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Artikel veröffentlicht am 02.03.2020 um 06:00 Uhr

Wernsdorf 2 im Entwicklungsprozess: "Insgesamt sind wir nicht unzufrieden"

Mit einer ausgeglichenen Bilanz steht der SV Wernsdorf 2 in der Kreisliga derzeit auf Mittelfeldplatz sechs. 16 Punkte aus 10 Spielen – so der Zwischenstand. Trainer Sebastian Schlauch ist damit ganz zufrieden, gibt es doch viele ungewollte Baustellen, die Einfluss auf den Alltag des SVW nehmen. Eines wird im Gespräch mit dem Allround-Coach aber auch schnell klar: In Wernsdorf herrscht ein gesunder Ehrgeiz auf mehr.

Von Sebastian Pflaum

Herr Schlauch, zunächst zu Ihnen persönlich: Sie sind Coach beider Wernsdorfer Damenmannschaften, im Kader der drei Herrenmannschaften gelistet und haben kürzlich auch noch das Amt des C-Jugendtrainers beim SC Eltersdorf auf sich genommen. Da stellt sich die Frage: Können oder wollen Sie nicht ohne Fußball?
Sebastian Schlauch: Ich habe vor kurzem einen Jobwechsel vollzogen und durch geregelte Arbeitszeiten Freizeit gewonnen. Die Arbeit in Wernsdorf macht unheimlich Spaß und die Mädels beider Mannschaften sind immer topmotiviert, wissbegierig und haben einfach Lust sich weiterzuentwickeln. Als dann bei der zweiten Herrenmannschaft mal ein Engpass an Spielern da war, habe ich meinen Pass geholt und helfe dort - wenn es brennt - gerne mal aus. Ich fühle mich dem SVW verbunden und die Art und Weise, wie ich aufgenommen wurde und unterstützt werde, ist nicht selbstverständlich. Da mal auszuhelfen, verlangt dann schon der Respekt. In den Wintermonaten konnte ich ganz gut ohne Fußball, aber jetzt hat es schon gejuckt und ich bin froh, dass es wieder losgegangen ist.

Kommen wir zu den Damen des SV Wernsdorf 2: Die Vorrunde verlief ohne eine größere Serie Ihrer Mannschaft. Mal gewann man, mal verlor man. Was sagt da ein sechster Tabellenplatz zur Pause für Sie aus?
Sebastian Schlauch: Der Platz entspricht nicht ganz dem, was wir wollen. Aber es ist auch kein Klagen angesagt. Wir spielen aktuell nicht konstant genug, schaffen es nicht immer, unser Potenzial abzurufen, haben mit Verletzungen zu kämpfen und stehen daher verdientermaßen auf Platz sechs.

Sebastian Schlauch ist sowohl auf als auch neben dem Fußballplatz im Einsatz.

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Auf einer Skala von 1 – 10, wie würden Sie die bisherige Runde bewerten? Warum hat sich Ihr Team gerade diese Bewertung verdient?
Sebastian Schlauch: Ich würde dem Ganzen eine 7 geben. Wir haben der zweiten Mannschaft einige wichtige Stützen geklaut und in die Erste gezogen, es sind drei ganz junge Spielerinnen nachgerutscht, die ihre Sache toll machen, aber im Erwachsenenbereich noch ankommen müssen. Insgesamt sind wir nicht unzufrieden, denn wir stecken in einem Entwicklungsprozess. Aber natürlich wünschen wir uns mehr.

Gab es ein Spiel, mit dem Sie so richtig zufrieden waren, ein Highlight der Saison?
Sebastian Schlauch: Mit dem Heimsieg gegen die DJK Stappenbach war ich sehr zufrieden. Gleich zu Beginn kam man in Rückstand, hat dann aber 85 Minuten dominant gespielt, drei Tore geschossen und war die klar überlegene Mannschaft. Gerade der zielgerichtete Spielaufbau und das Kreieren von Torchancen sind uns da gut gelungen, auch wenn wir ein, zwei Buden zu wenig gemacht haben.

Und was war der Tiefpunkt der bisherigen Runde?
Sebastian Schlauch: Der Tiefpunkt war sicherlich die hohe Auswärtsniederlage in Ketschendorf. Ich war selbst nicht vor Ort, aber alle waren sich einig: So treten wir nicht mehr auf.

Welche Partie würden Sie gerne noch einmal bestreiten und was würden Sie dann anders machen?
Sebastian Schlauch: Die Auswärtsniederlage in Schnaid/Rothensand. Wir haben dort eine tolle Leistung gezeigt, uns durch individuelle, gravierende Fehler aber immer wieder ins Hintertreffen gebracht. Wir würden selbstbewusster und ein Stück konzentrierter auftreten und dann auf einen anderen Ausgang hoffen.

Mit der Hinrunde 2019 ist man in Wernsdorf recht zufrieden, wenngleich durch diverse Verletzungen der ersten Mannschaft nicht das Optimum aus allem rausgeholt werden konnte.

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Welcher Gegner hat Sie bisher am meisten beeindruckt und warum?
Sebastian Schlauch: Die Concordia aus Oberhaid. Körperlich unglaublich präsent, klarer Matchplan und mit Corinna Köttig und Sina Seufert zwei absolute Führungsspielerinnen, die ihrer Mannschaft so viel Stabilität verleihen.

Woran muss in der Vorbereitung intensiv gearbeitet werden, damit es im Frühjahr besser klappt?
Sebastian Schlauch: Meine Mädels haben auch in der Vorrunde einen super Job gemacht. Ein großes Manko für die zweite Mannschaft ist die wöchentlich wechselnde Besetzung und die dadurch fehlende Konstanz. Ich hoffe, dass unsere Verletzten alle fit aus dem Winter kommen und wir dann mit breiterem Stammkader in die Rückrunde der Kreisliga gehen können.

Was können Ihre Mädels richtig gut? Wo haben Sie sich in den vergangenen Monaten entscheidend verbessert?
Sebastian Schlauch: Individuell haben ganz viele Mädels einen Schritt nach vorne gemacht. Unser Passspiel - und allen voran der flache Ball - wird immer besser und genauer. Es ist unglaublich, wie schnell sie neue Sachen aufsaugen und direkt versuchen, diese umzusetzen.

Wenn Sie denn schon ein Tor des Jahres bei Ihrem Team küren müssten, wer hätte es gegen wen erzielt und wie ist es zustande gekommen?
Sebastian Schlauch: Für mich war das Tamara Raab im Spiel gegen die DJK Stappenbach. Sie hat blitzschnell gesehen, dass das Tor verwaist war und hat aus dem Halbfeld direkt abgezogen und eingenetzt – das war Coolness, Präzision und Cleverness.

1,8 Tore erzielt der SV Wernsdorf 2 in dieser Saison im Schnitt pro Spiel.

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Gibt es im Winter Neuzugänge oder Abgänge? Kehren Verletzte oder lange Zeit fehlende Spieler zurück?
Sebastian Schlauch: Für die zweite Mannschaft haben wir im Winter nicht nachgelegt. Insgesamt haben wir im Verein einen großen Kader. Wenn bei der ersten Mannschaft die Verletzten zurückkehren, wird auch die zweite Mannschaft gut besetzt sein.

Wer wird sich am Ende den Meistertitel sichern und warum?
Sebastian Schlauch: Ich glaube die Concordia aus Oberhaid, weil sie mit den beiden oben angesprochenen Spielerinnen - und unterstützt durch junges Talent - die richtigen Säulen haben und nach vielen Jahren jetzt für mich einfach mal an der Reihe wären.

Was muss bis Saisonende passiert sein, damit Sie sich zufrieden und entspannt zurücklehnen können?
Sebastian Schlauch: Wir müssen Konstanz in unsere Leistung und das Stammpersonal bringen. Ansonsten kann ich tatsächlich jetzt schon zufrieden sein.

Und welche Schlagzeile sollte dann bei anpfiff.info zu lesen sein?
Sebastian Schlauch: Am besten keine, denn wir wollen zwischen Platz vier und sechs ins Ziel – da ist keine Schlagzeile nötig. Die müsste es nur geben, wenn wir uns plötzlich arg nach unten orientieren müssen.

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Leser-Kommentare

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Entweder...oder mit S. Schlauch

5:4 oder 1:0

1:0. Am liebsten in der 89. Minute erzielt - Emotionen pur!

Mailand oder Madrid

Madrid - schöne Stadt.

Heimspiel oder Auswärtsspiel

Heimspiel! Unglaublich, wie viele Unterstützer wir da haben.

Basler oder Neymar

Basler - ich rauche ja auch so gerne.

Kabinenfeier oder 80er-Party

Kabinenfeier, kein Wunder bei dem Haufen.

Derbysieg oder Aufstieg

Derbysieg am letzten Spieltag zum Aufstieg - dann gerne auch auswärts.

Unsere stillen Helden sind...?

…Vicky Hensel und Kath Schäfer!

Die beiden übernehmen den Spieltag bei der zweiten Mannschaft und was sie außen rum alles bewerkstelligen und organisieren, ist der Hammer!

Vicky muss ich da nochmal im speziellen rausheben. Sie hält uns komplett den Rücken frei, ist unsere Verbindung zur Vorstandschaft, ist immer beim Training, hat immer ein offenes Ohr und steht sinnbildlich für den Frauenfußball in Wernsdorf – Vielen Dank!