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Artikel veröffentlicht am 12.02.2016 um 06:00 Uhr

Entschlossener Juniorencoach : Thomas Kabitz: "Aufgeben gibt es nicht"

Das Auftaktspiel der Memmelsdorfer Junioren mit einem Remis war trügerisch, denn anschließend standen die Schützlinge von Thomas Kabitz mit hauchdünner Personaldecke oft auf verlorenem Posten. Doch jetzt kommt ein wichtiger Mann zurück, der bei seinem einzigen Auftritt wesentlich zum ersten Dreier mit beitragen konnte. Das motiviert und beim Schicksalsspiel zum Rückrundenauftakt will man es gleich mal wissen.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich habe schon gewusst, dass es nicht leicht werden würde. Aber dass es dann so schwer wird, habe ich auch nicht gedacht. Da habe ich mich, ehrlich gesagt, etwas getäuscht", räumt Thomas Kabitz ein. Im letzten Sommer hatte der ehemalige Gaustadter den Bayernligaabsteiger aus Memmelsdorf übernommen, bei dem sein Sohn Jan Luca mitkickt. Bereits in der Vorbereitung deutete sich an, dass es in der Juniorenlandesliga eher gegen den Abstieg gehen würde, als man etwa gegen Bezirksoberligisten JFG Steigerwald mit 0:5 den Kürzeren zog. Allerdings gab das Auftaktspiel beim 2:2-Remis gegen die Spvgg Bayern Hof durchaus zu Hoffnungen Anlaß, in dieser Liga mithalten zu können. Nach einem weiteren Remis und einer Niederlagenserie mussten die Kabitz-Schützlinge aber bis zum letzten Vorrundenspieltag warten, um beim 1:0-Erfolg über Ansbach den ersten Dreier einzufahren.

Auf ihm ruhen die Hoffnungen: Kevin Steinmann, der bereits im Landesliga- und Bezirksligateam der Herren unterwegs war, soll jetzt fest bei den Junioren kicken.

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Minikader reicht nicht

"Von den ursprüglich 17 Spielern standen mit letztlich nur 14 Leute zur Verfügung. Das hatte zur Folge, dass wir zu vielen Partien nur mit elf oder 12 Mann angereist sind. Da kannst du natürlich nicht viel bewegen", schildert Thomas Kabitz etwas ernüchtert die Vorrundensituation. Kevin Steinmann etwa durfte und musste zu den Herren aufrücken und stand nur beim letzten Spiel des alten Jahres dem SV-Nachwuchs zur Verfügung. "Trotzdem haben wir oft gute Ansätze gezeigt. Gegen Bamberg etwa waren wir zunächst sogar die bessere Mannschaft", befindet der Bischberger. Doch dann kam es wie so oft. Die Memmelsdorfer nutzten ihre Chancen nicht, der Gegner ging in Front und mit zunehmender Spielzeit machte sich die dünne SV-Personaldecke bemerkbar. "Leider sind wir nach vorne zu harmlos. Dass mein Sohn Luca als Innenverteidiger die Torschützenliste anführt, sagt eigentlich schon alles", legt der Übungsleiter den Finger in die Wunde. Und wenn man vorne die Bälle nicht halten kann und der Druck auf die Abwehr immer mehr zunimmt, schlägt es irgendwann hinten ein. Besonders beim Spitzenreiter in Schweinfurt war der ehemalige Bayernligist bei der 0:8-Niederlage dann einem regelrechten Trommelfeuer ausgesetzt. "Das hätte durchaus auch zweistellig ausgehen können. Natürlich habe ich mir danach meine Gedanken gemacht. Aber ich ziehe die Sache bis zum Saisonende durch, da kann kommen, was will", zeigt sich der Juniorencoach entschlossen. Nachdem auch die B-Junioren um den Klassenerhalt kämpfen, ist es schwer, hier gute Leute zu bekommen. Zudem steht nicht fest, ob diese Jungs überhaupt weiterhelfen können. "Wenn ich etwa Gegner wie die Spvgg Bayreuth sehe, die körperlich unwahrscheinlich robust waren. da denkt man, man hat es mit 23-Jährigen zu tun", hat der Gaustadter einen weiteren Wettbewerbsnachteil seiner Truppe ausgemacht.

Pech für Jonas Bäuerlein (li.): In der Vorbereitung hat es ihn gleich mit einer schweren Verletzung erwischt.

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Mehrere Hoffnungsschimmer

Ausgerechnet im letzten Punktspiel des vergangenen Jahres konnten die Memmelsdorfer U19-Kicker dann doch noch den Strohhalm greifen. Allerdings wurden gegen Ansbach erneut gute Torchancen versemmelt, bis Christopher Weggel die Kabitz-Schützlinge kurz vor Schluss erlöste. "Das war unwahrscheinlich wichtig. Jetzt haben wir es selbst wieder in der Hand, den Klassenerhalt zu schaffen, auch wenn das erste Spiel in Würzburg gleich vorentscheidend sein dürfte", atmet der Jugendcoach auf. Allerdings erhielt der Landesligist in der Vorbereitung schon wieder einen Dämpfer, denn Jonas Bäuerlein hat sich in einem Testspiel die Hand gebrochen. Helfen dürfte aber die Vereinbarung im Verein, dass Kevin Steinmann künftig nicht nur bei den Junioren spielt, sondern auch trainiert. "Das ist für ihn überhaupt kein Problem. Und wir können ihn sehr gut gebrauchen, weil er im defensiven Mittelfeld richtig aufräumt", freut sich Thomas Kabitz, der gleichzeitig bekannt gibt, dass für ihn am Saisonende Schluss ist. Dann will er erst einmal in aller Ruhe nur Fußball als unbeteiligter Beobachter anschauen - die Gespräche für eine Nachfolgeregelung sollen bereits laufen.