Mein Heimatverein: 15 Jahre SVW - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.10.2020 um 14:00 Uhr
Mein Heimatverein: 15 Jahre SVW
INTERVIEW Was in der Bundesliga selten und meist nur bei entsprechend fürstlicher Entlohnung vorzufinden ist, gibt es in den Amateurligen deutlich häufiger: Die Rede ist von Spielern, die ihr gesamtes Fußballerleben bei ihrem Heimatverein verbringen. Beim dieses Mal beleuchteten Spieler folgen wohl noch viele aktive Jahre mit einigen Wechselmöglichkeiten – doch, ob ein neuer Verein realistisch ist? Lesen Sie selbst...
Von Simon Ruß
Von Kindesbeinen an bei seinem Heimatverein SV Wachenroth: Niklas Dotterweich.
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Wie lange bist Du schon bei Deinem Heimatverein?
Niklas Dotterweich: Das müssten jetzt schon fast 15 Jahre sein. Ich habe verhältnismäßig 'spät' mit dem Fußballspielen angefangen – viele meiner Kumpels haben bereits in der G-Jugend zum Fußball gefunden, ich hingegen bin erst – eher zufällig – in der F-Jugend hinzugestoßen. Eher zufällig deshalb, weil ich bis zu meinem siebten Lebensjahr kein wirkliches Interesse für den Fußball verspürt habe. Dass es mich dennoch irgendwann gepackt hat und ich bis heute ohne Pause drangeblieben bin, habe ich insbesondere auch meinem Opa zu verdanken. Meinem treuesten Fan – zugleich aber auch größten Kritiker –, der meinen Bruder André und mich früher zu gefühlt jedem Jugendspiel gefahren hat und auch heute noch ein sehr gern gesehener Zuschauer bei unseren Spielen ist.

Was waren Deine größten Erfolge bisher?
Niklas Dotterweich: Da gab es im Jugendbereich glücklicherweise einige. Seitdem ich 2005 das erste Mal für meinen Heimatverein SV Wachenroth aufgelaufen bin, habe ich diesen nie verlassen und alle Jugendmannschaften dort durchlaufen. Dabei habe ich zwar nie wirklich hoch gespielt – meistens in der Kreisgruppe –, was für mich aber überhaupt kein Problem war, denn die damalige Truppe war einfach überragend. Wir konnten fast alle zwei Jahre einen Aufstieg feiern, wovon mir zwei Stück bis heute besonders in Erinnerung geblieben sind: Da wäre zum einen der Kreisklassen-Aufstieg in der D-Jugend 2010/11, als wir mit dem SC Reichmannsdorf eine Spielgemeinschaft hatten und in der ganzen Saison nur zwei von 24 Spielen verloren haben. Am letzten Spieltag ging es dabei um alles: Wir haben vor etwa 250 Zuschauern gegen unseren am Ende punktgleichen Konkurrenten SG Aschbach/Geiselwind gespielt und einen 6:0-Sieg einfahren können. Aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs haben wir letzten Endes auch noch die Meisterschaft geholt. Zum anderen erinnere ich mich auch gerne an die A-Jugend-Saison 2015/16 zurück, als wir als SG Lonnerstadt/Wachenroth eine ähnlich souveräne Runde gespielt haben: Als Tabellenzweiter mussten wir am Saisonende allerdings in die Aufstiegs-Relegation, die wir letztlich in zwei Spielen zu unseren Gunsten entscheiden konnten und dadurch – unter der Leitung von 'Trainer-Legende' Erich Kaiser – den Aufstieg in die Kreisliga feiern durften. Einfach eine geile und vor allem sehr erfolgreiche Zeit, die man natürlich gerne in Erinnerung behält.

Ein Foto, das die damals Beteiligten wohl in Erinnerung schwelgen lässt: Auch Niklas Dotterweich (mi., 2. v. re.) zählt den A-Jugend-Aufstieg 2015/16 zu seinen größten Erfolgen.
privat

Was schätzt Du am meisten an Deinem Heimatverein?
Niklas Dotterweich: Das ist ganz klar die Gemeinschaft. Viele kennen sich bereits seit der Jugend und sind dem Fußball bis heute treu geblieben. Das ist sehr wichtig für einen kleinen Verein, wie wir ihn haben. Wir haben fast nur einheimische Spieler, die sehr viel für den SVW übrig haben. Das merkt man derzeit besonders: Denn gerade in der aktuellen Phase, in der es sportlich nicht so läuft, wie wir uns das erhofft haben, ziehen alle an einem Strang. Das zeigt, dass die Mannschaft voll intakt ist, auch wenn sich das in den bisherigen Resultaten der laufenden Saison leider zu selten widergespiegelt hat…

Gab es schon einmal die Überlegung, woanders hin zu wechseln?
Niklas Dotterweich: Mit dem Gedanken habe ich mich schon einmal auseinandergesetzt. Allerdings kann ich meinen Heimatverein, für den ich immerhin schon seit mehr als zwei Dritteln meines Lebens am Ball bin, nicht so einfach verlassen. Für mich ist es schon etwas Besonderes, für das Dorf, in dem man aufgewachsen ist, Fußball spielen zu dürfen. Gerade, wenn es – wie zum Beispiel in dieser Saison – von den Ergebnissen her nicht so läuft wie gewünscht, würde ich meinen Verein und meine Mitspieler in solch einer Situation auf keinen Fall im Stich lassen. Denn im Endeffekt ist man für die sportliche Lage mitverantwortlich – da gilt es einfach, zusammenzulangen und sich gemeinsam aus dieser misslichen Lage zu befreien.

Welche Person ist die Seele des Vereins und hält ihn zusammen?
Niklas Dotterweich: Trotz unserer derzeitigen Punktemisere gibt es einen Mann im Hintergrund, der alles beisammenhält und die Mannschaft in jeglicher Art und Weise unterstützt: unser Erster Vorstand Gerhard Girlich. Einfach ein richtig geiler Typ – was er für den Verein in den vergangenen Jahren geleistet hat und immer noch leistet, ist kaum in Worte zu fassen. Er steht voll hinter uns und weiß, was für ein Potenzial in der Truppe steckt. Dass wir das leider viel zu selten abrufen – meist in den eher unwichtigeren Vorbereitungsspielen –, ist für ihn genauso unbegreiflich wie für uns selbst. Gerade für ihn würde ich es mir besonders wünschen, dass der Knoten schnellstmöglich wieder platzt und wir in den restlichen acht Ligaspielen noch die dringend benötigten Punkte für den direkten Klassenerhalt holen. Des Weiteren gilt auch unserem Franz „Flitschi“ Bayer ein besonderer Dank, der nicht nur als Jugendleiter und -trainer im Verein tätig ist, sondern auch als zweiter Platzwart, der uns zudem früher zu fast jedem Spiel chauffiert hat. Was er und alle weiteren Ehrenamtlichen für den SV Wachenroth leisten, kommt in der Erwähnung meistens zu kurz, ist aber wirklich aller Ehren wert! Nicht zu vergessen ist da natürlich unser Trainer Alfred Bauer, der in den vergangenen vier Jahren – darunter der Kreisklassen-Aufstieg direkt in seiner Premierensaison – einen mehr als bleibenden Eindruck beim SVW hinterlassen hat. Auch für ihn tut es mir sehr leid, dass gerade in seinem letzten Jahr so der Wurm drin ist...

Individuell läuft es für Niklas Dotterweich (re., Bild aus 2017) in dieser Saison gar nicht so schlecht – als Team jedoch hat der SV Wachenroth wirklich die Seuche an den Füßen kleben...
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Gegen welchen Verein gibt es immer packende Spiele?
Niklas Dotterweich: Die Derbys gegen Thüngfeld, Schlüsselfeld, Burghaslach sowie vor allem Mühlhausen sind beziehungsweise waren größtenteils sehr packend. Besonders die Mühlhäuser haben sich in den letzten Jahren oftmals die Zähne an uns ausgebissen. Im Jugendbereich waren es immer die engen Duelle gegen Aschbach und Mühlhausen – meistens haben wir drei die Meisterschaft unter uns ausgemacht.

Welche Schlagzeile über Deinen Verein möchtest Du am liebsten bei anpfiff.info lesen?
Niklas Dotterweich: Am Saisonende natürlich so etwas wie: „Wachenroth holt sich nach starker Aufholjagd noch den direkten Klassenerhalt!“ Dabei ist mir die Schlagzeile gar nicht so wichtig, Hauptsache das Resultat stimmt am Ende. ;-)

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Steckbrief N. Dotterweich

Niklas Dotterweich
Spitzname
Dotti
Alter
25
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Wachenroth
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Hobbies
Fußball, Darts, NBA- & NFL-Fan
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Mittelfeld - Außenbahn
Erfolge
7 Aufstiege (5x Jugend, 2x Herren)
4 Meisterschaften (2x Jugend, 2x Herren)
3 Top-Elf-Nominierungen Herren, KK (1x Startelf)


Karrierezahlen N. Dotterweich

Spiele
377
Spiele gewonnen
201
Spiele unentschieden
51
Spiele verloren
125
Tore gesamt
454
Vereine
3
Aufstiege
7
Abstiege
0

Saisonbilanz N. Dotterweich

 
23/24
26
32
21
0
R
0
0
22/23
30
6
20
3
R
0
0
21/22
26
14
20
2
R
0
0
19/21
24
18
10
0
R
0
0
18/19
27
18
15
0
R
0
0
17/18
26
7
23
0
R
0
0
17/18
2
3
4
0
R
0
0
16/17
1
1
0
1
R
0
0
16/17
1
2
1
0
R
0
0
16/17
22
18
20
0
R
0
0
15/16
20
27
30
0
R
0
0
14/15
12
10
17
1
R
0
0
14/15
8
12
13
0
R
0
0
14/15
10
13
16
0
R
0
0
13/14
6
11
10
0
R
0
0
13/14
10
14
11
0
R
0
0
12/13
16
51
19
0
R
0
0
11/12
20
10
10
0
R
0
0
10/11
24
76
48
0
R
0
0
09/10
24
15
25
0
R
0
0
08/09
10
21
23
0
R
0
0
08/09
10
23
27
0
R
0
0
07/08
10
28
24
0
R
0
0
07/08
10
24
22
0
R
0
0
Gesamt
375
454
429
7
0
0
0
Von der Saison 12/13 bis 16/17 bildete Wachenroth eine Jugend-SG mit Lonnerstadt, zwischen 10/11 und 11/12 war Wachenroth noch mit Reichmannsdorf in einer Spielgemeinschaft gewesen.

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