Sebastian Schulik im Portrait: Sämtliche Selbstzweifel weggewischt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.07.2020 um 07:45 Uhr
Sebastian Schulik im Portrait: Sämtliche Selbstzweifel weggewischt
Mit seinen inzwischen 33 Jahren kann Sebastian Schulik auf eine beachtliche sportliche Laufbahn blicken. Auf nahezu sämtlichen Stationen stellte der pfeilschnelle Angreifer seine beeindruckende Torgefährlichkeit unter Beweis. Heute kaum vorstellbar, hegte der brandgefährliche Torjäger jedoch gerade in jungen Jahren einige Selbstzweifel bezüglich der eigenen Leistungsstärke - völlig unbegründet.
Von Michael Watzinger
Gewohntes Bild: Sebastian Schulik (m.) darf einen seiner zahlreichen Treffer bejubeln.
fussballn.de / Strauch
Lange Jahre am Krugsportplatz zuhause

Sebastian Schuliks sportliche Geschichte beginnt im Alter von neun Jahren auf dem Krugsportplatz, langjährige Heimat der DJK Bayern Nürnberg. Während der Verein vor einigen Jahren seine Pforten schließen musste, ging Schulik schon einige Jahre vorher einen anderen Weg und schwang sich auf, seine eigenen beachtlichen Fußstapfen im Amateurbereich der Region zu hinterlassen. Dass dies so kam, war allerdings lange Zeit nicht abzusehen, hielt der Angreifer der DJK doch rund elf Jahre die Treue: "Ich habe dort mit vielen Freunden zusammengespielt. Die DJK war ein sehr familiärer Verein, in dem ich mich wirklich wohl gefühlt habe", blickt der heute 33-Jährige auf seine Anfänge zurück.

Als Libero in der Jugend beginnend ging es für Schulik nach und nach auf dem Spielfeld weiter nach vorne - erst auf den Außenbahnen, anschließend auf der Zehn, ehe er als Mittelstürmer seine Berufung finden sollte. Aus heutiger Sicht unbegründet hegte der pfeilschnelle Angreifer dabei lange Zeit Selbstzweifel, ob eines Wechsels in höhere Gefilde: "Ich hatte zwar immer mal wieder Angebote, war mir aber unsicher, ob ich wirklich gut genug für höhere Spielklassen war. Irgendwann hat es mich aber schon gereizt, etwas Neues auszuprobieren", gesteht der Torjäger.

Durchbruch bei den Südern

So wechselte Schulik mit 20 Jahren zum SV 1873 Nürnberg-Süd in die zweite Mannschaft, um in der Kreisliga Fuß zu fassen. "Dort habe ich aber nicht allzu lange gespielt. Ich hatte zu der Zeit das Glück, dass Klaus Mösle Trainer der Bezirksoberliga-Truppe war und er mich nach einem halben Jahr raufgezogen hat. Gleich in meinem ersten Spiel habe ich getroffen und von da an ging es für mich stetig bergauf. Am Ende der Saison stand dann der Aufstieg in die Landesliga", umschreibt Schulik die damalige Situation und den Beginn einer besonderen Beziehung zu Trainer Mösle.

Nach seinem Wechsel zum SV 1873 Nürnberg Süd feierte Sebastian Schulik (r.) den Aufstieg in die Landesliga - der Beginn einer besonderen Beziehung zu Trainer Klaus Mösle.
Fatih Aslan

Der Angreifer verbrachte insgesamt vier Jahre in der Werderau, dann war für den Torjäger Schluss im Süd-Trikot: "Ich kam gegen Ende nicht mehr so recht auf große Einsatzzeiten, der damalige Trainer setzte auf andere Spieler und so war es Zeit für mich einen anderen Weg einzuschlagen", bilanziert Schulik.

Ein Wiedersehen beim SC Feucht

Dass die Konstellation Schulik-Mösle eine erfolgsversprechende ist, wurde spätestens klar, als der Torjäger seinem Coach nach Feucht gefolgt war - und am Ende ein abermaliger Aufstieg des Erfolgsduos geschrieben stand. Dabei war der Torjäger mit 18 Saisontreffern maßgeblich am Triumph der Zeidler beteiligt. "Klaus Mösle verstand es einfach mir eine geeignete Rolle im Team zu geben, in der ich aufblühen konnte - das hat aber auch nur so gut funktioniert, weil die Mannschaften ganz allgemein einen tollen Job gemacht hat, davon profitiert man natürlich als Stürmer. So sind wir dann auch mit Feucht in unserem ersten Jahr in die Landesliga aufgestiegen."

Schulik selbst zog es daraufhin allerdings noch weiter nach oben - zum SC Eltersdorf, der gerade in die Regionalliga aufgestiegen war: "Bei diesem Angebot musste ich nicht lange überlegen. Regionalliga-Luft zu schnuppern, das war einfach eine riesige Möglichkeit mich höherklassig auszuprobieren. Auch wenn ich letztlich nicht auf die ganz großen Spielanteile gekommen bin, war das eine unglaublich tolle Erfahrung - gegen den FC Bayern II, den 1.FC Nürnberg II, Greuther Fürth II und Co zu spielen, ist einfach etwas ganz Besonderes!" 

Auch wenn die Zeit beim SC Elterdsorf nicht immer mit viel Spielzeit verbunden war, Sebastian Schulik sammelte wie hier im Frankenstadion gegen den 1. FC Nürnberg II tolle Erfahrungen. 
Sebastian Baumann

Mit Anlauf zu neuen Fabelzahlen 

Es gehört zu Schuliks Naturell die Zeichen der Zeit zu erkennen und Dinge klar einzuordnen. Auch deshalb wechselte der Stürmer in der Folge nach Kalchreuth - damaliger Kreisligist - um wieder Fuß zu fassen: "Ich wollte einfach wieder den Spaß am Fußballspielen spüren und habe mich deshalb zum Schritt in die Kreisliga entschieden. Im Endeffekt hat mir das auch sehr gut getan und ich kam wieder auf Touren." 

Und zwar so sehr, dass er, zurück beim SC Feucht, mit Fabelzahlen zum Bayernliga-Aufstieg im Waldstadion beitrug und sich mit 37 Treffern in 34 Partien obendrein die Torjägerkanone der Landesliga sicherte. "In dieser Saison hat einfach alles gepasst. Wir hatten eine unheimlich gute Truppe mit überragender Kameradschaft, bei mir lief es gut und der Erfolg mit Trainer Mösle war ja auch nicht neu. Insgesamt war das mit Sicherheit meine beste Saison, die werde ich nie vergessen", blickt der 33-Jährige auf ein absolutes Karriere-Highlight zurück.

Im Trikot des SC Feucht machte sich Sebastian Schulik (l.) mit seinen 37 Toren in der Aufstiegssaison unvergessen.
Christian Fiedler

Über Amberg nach Kornburg

Im Anschluss zog es Schulik nach Amberg, wo er beim Regionalliga-Absteiger aufgrund einer langwierigen Adduktoren-Verletzung samt Operation einen Großteil der Saison verpasste und auch deshalb noch ein weiteres Jahr blieb: "Zu dieser Zeit fand ein großer Umbruch statt. Wir hatten eine junge Mannschaft und ich hatte das Gefühl, dass ich nach meiner langen Ausfallzeit noch etwas gutzumachen hatte. Leider stand am Ende dann aber dennoch der Abstieg."

Schulik selbst wechselte zum TSV Kornburg, wo er bald wieder auf seinen Mentor Klaus Mösle treffen sollte: "Es haben einfach viele Faktoren gestimmt: Ich hatte mein Studium beendet und war nun berufstätig - der zeitliche Aufwand für die Fahrten nach Amberg war nicht mehr gegeben. Außerdem übernahm ich in Kornburg die Rolle des spielenden Co-Trainers, was eine neue Herausforderung für mich darstellte. Alles in allem war das Gesamtpaket beim TSV einfach das Beste und wahnsinnig reizvoll."

Seitdem hat sich auf dem Spielfeld, außer dem Trikot, aus Schuliks Sicht recht wenig verändert: der Angreifer trifft und trifft und trifft. Auch wenn Schulik selbst bemängelt, stets einige Hochkaräter liegengelassen zu haben, in der Region ist er längst zu einer festen Größe geworden.

Auch im Herbst seiner Laufbahn hat Sebastian Schulik im Dress des TSV Kornburg oftmals Grund zum Jubeln.
fussballn.de / Strauch

Wie lange der Stürmer noch auf Torejagd gehen wird, lässt er derweil noch offen: "Ich fühle mich noch gut, auch wenn man das Alter schon immer mal wieder merkt. Ich möchte die Zeit einfach genießen - auch wenn Corona gezeigt hat, dass es auch viele andere schöne Dinge neben dem Fußball gibt. Ich bin schon wieder heiß darauf loszulegen." Die gegnerischen Mannschaften sollten also nach wie vor gewarnt sein, die Selbstzweifel von einst hat der Torjäger vom Dienst inzwischen lange hinter sich gelassen. 

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Hintergründe & Fakten

Personendaten
Teamdaten


Spielerstationen S. Schulik


Saisonbilanz S. Schulik

 
22/23
31
11
0
8
15
1
0
21/22
14
16
3
0
3
0
0
21/22
6
0
0
2
3
0
0
19/21
26
22
0
0
2
0
0
18/19
28
24
0
0
4
0
0
17/18
31
14
0
6
8
0
0
16/17
4
0
0
4
0
0
0
15/16
30
24
2
1
2
0
0
14/15
34
37
5
0
9
0
0
13/14
30
22
0
0
R
0
0
12/13
13
16
1
0
R
0
0
12/13
12
0
1
9
2
0
0
11/12
29
18
0
0
15
0
0
10/11
28
6
0
4
4
0
0
09/10
4
2
0
0
1
0
0
08/09
1
1
0
0
0
0
0
07/08
21
11
0
7
10
0
0
Gesamt
342
224
12
41
78
1
0

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