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Artikel veröffentlicht am 23.04.2022 um 18:00 Uhr

3:0-Sieg gegen Viktoria Berlin : Kickers klammern sich an den letzten Strohhalm

SPIELTAG AKTUELL Mit dem höchsten Liga-Sieg seit fast zwei Jahren, verhinderten die Würzburger Kickers am Samstagnachmittag den frühzeitigen Abstieg in die Regionalliga. Nach dem 3:0-Heimsieg gegen Viktoria Berlin bleibt am Dalle noch etwas Resthoffnung auf den Verbleib in der 3. Liga.

Von Steffen Krapf

Man wusste nicht so recht, ob man sich über den deutlichen Sieg des FWK freuen sollte, oder ob man sich darüber ärgern sollte, dass die Mannschaft in der sich jetzt zu Ende neigenden Drittliga-Saison 2021/22 viel zu selten ihr Potenzial ausgeschöpft hat. Die Marschroute vor dem Spiel gegen Mitabstiegskonkurrent Viktoria Berlin war klar: Sieg oder Abstieg. Nach einer zurückhaltenden Anfangsphase übernahm die Elf von Trainer Ralf Santelli zunehmend das Kommando über das Spielgeschehen. Doch wie so oft fehlte den Kickers auch im ersten Abschnitt vor den nur 1.790 Zuschauenden in der Flyeralarm Arena das nötige Fortune und Können im Torabschluss.

Waidner kommt im Strafraum zu Fall, Sané macht ihn rein

David Kopacz' Distanzschuss mit seinem schwachen linken Fuß in der 19. Spielminute war für Berlins Torhüter Philip Sprint leichteste Beute. Viele Berliner Beine verhinderten anschließend die ein oder andere Großchance der Heimelf (Strohdiek 26., Stefaniak und Herrmann 39.). Der Gast aus der Hauptstadt hatte in der ersten Hälfte nur einen ganz kurzen Spot, in dem er die Rothosen-Defensive in die Bredouille brachte. Die Schussmöglichkeiten von Franck Evina (33.) und Patrick Knapp, jeweils kurz vor dem Strafraum, landeten beide abgefälscht von einem Kickers-Spieler neben dem Tor.

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich beide Teams, in einem niveauarmen Spiel, zunächst im Stile zweier Absteiger. Bis die Kickers dann doch noch rechtzeitig das Gaspedal fanden, mehr Druck in der Offensive ausübten und für ihren Aufwand dann auch durch einen Elfmeterpfiff belohnt wurden. Berlins Brooklyn Ezeh brachte an der Grundlinie im Strafraum FWK-Sechser Dennis Waidner arg ungelenk zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Saliou Sané sicher (68.) zur Führung.

Saliou Sané setzt gegen Franck Evina nach.

Jonas Blank

Per Doppelpack zum klaren Sieg

Anschließend lief das Kickers-Offensivspiel wie am Schnürchen, was in der laufenden Saison wahrlich eine Seltenheit darstellt. Robert Herrmann erhöhte auf mustergültiger Flanke von Kopacz auf das vorentscheidende 2:0 (78.). Drei Minuten später vollendete der eingewechselte Marvin Pourié mit einem Volleyschuss genau ins Eck, nach Flanke von Marvin Stefaniak und Kopfballverlängerung von Sané, auf 3:0.

Nach dem sechsten Saisonsieg bleibt den Würzburgern weiter die theoretische Chance auf den Klassenerhalt. Dazu müssen alle drei noch ausstehenden Spiele gewonnen werden – und die Konkurrenten aus Verl und Berlin dürfen nicht mehr viel punkten. Einziger Wermutstropfen des Würzburger Nachmittags: Der SC Verl gewann überraschend sein Auswärtsspiel gegen den 1.FC Saarbrücken mit 2:1.