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Artikel veröffentlicht am 17.11.2020 um 06:00 Uhr

Mein erster Spielerpass: Der Popo-Scheitel als Must Have

Ob Marcus Lauterbach in grün-gelber Bettwäsche schläft, ist nicht überliefert. Anzweifeln würde es freilich niemand, denn der 40-Jährige ist DJKler von der ersten Stunde an, trägt seit seinem siebten Lebensjahr ununterbrochen die Farben Don Bosco Bambergs und präsentiert exklusiv für anpfiff.info seinen ersten Spielerpass - mit einem legendären Foto aus dem Passbildautomaten...

Von Bernd Riemke

Original 1998. Der heutige 1. Vorsitzende der DJK war schon vor über zwei Jahrzehnten ein echter Trendsetter.

Wann wurde der Pass ausgestellt, von welchem Verein und in welcher Altersklasse? Der Pass wurde ursprünglich 1987 in meinem ersten Fußballjahr bei der DJK in der F-Jugend ausgestellt. Als der Übergang aus dem Jugend- in den Herrenbereich anstand, war ein neues Passfoto notwendig und so hab ich mein damaliges Führerscheinbild genommen, auf dem war ich 17. Das Bild war und ist immer noch ein Highlight bei den Mitspielern (wobei da einige Bilder als Highlights gelten).

Was ist Ihr erster Gedanke, wenn Sie das Bild von damals ansehen?
Überragende Frisur und absolut legendäre Starter- Jacke von den Charlotte Hornets. (lacht). Ich weiß sogar noch den Ort der Aufnahme, das war im damals noch sehr lebendigen Atrium in Bamberg in einem Passbild-Automaten.

Wer war damals für Ihre Frisur verantwortlich?
Haha, das war die Friseurin meines Vertrauens nach meiner Anweisung. Der Popo-Scheitel war Ende der 90er ein absolutes Must-Have. Heute eher als Prinz Eisenherz verschrieen (lacht). Mit dem Beginn meines Grundwehrdienstes musste die Mähne aber runter und es folgte noch das ein oder andere Frisurenhighlight.

Marcus Lauterbach (re.) läuft und läuft und läuft. Mit seiner DJK Don Bosco stieg er einst von der Kreis- bis in die Bayernliga auf und zählt heute noch zu den unverzichtbaren Leistungsträgern in der dritten Mannschaft.

anpfiff.info

Erinnern Sie sich an Ihr erstes bzw. besonderes Spiel oder Ihr erstes Tor für diesen Verein?
Puh, an das erste Spiel bzw. erste Tor für die DJK kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Besondere Spiele gab es aber einige, vor allem sämtliche Aufstiege im Herrenbereich von der Kreis- bis in die Bayernliga, sind mir noch sehr gut in Erinnerung. Aber auch heute noch alle Spiele mit der Dritten sind für mich besondere Ereignisse. Eines der spannendsten Spiele war auf jeden Fall das Relegationsspiel zum Aufstieg in die Bezirksliga in der Saison 2005/06 gegen Steinwiesen. Uns gelang erst mit der allerletzten Aktion in der 95. Minute der Ausgleich und wir gewannen schließlich das Spiel in der Verlängerung. Die darauffolgenden Feierlichkeiten sind auch unvergessen.

Wie viele Spielerpässe hatten Sie bisher und für welche Vereine?
Das ist mein erster und letzter Spielerpass (da heute ja alles online läuft). Ich spiele seit 33 Jahren bei der DJK und daher gab es nie einen anderen Pass. Die Anzahl der Spiele für die DJK kann ich nicht mehr nachzählen. Die Jungs von der Dritten haben mir vor ziemlich genau einem Jahr ein Trikot geschenkt, auf dem 400 Spiele im Herrenbereich steht. Da habe ich mich riesig gefreut. Es sind aber doch einige mehr, da in der Anpfiff-Statistik nicht alle Saisons aufgeführt sind. Die insgesamte Anzahl würde mich selbst mal interessieren.

Woran erinnern Sie sich aus dem Jahr der Passausstellung (Fußball oder privat)?
An das Jahr 1987 (ursprüngliche Ausstellung) erinnere ich mich kaum. Daher wähle ich mal das Jahr der Fotoaufnahme 1998. Beim Fußball hätte ich noch A-Jugend spielen dürfen, damals (man mag es heute kaum glauben, gab es keine A-Jugend bei der DJK) musste ich mich entscheiden, ob ich wechsle oder gleich in den Herrenbereich gehe. Ich habe mich für Zweiteres entschieden und das war die genau richtige Entscheidung. Privat erinnere ich mich noch an die unbeschwerte Jugendzeit mit Führerschein, Partys, Urlaube in Italien und legendäre 90er Eurodance-Hits. Auch die Niederlage der DFB-Elf bei der WM 98 im Viertelfinale gegen Kroatien mit dem 0:3 von Davor Suker ist mir noch gut im Gedächtnis geblieben.