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Artikel veröffentlicht am 11.06.2018 um 06:00 Uhr

Meister JFG Oberes Egertal: Eine Serie wie aus einem Guss

Mit einem 15:1-Kantersieg gegen Bärnau beschlossen die Schützlinge von Mo Tamo am Wochenende den letzten Spieltag. Die Meisterschaft stand bereits vorher fest, nachdem man bei einem ambitionierten Verfolger in einem packenden Match die Oberhand behalten hatte. Danach rückte der Meistertrainer von seinem ursprünglichen Plan ab.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Eigentlich wollte ich ja nur dieses eine Jahr machen. Aber jetzt habe ich mich entschlossen, doch noch eine Serie ranzuhängen", verrät Mo Tamo. Denn mit dem Aufstieg seines Vorwärts Röslau in die Landesliga steigt natürlich auch sein Aufwand als Spieler. Trotzdem hatte er sich durchgerungen, das Nachwuchsteam weiter unter seine Fittiche zu nehmen. "Ich mache es meist so, dass ich mit der Jugend vor dem Herrentraining auf dem Platz arbeite", berichtet der Mittelfeldmann. Und Arbeit kommt auf ihn genug zu. "Die Achse, die von Spielern des älteren Jahrganges gebildet wurde, bricht komplett weg. Aber wir haben gute B-Jugendliche und die Zusammenarbeit mit U17-Coach Uli Tröger hat ganz hervorragend geklappt. Außerdem hoffe ich, dass wir auch neue Spieler von außen bekommen", blickt der Jugendcoach zuversichtlich voraus. Nach der Meisterschaft darf er mit seiner Truppe im nächsten Jahr in der U19-Kreisliga antreten. Dort gilt es, sich zu behaupten. "Natürlich haben wir da zunächst den Klassenerhalt im Visier."

Stürmer Simon Herold, der nach Weißenstadt zurückkehrt, hat sich mit 24 Treffern die Torjägerkanone geschnappt.

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Korrektur im Spitzenspiel

"Die Jungs haben sich das selbst erarbeitet. Wenn ich etwa an die Läufe denke, die wir im Winter gemacht haben", blickt der Übungsleiter zurück und macht gleichzeitig aus seiner Philosophie kein Geheimnis. "Wenn man im Fußball etwas erreichen will, muss man an sich arbeiten und auch schon einmal etwas quälen. Mit Faulheit kommt man nicht weiter. Oder wenn etwa andere Dinge ständig wichtiger sind." Auch wenn die Bilanz mit 14 Siegen in Serie makellos ist, herrschte nicht ständig Friede, Freude, Eierkuchen. "Natürlich muss man als Trainer auch einmal dazwischenhauen, wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich vorstellt", grinst er verschmitzt. Allerdings hatte er sein Team schnell auf Kurs gebracht. Obwohl der Kader relativ klein war, eilte man meist von Kantersieg zu Kantersieg. Nur die Kickers aus Selb machten den Egertalern das Leben schwer. Bereits in der Vorrunde waren die Porzellanstädter eine Hälfte lang auf Augenhöhe, erzwangen einen 3:3-Pausenstand und mussten sich erst mit 3:6-geschlagen geben, als ihnen die Kräfte ausgingen. Im Rückspiel gingen die Kickers sogar dreimal in Führung und lagen zehn Minuten vor Schluss noch mit 3:2 in Front. "Das war ein ganz schweres Spiel", stöhnt Mohamed Tamo. "Wir hatten zwar 80 Prozent Ballbesitz, sind aber immer wieder in die Konter gelaufen. Wir haben deshalb in der Pause auf 3:5:2 umgestellt. Ich wusste, dass das funktioniert. Aber die Spieler müssen das auch wollen. Am Ende habe ich diese Partie genossen." Denn ihm war klar, dass das die Meisterschaft war. Der ASV Waldsassen als härtester Verfolger ist dann eine Woche später überhaupt nicht mehr angetreten und hatte die Punkte kampflos überlassen.

Steffen Puschmann (re.) hat die Junioren selbst schon gecoacht und hilft im Hintergrund, wo er kann.

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Torjägerkrone gesichert

Bei den 115 Treffern, die die Egertaler in den 14 Partien markiert hatten, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Torschützenkönig der Liga aus ihren Reihen kommen würde. Klar war das aber nicht. Denn Nicolai Wagner vom TSV Bärnau lag mit 18 Treffern auf Augenhöhe mit den JFG-Stürmern Simon Herold und Jan Albrecht. Freilich verhinderte ein tragischer Umstand, dass der TSV-Torjäger beim Kampf um die Krone mit eingreifen konnte. "Der Bärnauer Torhüter ist leider vor drei Wochen bei einem Verkehrsunfall verstorben. Deshalb ist Nicolai Wagner zwischen die Pfosten gerückt. Wir haben den Bärnauern natürlich unser Beileid bekundet und Mut zugesprochen. Da merkt man, dass es auch noch Wichtigeres als den Sport gibt." Mit seinen Treffern beim Kantersieg sicherte sich Simon Herold den Titel. Jetzt laufen die Vorbereitungen für die kommende Serie bereits auf Hochtouren. Denn der bisherige Leistungsträger Sascha Forsch, ein "Super-Typ", geht nach Kirchenlamitz, Simon Herold, Max Ibisch und Christian Schmidt nach Weißenstadt sowie Jan Albrecht und Nico Knoblauch zu Röslau ins Herrenlager. Dafür hat man mit Robin König schon einen dicken Fisch an der Angel. "Er ist Röslauer, hat zuletzt bei der SpVgg Bayreuth gespielt und war dann aber länger verletzt", berichtet Tamo. Weitere Verstärkungen sollen folgen.

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