Allen Widerständen zum Trotz: SG Fichtelberg/Kulmain kann die Klasse halten! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 31.05.2018 um 09:00 Uhr
Allen Widerständen zum Trotz: SG Fichtelberg/Kulmain kann die Klasse halten!
Noch sind ein paar Spiele zu absolvieren in der Bezirksliga Ost der Damen. In der insgesamt sehr engen Liga kristallisiert sich aber wohl aktuell schon heraus, dass auch in der kommenden Saison die SG Fichtelberg / Kulmain dabei ist. Trainerurgestein Uwe Herrmann kann zwar den Deckel noch nicht ganz drauf machen - noch haben sowohl die 08er aus Kulmbach als auch der FFC Hof III die Chance aufzuholen.
Von Florian Maedler
Auch in diesem Jahr berichtet der Damentrainer Uwe Herrmann von einer Saison mit Höhen und Tiefen. „Wir hatten vor der Saison zwei Abgänge zu verzeichnen. Die Mädels haben sich beruflich, beziehungsweise aus familiären Gründen zurückgezogen. Während der Serie kamen lediglich zwei  Anfängerinnen dazu, welche die Verluste natürlich nicht ersetzen können. Weiter fehlt uns mit Lisa Drechsler nach Ihrem Kreuzbandriss eine Schlüsselspielerin schon eine ganze Saison. Damit nicht genug. Zwei weitere junge Damen stehen prüfungs- und verletzungsbedingt seit Beginn der Rückrunde noch nicht zur Verfügung." berichtet Herrmann vom insgesamt holprigen Start in die Saison bzw Rückrunde. Deswegen stand auch für den Kenner der Szene von Beginn an nur der Klassenerhalt auf der Agenda. Es dauerte auch ein wenig, ehe sich die Damen der Spielgemeinschaft von den Plätzen unter dem Strich hocharbeiten konnten und wohl nun auch die Ligazugehörigkeit wieder vor Augen haben. Den ein oder anderen Punkt muss man sicherheitshalber aber schon selbst noch erkämpfen.  „Wir konnten glücklicherweise auf einige Spielerinnen der U17 zurückgreifen, die unser Spiel zuletzt schon stabilisiert haben. Wir sind zwar theoretisch nicht durch, aber die Chance zum Klassenerhalt ist groß, zumal aufgrund der derzeitigen Konstellation in der Landes- und Bezirksoberliga, eine Relegation der Vorletzten nicht stattfinden wird und nur der Tabellenletzte tatsächlich absteigen muss."  Somit stehen die Aussichten gut für ein weiteres Jahr in der Bezirksliga planen zu können - natürlich auch mit ihm an der Seitenlinie.

Lisa Drechsler (schwarz) ist im Team von Uwe Herrmann nur sehr schwer zu ersetzen!
anpfiff.info

Ein gehöriges Maß an Zeitmanagement ist erforderlich !

Das bedeutet, dass der 63- Jährige auch in der kommenden Spielzeit wieder einen genauen Plan für seine zahlreichen Aktivitäten bei seinem Verein entwerfen muss. Denn schließlich betreut er neben den Damen auch die U17-Mädels der SG Kulmain. Eine lebenswichtige Herzensangelegenheit für die Zukunft des Damenteams. "Wir konnten in dieser Serie phasenweise schon die Mädels mit einbauen. Das hat unserem Spiel gut getan. In der kommenden Saison werden vier der Mädchen dauerhaft im Damenbereich wechseln", so der einstige Zweitligaspieler,  Bayernligastürmer und Bayerischer Amateurauswahlspieler, der hofft,  künftig auf einen breiteren Kader zurückgreifen zu können. Also auf die Jugendspielerinnen, die Rückkehr der Verletzten und natürlich würde er sich freuen, wenn weitere Spielerinnen den Weg zur Spielgemeinschaft finden würden. „Wir führen Gespräche - in erster Linie mit Spielerinnen aus der Gegend, - die schon Fußball gespielt haben und wieder das Kribbeln im Fuß haben. Wir brauchen auf jeden Fall einen Kader, der auch in der Breite für eine ganze Serie groß genug ist.   Denn gerade zum 25-Jährigen Bestehen des Damenfußballs in Fichtelberg, will man wieder eine gute Saison spielen." Daneben gilt es für Ihn, die Herrenteams der SG Mehlmeisel /Fichtelberg I. u II zu betreuen und auch selbst nochmal einzuspringen, wenn Not am Mann ist. Da sind die Einsätze im AH-Team schon mehr  dem Spaßfaktor und einfach der Geselligkeit zuzuordnen.

Uwe Herrmann kennst sich im Damenfußball bestens aus. Seit nunmehr 25 Jahren leitet der einstige Auswahlspieler die Geschicke bei der SG Fichtelberg / Kulmain.
anpfiff.info

Aktuelle Serie mit Höhen und Tiefen!

Die Breite im Kader war zu Beginn der Saison das Hauptmanko bei den Mädels aus dem Fichtelgebirge. Die genannten Ausfällte sorgten dafür, dass die gewünschte Breite im Kader fehlte. Zwar konnte man diese Probleme mit der Zeit beheben, doch jetzt sieht Herrmann die nächste Problematik in Spiel seiner Frauen – die Chancenverwertung.“ Wir waren in einigen Spielen doch die überlegene Mannschaft, doch vor dem Kasten wollte es einfach nicht so recht klappen.“ Als Musterbeispiel spricht er das Spiel gegen die zweite Garnitur von der SG Reitsch an, wo seine Mannschaft nicht eine der acht „Bretter“ verwerten konnte. Mitunter brachten den einstigen Stürmer zwei Aluminiumtreffer schier zum Verzweifeln. Deswegen arbeitet er seit geraumer Zeit im Training speziell an den Abschlüssen, was die Mädels dann im Folgespiel  gegen Kulmbach (7:0) eindrucksvoll umsetzen konnten . Bis auf wenige Spiele sah Herrmann eine gute Mannschaftsleistung, mitunter mit klaren Feldvorteilen. Doch es „wurmt“ extrem. Trotz allem gingen Spiele, wie beispielsweise gegen Döbra, das Hinspiel in Kulmbach, oder gegen Reitsch mit 0:1 verloren, weil niemand es schaffte, das „Ding“ über die Linie zu drücken.. Dass es aber auch anders geht, zeigte die Mannschaft beim Meister TSV Himmelkron. Mit einer konzentrierten Leistung konnte dem neuen Titelträger die 2. Saisonniederlage beigebracht werden. Was den Himmelkroner Damen schon weh tat, wollten Sie doch zuhause die Meisterschaft feiern und hatten auch schon entsprechende Vorbereitungen getroffen. Dass die SG  ausgerechnet dort, wennauch durch einen glücklichen Treffer, ein Sieg gelingen sollte, damit hatte wohl keine der beiden Mannschaften gerechnet. „In dieser Liga ist vieles möglich. Jeder kann Jeden schlagen. Das sieht man auch mitunter an den zuletzt kuriosen Ergebnissen und der Enge der Mannschaften in der Tabelle.“

Was wird aus dem Frauenfußball?

In den 25 Jahren Damenfußball war Uwe Herrmann stets dabei, zumeist als Trainer. So hat er auch schon viele Vereine kommen und auch gehen sehen. Das Problem sieht der Allrounder seines Vereins aber nicht nur bei den Damen. Auch im Herrenbereich ist die Lage ja längst nicht mehr so rosig, wie es noch vor Jahren war. „Es gibt viele Probleme im Fußball. Früher war es einfach der Sport in der Region. Heute ist es die Konzentration auf die Leistungszentren, alles darunter geht langsam dahin…. Trotz der wieder stärker werdenden Geburtenjahrgänge sind die Alternativen zu vielfältig und die jungen Menschen neigen schon zur Bequemlichkeit. Mal abends joggen gehen oder ins Fitnessstudio, das geht.  Aber 3 – 4 x die Woche regelmäßig Mannschaftssport, dazu gehört schon ein gewisser Antrieb. Lange Schulzeiten und vermehrt Schichtarbeiten tun ein Übriges."Uwe Herrmann sieht die Schwierigkeiten und spricht sie auch an. Er, der schon sehr vieles im Fußball erlebt hat, sieht nicht nur im Frauenfußball die Betreuung der Spielerinnen als sehr wichtig an, doch auch diese Tätigkeiten lassen im Laufe der Zeit immer stärker nach. Dort wo sich ein Trainer/Betreuer - meist als Einzelkämpfer - bereit erklärt, das Amt zu übernehmen, da geht auch was.  "In meinen Augen leidet der Fußball auch an vielen anderen Dingen. Natürlich die zunehmend fehlenden Schiedsrichter (ich musste selbst schon wiederholt eingreifen). Mein Vorschlag wäre,  den SR auf jeden Fall wesentlich höhere Entschädigungen zu erstatten und damit auch auf jüngere „externe“ Leute /Studenten  zuzugehen, die sich ein Taschengeld verdienen wollen. Es bringt ja nichts, ständig die Vereine zu ermahnen. Die können ja gerade mal die Auswechselbank besetzen… Die absoluten Spaßbremsen des Fußballs sind aber zunehmend die ständig neuen Regularien. Als Beispiel der Torjubel (Verbot Trikot ausziehen) und jetzt der Videobeweis. Mehr Gerechtigkeit ? Manchmal. Aber jegliche Spannung und Emotion, was den Fußball ausmacht, geht mehr und mehr verloren."   
Das zu ändern wird er nicht hinbekommen, doch Uwe Herrmann kämpft bestmöglich weiter nach inzwischen 25 Jahren Damenfußball in Fichtelberg und das bisschen Herren nebenbei.  

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare


Steckbrief U. Herrmann

Uwe Herrmann
Spitzname
Wiskey-Hugo
Alter
69
Geburtsort
Warmensteinach
Wohnort
Warmensteinach
Familie
4 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
174 cm
Beruf
Industriekaufmann
Hobbies
Fußball, Fußball, Fußball
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Zwei Tor im DFB-Pokal gegen Hertha BSC, 2. Liga in Hof gespielt, Bayernligaaufstieg mit Trebgast


Tabelle Bezirksliga Ost Damen

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
16
55:11
42
4
16
26:33
23
5
16
18:22
21
6
16
22:23
19
9
16
27:37
19
10
16
16:39
12
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Ergebnisse Bezirksliga Ost

Keine Daten vorhanden

Serien SG TSV Fichtelberg

Am längsten ungeschlagen
09.09.2017 - 08.10.2017
4 Sp
8 Pkt
7:3 Tore
Am längsten ohne Sieg
14.10.2017 - 08.04.2018
5 Sp
1 Pkt
3:9 Tore
Die meisten Siege in Folge
05.05.2018 - 12.05.2018
2 Sp
6 Pkt
8:0 Tore
Die meisten Remis in Folge
16.09.2017 - 30.09.2017
2 Sp
2 Pkt
1:1 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
28.04.2018 - 01.05.2018
2 Sp
0 Pkt
1:3 Tore
04.11.2017 - 08.04.2018
2 Sp
0 Pkt
2:5 Tore
14.10.2017 - 21.10.2017
2 Sp
0 Pkt
0:3 Tore
Zuhause ungeschlagen
28.10.2017 - 14.04.2018
2 Sp
4 Pkt
3:1 Tore
09.09.2017 - 30.09.2017
2 Sp
4 Pkt
4:1 Tore
Auswärts ungeschlagen
21.04.2018 - 05.05.2018
2 Sp
4 Pkt
2:1 Tore
16.09.2017 - 08.10.2017
2 Sp
4 Pkt
3:2 Tore


Diesen Artikel...