Regionalligapower für Stegaurach: Marina Büttel trägt den Karpfen auf der Brust - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.01.2017 um 14:00 Uhr
Regionalligapower für Stegaurach: Marina Büttel trägt den Karpfen auf der Brust
Die Damen der SpVgg Stegaurach stehen bestens da. In ihrem zweiten Jahr in der Bezirksoberliga liegen sie zur Saisonhalbzeit punktgleich mit dem FFC Hof an der Tabellenspitze und haben sogar noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. An der Verwirklichung der ehrgeizigen Ziele hilft in den ausstehenden Partien eine zentrale Mittelfeldspielerin mit, die es schon auf über 40 Einsätze in der Regionalliga brachte.
Von Bernd Riemke
Marina Büttel lernte das Fußballspielen bei der SG Wernsdorf/Roßdorf, ehe sie in der D-Jugend in die JFG Steigerwald wechselte und sich schließlich im Sommer 2012 im Alter von 15 Jahren der U17 des FC Nürnberg anschloss. Die war gerade eben in die Juniorinnen-Bundesliga aufgestiegen und traf im ersten Pflichtspiel der Saison zum ewig jungen Duell auf den Dauerrivalen aus der Landeshauptstadt. Das Gastspiel beim FC Bayern München stand kurz vor der Halbzeit 0:1 aus Sicht der Club-Mädels, bis Marina Büttel in halbrechter Position das Leder auf den starken rechten Schlappen bekam, sah, dass die gegnerische Torhüterin etwas zu weit vor ihrem Gehäuse stand und das Leder maßgenau ins lange, obere Tordreieck platzierte. Ihr Tor zum 1:1-Endstand bescherte nicht nur dem FCN einen Auftakt nach Maß. Auch „Bü“ war fortan aus der Startformation nicht mehr wegzudenken. „Das war zweifelsohne die erfolgreichste Zeit meiner bisherigen Fußballkarriere“, blickt die heute 19-Jährige auf Duelle gegen den Nachwuchs großer Frauenvereine wie SC Freiburg, TSG Hoffenheim oder FC Bayern München zurück. Im hohen teaminternen Konkurrenzkampf behauptete sich Marina Büttel als Sechser und brachte es auf gut 30 Spiele in der U17 Juniorinnen-Bundesliga.

In vier Spielzeiten trugt Marina Büttel in mehr als 70 Partien das Trikot des 1. FC Nürnberg in der U17-Bundesliga und der Regionalliga der Damen.
privat

Vom Valznerweiher ins Aurachtal

Mit Beginn der Saison 2014/15 setzte sie ein Knorpelschaden beinahe ein halbes Jahr außer Gefecht, ehe sie in der Regionalliga bei den Frauen ihr Comeback auf dem Rasen gab. Highlights wie gegen den FC Wacker München als der 1,73m große Rechtsfuß mit zwei Toren und einem Assist brillierte, rundeten zwei erfolgreiche Spielzeiten ab, in denen Marina Büttel über vierzig Startelfeinsätze zu verbuchen hatte und dabei fünf Treffer erzielte. „Wir haben sehr viel individuell trainiert. Fußballerisch habe ich hinsichtlich Ballführung, Schusstechnik, aber auch im taktischen Bereich enorm viel gelernt“, werte die 19-Jährige ihre Zeit an der Noris als wertvolle Erfahrung aus. Erfahrung, die sie fortan in das Team der SpVgg Stegaurach einbringen wird. Obgleich Trainer Norbert Frey – der zwischenzeitlich nicht mehr im Amt ist – Bü noch zu Saisonbeginn zum Bleiben überreden konnte, wurde der zweikampfstarken Defensivkraft der zeitliche Aufwand zunehmend zur Belastung. Mehrmals wöchentlich fuhr sie nach Arbeitsschluss von Erlangen ins heimatliche Roßdorf, um anschließend wieder zum Training an den Valznerweiher zu pendeln. „Ich spürte den Elan und die Motivation nicht mehr und habe für mich persönlich entschieden, mein Privatleben wieder mehr in den Vordergrund zu rücken“, so Büttel, die zwar eine spätere Rückkehr nicht grundsätzlich ausschließt, ihren Blick aber fortan ganz und gar auf eine erfolgreiche Rückrunde mit ihrem neuen Team richtet.

Beim Qualiturnier zur Hallen-Bezirksmeisterschaft debütierte Marina Büttel (weiß) im Trikot der SpVgg Stegaurach.
Joey Stöcklein

In Kniestrümpfen zur Meisterschaft

„Sie kann mehrere Positionen spielen, hat ein tolles Auge für die Mitspielerin und ist eine echte Stimmungskanone“, schwärmt ihr neuer Trainer Steffan Seidler vom Transfer-Coup in der Winterpause. In der Tat bringt die lauffreudige zentrale Mittelfeldspielerin weit mehr als nur ihre überdurchschnittliche Ausdauer mit. Zweikampfstark stellt sie sich in den Dienst der Mannschaft und hat auf der Sechser-Position gerne das Spiel vor sich. „Wir werden sehen, auf welcher Position mich die Mannschaft am meisten braucht“, stellt Marina Büttel ihre eigenen Ansprüche jedoch hinten an. Alles ist dem großen Ziel untergeordnet, im kommenden Frühjahr die vierte Meisterschaft in den letzten fünf Jahren zu feiern. „Ich möchte aufsteigen und wünsche mir ein Mannschaftsgefühl, in dem Disziplin und Ehrgeiz genauso vorherrschen wie Spaß am Fußball“, formuliert der Winter-Neuzugang seine Ziele für die restlichen Partien. Das Potenzial in der Truppe ist dazu zweifelsohne vorhanden. Die ärgsten Konkurrenten aus Hof (3:1) und Ebing (6:1) wies die Seidler-Elf schon in der Vorrunde in die Schranken und leistete sich lediglich zwei Remis gegen Wunsiedel und bei der Eintracht in Bayreuth (jeweils 1:1) in der ansonsten makellosen Hinserie mit zwanzig Zählern aus acht Partien. Selbst die Eingewöhnungszeit dürfte für Marina Büttel angenehm kurz ausfallen, da sie etliche Spielerinnen noch aus gemeinsamen Zeiten im Nachwuchs der JFG Steigerwald kennt. Die wiederum wissen um die Marotten der 19-Jährigen, die via anpfiff.info ein Versprechen an ihre Kolleginnen abgibt: „Wenn wir Meister werden, dusche ich in meinen besonderen Kniestrümpfen, die ich oft unter den Stutzen trage...!“

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Steckbrief M. Büttel

Marina Büttel
Spitzname
Alter
27
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Roßdorf am Forst
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
173 cm
Beruf
Elektronikerin für Geräte und Systeme
Hobbies
Skifahren, mit Freunden treffen, verreisen
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")


Tabelle Bezirksoberliga Oberfran

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
9
47:9
20
3
9
29:11
19
5
8
16:15
14
6
9
23:33
11
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Torschützen SpVgg Stegaurach

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