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Artikel veröffentlicht am 30.08.2016 um 06:00 Uhr

Neuanfang in der Kreisliga: Allrounder übernimmt Stiftländer Nachwuchs

Die deprimierende Serie ohne Sieg mit dem Abstieg aus der Bezirksoberliga ist für die U19 der JFG Stiftland abgehakt, die Wunden geleckt. Mit einem bekannten Fußballer aus dem Spielkreis als Nachfolger von Carsten Fischer bricht man jetzt zu neuen Ufern auf. Dabei steht der Spaß am Fußball und nicht etwa der sofortige Wiederaufstieg im Vordergrund.

Von Hans-Jürgen Wunder

Es war eine Serie, die geeignet war, dem Nachwuchs die Freude am Fußball zu vergällen. 22 Mal waren die A-Junioren der JFG Stiftland in der vergangenen Serie angetreten und hatten dabei mit Rödental oder Weißenbrunn aufwendige Fahrten tief in die Coburger Region unternommen. Ein Sieg war den Schützlingen von Carsten Fischer dabei allerdings, wie bei den anderen Partien, nicht vergönnt, dafür aber jede Menge Frust, wie bei den 0:14- oder 0:10-Niederlagen beim FSV Bayreuth und bei der JFG Kunstadt-Obermain. Nach mehreren Jahren ging es deshalb schnurstracks von der oberfränkischen Eliteklasse zurück in die Kreisliga Hof-Marktredwitz - und dort wurden die Weichen jetzt neu gestellt.

Zu Saisonbeginn war Justin Göhlert (re.) sogar noch im Landesligator, doch seine Einsätze auf dem Feld sind gezählt.

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Vom Eishockey zum Fußball

"Früher habe ich mit meinem Vater mal die E-Jugend in Thiersheim gemacht. Zuletzt hatte ich aber eine Hobby-Truppe beim Eishockey trainiert", berichtet Justin Göhlert. Als aktiver Fußballer hatte er in den letzten Jahren viel Erfahrung gesammelt - sowohl, was die unterschiedlichen Positionen als auch die Stationen betrifft. Doch seit der vorletzten Saison ist der frühere Hohenberg-Schirndinger, Thiersheimer und Selber beim SV Mitterteich angekommen und dadurch kam auch das Angebot zustande, bei der Nachwuchsarbeit einzusteigen. "Nach einem Auswärtsspiel sind wir hinterher ins Wirtshaus. Da hat mich Roland Eckert einfach gefragt, ob ich interessiert wäre", berichtet Göhlert vom Gespräch mit dem SV-Vorsitzenden, der zugleich die Jugendfördergemeinschaft mit führt. Freilich war die neue Aufgabe mit der Auslöser, dass der Allrounder, der vom Torwart bis zum Stürmer eigentlich alle Positionen bekleiden kann, seine aktive Karriere nun beenden möchte. "Ich habe neben meinem Beruf noch einen Nebenjob und jetzt kommt auch noch die Trainerarbeit dazu. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für die eigene Karriere", so der bekennende Eishockeyfan, der in der aktuellen Serie viermal bei der Mitterteicher Zweiten und einmal im Landesligator im Einsatz war. "Eigentlich spiele ich ja lieber im Sturm, aber die Torwarthandschuhe bleiben immer wieder an mir hängen", gesteht der 23-jährige Wunsiedler.

Der neue Stiftland-Kapitän: Michael Haas soll dabei helfen, die Truppe zu stabilisieren

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Überschaubarer Kader

Bereits in der letzten Serie plagten die U19-Verantwortliche der JFG große Personalsorgen. Daran wird sich in dieser Serie nicht viel ändern. "Mir stehen etwa 12 oder 13 Leute zur Verfügung. Der Rest muss mit B-Jugendlichen ergänzt werden", so der Allrounder. Zwar war die Truppe in den ersten Einheiten noch komplett und hat auch ordentlich mitgezogen, doch mittlerweile haben sich die ersten Ausfälle eingestellt. Keeper Simon Andritzky hat sich etwa im ersten Testspiel gleich die Bänder verletzt und Marius Fischer nach einem Fahrradunfall abgemeldet. Apropos Vorbereitungsspiele: Nach dem Kräftevergleich mit den Hohenberger Männern, als man eine Stunde gut mitgehalten hatte, wird es wohl nicht mehr viele Partien bis zum Punktspielauftakt geben. "Unser kleiner Kader ist jetzt durch Urlaub auch noch dezimiert und die B-Jugend hat erst mit dem Training angefangen, so dass es wenig Sinn macht, sie gleich mit einzusetzen", wehrt der Mitterteicher ab. Dafür wurde bisher fleißig trainiert und da gab es schon erste Erkenntnisse. "Für die Jungs war es eine große Umstellung, besonders was die Ausdauer und die Kraft betrifft", räumt der Jungtrainer ein. Zumindest hat er mit Michael Haas bereits einen Spielführer ernannt, der im Spiel gute Übersicht beweist und jetzt helfen soll, das Team zusammenzuschweißen. Allerdings gibt es keine sportliche Zielsetzung und so kann man versuchen, ohne großen Druck einfach besser zu werden. "Besonders an der Passgenauigkeit müssen wir intensiv feilen", benennt Justin Göhlert eine der vorhandenen Baustellen. Freilich fällt das erste Fazit recht positiv aus: "Bis jetzt funktioniert es recht gut", freut sich der Stand-by-Keeper, der nicht verhehlt, dass die kommende Saison großen Einfluss auf seine mögliche, weitere Trainerlaufbahn haben könnte.