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Artikel veröffentlicht am 10.02.2017 um 12:00 Uhr

Ammon und Himmelkron in Sorge: "Das ist die schwerste Saison meiner Amtszeit"

Der TSV Himmelkron hat sich im Damenfußball in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Die erste Mannschaft ist in der Bezirksoberliga fester Bestandteil, die zweite Garde spielt eine solide Runde in der Kreisliga und auch im Jugendbereich wurde kontinuierlich und zukunftsorientiert gearbeitet. Doch aktuell gibt es ein paar Störfeuer und Spielleiter Michael Ammon sucht nach den Lösungen der Probleme.

Von Florian Maedler

"In meiner doch schon langen Amtszeit ist mir eine solche Saison noch nicht vorgekommen" gibt der langjährige Spielleiter der Himmelkroner Damen zu Protokoll. "Ich habe auch schon bei anderen Vereinen von diversen Problemen gehört. Aber dass es uns auch mal treffen wird, daran habe ich nie gedacht und es mir auch nicht vorgestellt". Nun hat es aber auch den TSV Himmelkron erwischt. Nach einer Vorsaison ohne Sorgen und einer sicheren Platzierung im Mittelfeld der Bezirksoberliga legte Thomas Popp als Cheftrainer sein Amt nieder und wurde von Matthias Schneider abgelöst. Die Mannschaft sollte auch nach den ersten Gesprächen zusammenbleiben und eine weitere Saison in der höchsten Spielklasse Oberfrankens bestehen. Doch so nach und nach schrumpfte der Kader des Neutrainers. "Jasmin Ammon hat sich bis auf Weiteres vom aktiven Geschehen bei uns abgemeldet, Marina Pusch ist studienbedingt nicht mehr greifbar und Catharina Partenfelder war aus privaten Gründen dauerhaft vergriffen" nennt der leidenschaftliche Taucher die ersten aufgetauchten Probleme. Es sollte aber nicht aufhören mit den Hiobsbotschaften. Vanessa Reich kann aufgrund von der Arbeit kaum mehr ins Spielgeschehen eingreifen und Töchterchen Lisa Ammon riss sich im Laufe der Saison zum dritten Mal das Kreuzband. "Bei Lisa bleibt abzuwarten, ob sie nach der dritten schweren Verletzung überhapt nochmal gegen die Kugel treten wird" leidet Vater Michael doppelt mit seinem Nachwuchs. Und natürlich schmerzt auch die Lücke auf der Torwartposition, die aktuell Sabrina Sickl hinterlässt. Die ehemalige Clubberin steht bei der Bundeswehr ihre Frau und ist nur sehr sporadisch im Himmelkroner Kader anzutreffen. " Wenn Sie in der Kiste steht, haben wir eine gewisse Sicherheit in der Defensive und haben auch in den Spielen mit Ihrer Anwesenheit die Punkte gesammelt" sieht der BVB-Fan ein sehr großes Problem zwischen den Pfosten, zumal auch Ersatzhüterin Antschi Kraft nur noch selten auf den Himmelkroner Gelände anzutreffen ist.

Ob Lisa Ammon (in hellblau) nochmal die Fußballschuhe schnüren wird ist derzeit sehr ungewiss!

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"Ich ziehe meinen Hut vor Matthias Schneider"

Die Situation ist somit alles andere als angenehm. Zu allem Überfluss findet Michael Ammon auch die Einstellung seiner Schützlinge nicht immer richtig. " Wir spielen für einen Verein und als Mannschaft müssen wir gemeinsam arbeiten und funktionieren, aber manchmal erweckt es den Anschein, dass viele andere Sachen Vorrang haben. Das war in den letzten Jahren nicht so" appeliert Ammon an seine Damen. " Ich muss da echt den Hut vor dem Trainer ziehen, der bei so mancher schwachen Trainingsbeteiligung immer weiter arbeitet und sich und die Spielerinnen immer wieder auf das Neuste motiviert - und das ist in der aktuellen Situation sicher nicht einfach." Die Spielerinnen scheinen auch hinter ihren Trainer zu stehen. Noch bei der Vereinsweihnachtsfeier hat sich keiner gegen Matthias Schneider ausgesprochen. Wieso ist dann aber die Situation so angespannt? " Der Verein steht hinter den Frauenfußball, also auch hier stehen uns keine Barrieren im Weg" findet Ammon auch hier keine Anzeichen auf die schwierige Saison. Es muss also nach Lösungen gesucht werden, um auch in der nächsten Spielzeit in der Eliteliga Oberfrankens vertreten zu sein. " Aufgrund der angespannten Lage werfen wir aktuell auch schon mal ein paar U17 Spielerinnen ins Kalte Wasser. Die Mädels und auch die Damen der Zweiten Garde, die uns hier aushelfen, machen ihre Sache sehr gut. Wir wollen aber auch niemanden verheizen und sind froh, dass wir beide Mannschaften und auch den Jugendbereich somit am Leben erhalten".

Coach Matthias Schneider versucht in schwierigen Zeiten mit allen Mitteln, seine Mannschaft und sich selber zu motivieren.

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Der Blick in die Zukunft ist noch ungewiss

Nachdem in Himmelkron die Spielerinnendichte von Anfangs 40 auf nun mehr 27 geschrumpft ist, stellen sich die Verantwortlichen natürlich die Frage, wie es in Zukunft weitergehen kann. " Wir müssen erstmal die Saison bestmöglich über die Bühne bekommen und die Serie wird noch richtig schwer. Es geht in diesem Jahr klar um den Klassenerhalt" sieht Ammon ein Hauen und Stechen bis zum letzten Spieltag. Ob wir im kommenden Jahr noch zwei Mannschaften melden können, bleibt abzuwarten. " Wir haben auch nicht die beste Infrastruktur, um aus der näheren Umgebung Neuzugänge nach Himmelkron zu locken" sieht Ammon die Konkurrenz aus Bayreuth und Kulmbach im Vorteil. Ob er noch eine weitere Saison als Spielleiter agieren wird, ist derzeit auch noch in der Schwebe. "Eigentlich wollte ich nach der letzten Saison schon meine Tätigkeit einstellen, aber ich wollte den neuen Trainer unterstützen. Ich werde aber auch nicht von Bord gehen, wenn sich der Verein in einer schwierigen Situation wie in der jetzigen befindet" lässt Michael Ammon den weiteren Verlauf seiner Amtszeit offen.