Pokalhalbfinale als Kuriosum : Tabellenletzter deklassiert Ligakameraden - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 21.04.2019 um 14:00 Uhr
Pokalhalbfinale als Kuriosum : Tabellenletzter deklassiert Ligakameraden
In der U19-Landesliga hat das Nachwuchsteam der SpVgg Bayreuth noch keinen Sieg landen können. Entsprechend gering waren die Chancen, sich im Halbfinale des Bezirkspokals gegen den FC Coburg durchsetzen zu können. Am Ende sprang ein kurioser 11:0-Sieg gegen den Ligakameraden aus der Vestestadt heraus, der den besonderen Umständen geschuldet war und auch Fragen aufwirft.
Von Hans-Jürgen Wunder
Der Coburger Trainer Pascal Hübner war um seine Mission am Ostersamstag nicht zu beneiden. "Wir haben zahlreiche Urlauber und der eine oder andere Spieler musste bei den Herren mit aushelfen." Etwa Ricardo König, der im Landesligaspiel gegen Mitterteich von Beginn an auf dem Feld stand. Geblieben sind 12 meist jüngere Kicker, die die Reise in die Wagnerstadt mit antraten. "Uns ging es darum, überhaupt zu spielen und Strafen bei Nichtantritt zu vermeiden", klärt der Übungsleiter auf. Dass der Osterausflug aber mit einer saftigen 0:11-Niederlage und einem Desaster endete, hatte auch er nicht erwartet. Und zu allem Überfluss gibt es wohl auch noch eine schwere Verletzung zu beklagen. "Ein Spieler von uns ist auf die Schulter gefallen und es ihm ist auch gleich schlecht geworden. Ich fürchte, da ist etwas gebrochen."

Der eingesprungene Niklas Greiner trägt sich hier in die Torschützenliste ein.
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Partie durchgezogen

Schon im Vorfeld hatten die Verantwortlichen beider Teams Bauchschmerzen mit der Ansetzung am Ostersamstag. "Wir hatten ja ursprünglich den Vorschlag gemacht, die Partie zu verschieben. Das wollte aber Coburg zunächst nicht. Einen Tag vorher hat dann der Gegner angefragt. Da waren wir dann aber nicht mehr bereit, zu verlegen", berichtet Björn Engelmann. Denn auch der SpVgg-Coach behalf sich mit mehreren B-Jugendlichen. Freilich stellte sein Team von Beginn an die schlagkräftigere Truppe. "Leider hatten wir, wie so oft, in den ersten 20 Minuten mit der schlechten Chancenverwertung zu kämpfen", berichtet der ehemalige Weidener. Doch dann platzte der Knoten - und wie. Nach der 1:0-Führung durch Nick Pöhlmann (21.) prasselten die Einschläge nur so in den Kasten des bemitleidenswerten Keepers Michel Jonas. Bereits beim Pausengetränk war die Entscheidung gefallen, denn da stand es bereits 7:0 für die jungen Altstädter. Für die Gäste, die zu diesem Zeitpunkt bereits resigniert hatten, ging es anschließend nur noch um Schadensbegrenzung, "Von euch will niemand den Ball", beklagte sich FC-Kapitän Fabian Kestel Mitte der zweiten Hälfte. Ein an sich interessantes Jugendpokalspiel, vor dem beide Teams mehrere Runden erfolgreich gemeistert hatten, wurde nun zur Farce. 

Duell der Kapitäne: Josef Ziegler (li.) gegen Fabian Kestel.
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Echter Stimmungsaufheller

"Man hat heute gesehen, dass die Jungs wieder Spaß am Fußball gefunden haben. Und dann läuft es eben so", zog Engelmann, nicht ganz überraschend, ein absolut positives Fazit. "Wir haben die Begegnung sehr ernst genommen. Mit unseren B-Jugendlichen hatte ich überhaupt keine Bauchschmerzen. Da wusste ich, dass wir Qualität haben. Schön, dass wir Selbstvertrauen sammeln konnten", so der SpVgg-Trainer, der die Mannschaft auch nach dem Abstieg in der Bezirksoberliga begleiten wird. Da rückt dann Michael Pöhlmann in den Trainerstab mit auf und Bernd Greiner wird als Betreuer unterstützen. "Unser Ziel ist es, so viele eigene U17-Spieler wie möglich zu halten. Die Gespräche sind geführt. Gut möglich, dass auch ein oder zwei neue Leute dazukommen. Da sind wir aber in Konkurrenz mit Weiden und Lauf." Auch wenn der Abstieg bitter ist, blickt man bereits wieder zuversichtlich nach vorne. "Wenn alle bleiben, hätten wir eine starke Mannschaft. Da wollen wir dann sofort wieder rauf." Als Zuckerl bietet man den Talenten in Absprache mit Timo Rost an, oben beim Regionalligateam reinzuschnuppern.  

Wieder drin: Auch der eingewechselte Marcel Angles (Nr. 7) durfte noch einmal. 
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Bündelung der Kräfte?

In den vergangenen Tagen wurde erneut eine mögliche Kooperation der SpVgg und des FSV Bayreuth im Nachwuchsbereich diskutiert. "Von diesen Gesprächen wurde ich selbst etwas überrascht, auch wenn ich das von Marc Reinhardt (Leiter NLZ) bereits gehört hatte. Bei der U19 steht aber die Tatsache im Weg, dass in der neuen Serie beide Mannschaften in der Bezirksoberliga spielen. Aber von den Plätzen wäre das sicher eine super Sache. Wenn man auf Dauer höherklassigen Nachwuchsfußball in Bayreuth anbieten will, wird möglicherweise an der Zusammenarbeit kein Weg vorbeiführen." Freilich stellt sich das Engelmann nicht einfach vor. "Es scheitert meist an den Mauern in den Köpfen der Verantwortlichen. Ich selbst würde es aber begrüßen und bin unbedarft. weil ich selbst ja kein Bayreuther bin."  

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