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Artikel veröffentlicht am 01.04.2019 um 06:00 Uhr

Nur ein Aprilscherz : Übernimmt Jakob Schleicher die SpVgg Bayern Hof?

Es ist natürlich nichts dran an der Geschichte, dass Jakob Schleicher bei der SpVgg Bayern Hof einsteigt. Hier wurden, wie so oft bei diesem Anlass, Wahrheit mit etwas Dichtung vermischt. Und wie so häufig wurde es so zusammengesetzt, dass es glaubwürdig klingt, um die Story nicht als das zu entlarven, was sie ist - völlig frei erfunden.

Von Hans-Jürgen Wunder

In den letzten Wochen hat sich Jakob Schleicher länger in Asien aufgehalten und deshalb sein Traineramt bei den Selber Kickers, die er als Coach und Sponsor von der A-Klasse bis in die Bezirksliga geführt hatte, niedergelegt. Jetzt steht er vor einer neuen Herausforderung - auch sportlich. "Natürlich muss man sich immer weiterentwickeln", merkt der Selfmademan augenzwinkernd an. Und der nächste Schritt findet für ihn wohl auf der Grünen Au statt. Dort drohte eine richtige Führungskrise, nachdem Präsident Reiner Denzler nach 21 Jahren zunehmend amtsmüde ist und seinen wohlverdienten Ruhestand herbeisehnt. Und auch die Heimstätte auf der Grünen Au zeigt Risse - oder Schimmel. Eine Kabine wurde jüngst sogar gesperrt, nachdem dort gesundheitsgefährdende Spuren an der Wand entdeckt wurden. Große Unterstützung von außen ist nicht zu erwarten - weder von der Stadt noch von der regionalen Wirtschaft. Doch es gibt ja noch tatkräftige Einzelpersonen und Unternehmer wie Jakob Schleicher.

Dürfte künftig nicht nur als Zaungast auf der Grünen Au zu finden sein: Jakob Schleicher (li.)

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Erste Kontakte zu den Hofern

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Jakob Schleicher in der Vergangenheit öfters Jugendspiele der Saalestädter besucht hat - und etwa den Offensivmann Tomas Sturm oder den ehemaligen U19-Kicker Johannes Hamann in die Porzellanstadt locken konnte. Jetzt tritt der Unternehmer die Reise in die andere Richtung, von Selb nach Hof, an. "Ja, ich möchte auf der Grünen Au Verantwortung übernehmen und etwas bewegen", redet der 48-Jährige nicht lange um den heißen Brei. Und weiter: "Ich hatte bei meinen Reisen nach Fernost kürzlich auch Kontakt zu einem großen asiatischen Unternehmen aufgenommen, das in Deutschland ins Sportsponsoring einsteigen möchte.. Dabei konnte ich meine Geschäftspartner für den Traditionsverein und die Marke SpVgg Bayern Hof begeistern. Geplant ist, den Verein auf die nationale Ebene, sprich Dritte Liga, zu führen. Dafür ist man dort bereit, richtig Geld zu investieren", freut sich der 48-Jährige. "Wenn wir die 3. Liga dann schaffen, wäre alles mit den Fernsehgeldern, die dann zur Verfügung stehen, fast ein finanzieller Selbstläufer. Zumal wir hier in Hof über eine wesentlich günstigere Kostenstruktur als an anderen Standorten verfügen." Bedenken, dass er damit scheitern könnte, hat der selbstbewusste Selber nicht. "Ich habe mit den Kickers drei Aufstiege hintereinander geschafft. Da traue ich mir mit Hof durchaus zu, zweimal die Liga nach oben zu verlassen. Schließlich ist auch einkalkuliert, dass wir uns hier drei Jahre Zeit nehmen."

Im ersten Schritt soll es wieder Derbys gegen die SpVgg Bayreuth geben, wenn es nach dem neuen Hoffnungsträger geht.

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Kommt ein Sportinternat?

Bisher sind die Hofer schon für ihre gute Jugendarbeit bekannt. Das soll jetzt ausgebaut werden. "Wir müssen natürlich in allen Bereichen professioneller werden. Bisher verliert Hof seine größten Talente an die Profivereine. Künftig muss es so sein, dass Nachwuchsspieler aus Nah und Fern zu uns kommen", fordert Schleicher. Dazu müsste man aber die baulichen Voraussetzungen schaffen - sei es durch die Errichtung eines Sportinternats oder die Sanierung der in die Jahre gekommenen Grünen Au. "Entsprechende Pläne sind bereits ausgearbeitet und auch über die Finanzierung gibt es Klarheit. Aber nachdem ich noch kein offizielles Amt bei der SpVgg Bayern Hof habe, muss ich das natürlich zunächst in den Vereinsgremien vorstellen", wehrt er etwas ab. Doch von seiner Entschlossenheit, den Traditionsverein wieder auf die nationale Fußballlandkarte zu bringen, kann Schleicher nichts abbringen. "Wenn es dann nach oben geht, wird es auch leichter werden, die regionale Wirtschaft für diese Idee zu begeistern." Dabei soll die Bayernliga bereits in der kommenden Serie nach oben verlassen werden - und es dann schnurstracks durch die Regionalliga gehen. "Dort muss man ganz schnell rauskommen, denn die Regionalliga ist mit den oberbayerischen Dorfvereinen völlig unattraktiv." Angenehmer Nebeneffekt wäre - sofern man das schafft - dass man an der SpVgg Bayreuth vorbeiziehen würde. "Für mich ist Hof schon immer im Fußball die Nr. 1 in Oberfranken. Das muss langsam wieder in der Tabelle sichtbar werden." Dafür will der frühere Zehner und bekennende Club-Fan alles in Bewegung setzen. "Trainer werde ich selbst sicher nicht machen", winkt er ab. "Aber wenn es klemmt, kann ich sicher den einen oder anderen hilfreichen Tipp geben. Schließlich kenne ich den Job in- und auswendig."