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Artikel veröffentlicht am 26.08.2020 um 18:00 Uhr

Verschiebung auf Mitte September: "Noch sind alle drei Wettbewerbe machbar"

Wann und wie geht es weiter? Diese Frage beschäftigt nicht nur Vereine, Funktionäre, Trainer und Spieler, sondern auch die Kreisspielleitung. Die muss mit der Erstellung der Spielpläne noch warten und hofft darauf, dass am 19.09. tatsächlich wieder Wettkampfspiele erlaubt sein werden. Sollte das der Fall sein, dann sind alle drei angedachten Wettbewerbe zeitlich noch machbar, wie KV Manfred Neumeister erklärt.

Von Markus Schütz

Aber es wird natürlich durch die Verschiebung eng. "Uns war ja allen klar, dass wir in dieser Situation flexibel sein müssen.", erklärt Manfred Neumeister. Und zeigt die Gedankenspiele auf, die dem verschobenen Wiederbeginn Rechnung tragen sollen: "Stand heute planen wir im Kreis 1 dann nicht wie bisher vorgesehen mit dem LigaPokal zu starten, sondern wir ziehen die fünf Saisonspiele nach vorne und beginnen mit diesen. Im Anschluss versuchen wir, so viele LigaPokal-Spiele wie möglich unterzubekommen." Wie viele das sein werden, wird sich zeigen und ist auch vom Wetter oder der Regionalität abhängig. "Mindestens drei sollten es aber auf alle Fälle in diesem Jahr noch werden." Gelänge das, dann wären tatsächlich alle drei Wettbewerbe - Saisonspiele, Liga- und Toto-Pokal noch über die Bühne zu bekommen.

Klarheit frühestens Anfang September

Manfred Neumeister

anpfiff.info

"Vor dem 01. oder 02.09. brauchen wir uns aber über mögliche Ansetzungen oder gar das Einpflegen von Spielplänen keine Gedanken machen, denn bis dahin wird sich staatlicherseits ja erst einmal nichts ändern.", weiß er, dass immer noch die Freigabe für Wettkampfspiele aussteht. "Übrigens nicht nur für uns Fußballer, sondern auch für die anderen Kontaktsportarten. Das ist der alles entscheidende Fakt!" Den KV verwundert im Hinblick auf die aktuellen Diskussionen, dass "wir ausschließlich darüber diskutieren, dass bei Spielen keine Zuschauer zugelassen sind. Und natürlich wollen wir alle keine Geisterspiele. Aber ich denke, der Politik ist bewusst, dass die Zuschauer nicht das eigentliche Problem sind. Das wäre kontrollierbar und der Verband hat hier Konzepte vorgelegt. Mehr ist derzeit einfach nicht möglich! Es gehört nun dazu, zu verhandeln, zu argumentieren und Kompromisse zu finden. Um dann hoffentlich zeitnah die Freigabe für Wettkampfspiele zu erhalten!"

Vier Szenarien

Je nachdem, wie die Politik dann Anfang September entscheide, müsse man darauf reagieren. "Eigentlich sind ja 'nur' vier Szenarien möglich. Entweder es erfolgt keine weitere Freigabe, dann werden weiterhin nur Testspiele bzw. dem "Training dienende Spiele" ohne Zuschauer möglich sein. Oder es wird sogar aufgrund steigender Zahlen noch verschärft, dann nicht einmal diese mehr. Aber das glaube ich nicht.
Möglich erscheint mir auch eine Erlaubnis von Wettkampfspielen, zunächst einmal ohne Zuschauer - aber dann müsste man die Vereine direkt noch einmal befragen, ob das auf Sicht mittlerweile vorstellbar wäre. Und zuletzt, das ist meine Hoffnung, dass wieder Wettkampfspiele mit Zuschauern erlaubt werden. Unter Umständen halt mit einer Zuschauer-Obergrenze.", zeigt er auf. Ein weiteres zeitliches Problem sind die noch ausstehenden Toto-Pokalspiele des unterbrochenen Wettbewerbs. Hier steht im Teilkreis BTKU noch ein Halbfinale aus, das am 02.09. stattfinden soll(te), danach das Gesamtkreis-Finale, das für den 12.09. angesetzt ist. "Mit einem Halbfinalisten (Kasendorf) stehe ich bereits in Kontakt, den anderen (Bad Berneck) kontaktiere ich in Kürze, wir versuchen, hier eine Lösung hinzubekommen.", so Neumeister. Der auch hier nochmal klarstellt: "Auch Pokalspiele sind Wettkampfspiele - und wir wissen schlicht und ergreifend nicht, da kann ich mich nur wiederholen, ob die Freigabe dafür erfolgen wird! Das macht Planungen zum jetzigen Zeitpunkt beinahe unmöglich."

Bei weiterer Verschiebung würde LigaPokal entfallen

Als Status quo hält er aber fest: "Wenn es bei der momentanen Verschiebung bleibt, dann können alle Wettbewerbe noch durchgeführt werden!" Käme es zu einer weiteren Verzögerung, dann würde der LigaPokal wegfallen müssen. Und so bleibt auch für die Kreisspielleitung nur die Hoffnung, dass die dringend herbeigesehnte Freigabe erfolgen wird. Dabei hofft und vertraut Neumeister auf die Politik und vermeidet es, weiteren Druck aufzubauen: "Wer Verantwortung übernimmt, der steht in der Kritik. Von der einen oder von der anderen Seite. Zielführend ist diese Kritik vor allem dann, wenn dazu auch Lösungsvorschläge eingebracht werden. Der Verband vertritt seine Vereine und hat entsprechend bei der Staatsregierung vorgesprochen und Konzepte vorgelegt. Mehr ist derzeit von unserer Seite einfach nicht möglich! Es gehört nun dazu, zu verhandeln, zu argumentieren und Kompromisse zu finden." Und ein entscheidender Kompromiss wäre sicher, Wettkampfspiele mit Zuschauern und einer bestimmten Obergrenze wieder zuzulassen. "Vergessen wir aber unsere Vereine nicht.", lobt Neumeister: "Sie haben in der langen fußballlosen Zeit und den kleinen, schrittweisen Lockerungen in Richtung Normalität gezeigt, dass sie Verantwortung mittragen. Dies zeigte sich im Verhalten beim Training und bei den Testspielen und auch in der Beachtung der Hygienemaßnahmen. Besonders nach der Zulassung von Kontakttraining nach dem 08. Juli 2020, ist kein bekannter negativer Vorfall zu verzeichnen gewesen und das bei mehr als 4.500 Vereinen mit über 25.000 Mannschaften mehrmals wöchentlich. Ein bemerkenswerter Nachweis in Zusammenarbeit mit Verband und Staatsregierung.", führt der Kreisspielleiter ein Argument an, die Wettkampfspiele wieder zuzulassen.

Am 08.03. waren noch Wettkampfspiele, wie hier beim Ligaspiel zwischen Waischenfeld und Mistelgau, erlaubt. Momentan liegt diese Erlaubnis noch nicht wieder vor. Möglich sind nur Test-/Trainingsspiele ohne Zuschauer.

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Wo ist eigentlich der Unterschied?!

Denn, wenn man ehrlich ist: Einen großen Unterschied gibt es zwischen den bisherigen Testspielen/Trainingsspielen und den hoffentlich bald wieder möglichen Wettkampfspielen doch eigentlich nicht: Spieler aus verschiedenen (bayerischen) Mannschaften treten mit Schiri und ESB-Eingabe über 90 Minuten gegeneinander an. Nichts anderes würden wir auch im Liga- bzw. Pokalbetrieb machen. Nur dann eben mit Zuschauern - und die können auf den weitläufigen Sportplätzen unter freiem Himmel, da kann man sich dem Argument des Verbandspräsidenten durchaus anschließen, nicht anders behandelt werden als Biergarten- oder Kulturveranstaltungs-Besucher.

Dessen ist sich KV Manfred Neumeister durchaus bewusst und auch, dass "die Fußballer und Fans heiß auf das Spielen sind und das lieber heute als morgen. Die bayerische Staatsregierung beruft sich auf die aktuell gültige Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und da ist der Wettkampfspielbetrieb für Sportarten mit Kontakt nicht zulässig, folglich sind demnach auch Zuschauer bei Trainingsspielen ausgeschlossen. Das Land Bayern handelt aus meiner Sicht verantwortungsvoll und betont, dass die aktuellen Fallzahlen mahnen und derzeit große Vorsicht gebieten. Nach den Ferien sind Schulen und Kita´s vorrangig zu bewerten und bei aller Vorfreude sollte Geduld das oberste Gebot sein."

Was bedeutet das konkret für die Fußballer im Kreis? Denen man ja wie allen anderen bayernweit schwer nachsagen kann, sie hätten bislang keine Geduld bewiesen. Neumeister: "Wie gesagt, wir sind noch im Plan, wir können entsprechend reagieren und wir sollten gemeinsam positive Signale setzen. Wir alle wollen zurück zur Normalität. Und sollte es nicht wie gewünscht umsetzbar sein, so lag es nicht am Verband, nicht an den Vereinen und auch nicht an der bayerischen Staatsregierung. Wir alle müssen mit diesem verdammten Virus kämpfen, uns umstellen und lernen mit dieser Pandemie besser umzugehen. Hier gibt es auch keinen Sieger und auch keinen Verlierer. Ich bin auch überzeugt, dass unsere Vereine flexibel mitgehen, nach Lösungen suchen und diese mittragen werden. Diese Erfahrungen durfte ich bei vielen Veranstaltungen und Gesprächen mit Vereinsvertretern verspüren. Wichtig war die Offenheit, Transparenz und nicht das Suchen nach einem Schuldigen."