner zur SpVgg Oberfranken Bayreuth und  Annika Steidl zur direkten Konkurrenz Höchstädt/Selb.

Trainerteam steht

„Unsere Trainerin der Spielgemeinschaft ist Jana Horna, welche die TSV-Damen bereits in der Rückrunde trainierte. Als Co-Trainer ist Jörg Heinze und ich am Start, als Betreuer agieren Frank Schöffel und Alexandra Heinze.“ definiert Sebastian Korzendorfer das Team hinter dem Team. Die Vorbereitung indes verläuft sehr gut. Seit Mitte Juli bittet Jana Horna die Mädels auf dem Fußballplatz. Die beiden Einheiten pro Woche sind trotz der Urlaubszeit vollkommen in Ordnung besucht. „Jana Horna gestaltet das Training anstrengend aber effizient- Ganz wichtig ist aber das es Spaß macht und das die Mädels mit Freude dabei sind.“ merkt man schon die Vorfeude auf die bald startende Saison. Um Harmonie und Freude zu haben, haben sich die Macher der Spielgemeinschaft auch einiges einfallen lassen, um den Zusammenhalt unter den Mädels zu fördern. „Wir hatten bisher zwei schöne Grillabende, aber viele weitere gemeinsame Aktivitäten wie Kegeln, Laser Tec sind bereits in voller Planung. Harmonie, Freude aber auch Ehrgeiz und Lust auf Fußball sind wieder voll da.“ freut sich der langjährige Spielleiter auf die kommenden Aufgaben.

Ob Katharina Wippenbeck Rosa Trikot) auch für die neue Spielgemeinschaft ihre Tore erzielen wird, zeigt sich ab dem kommenden Wochenende.
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"Wollen eine gute Rolle spielen"

„Unser Ziel für die neue Saison ist es, mit Spaß und Freude Fußball zu spielen. Der nötige Ehrgeiz und die Einstellung ist bei allen Mädels da. Als Ziel in der Tabelle sehe ich uns auf den Plätzen 2 bis 4.“ setzt man sich bei heuer sehr schwer einzuschätzender Bezirksliga mit vielen Spielgemeinschaften dennoch ein sportlich ansprechendes Ziel. Mit dem ASV Oberpreuschwitz und der Bayreuther Eintracht sind beide Bezirksoberligaabsteiger in der gleichen Liga und mit der SpVgg Weißenstadt rückt ein starker Aufsteiger mit einer jungen, talentierten Truppe nach. An die Meisterschaft will man sich nicht auseinandersetzen, wobei es sicherlich eine spannende Frage wäre, denn als Spielgemeinschaft ist der Aufstieg in die Oberliga wohl  nicht gestattet. "Damit setze ich mich erst auseinander, wenn es soweit ist." denkt Korzendorfer vorerst von Spiel zu Spiel.

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