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Artikel veröffentlicht am 31.01.2020 um 06:00 Uhr

Jeder muss seine Stärken einbringen: Richter soll's richten

Nachdem der Sportliche Leiter Siegfried Penka im vergangenen Herbst den Trainer Siegfried Penka bei den Frauen des FFC Hof entlassen hatte, fand die Suche nach einem adäquaten Nachfolger ein rasches Ende. Inzwischen ist der Neue längst in die Vorbereitung mit dem Schlusslicht der Bayernliga eingestiegen und macht sich über vieles Gedanken – nur nicht über den Abstiegskampf.

Von Bernd Riemke

Hubert Richter weiß wie Bayernliga geht. Schließlich führte er in seiner Amtszeit von 2016 bis 2019 den SV Frensdorf nicht nur in die Belletage des Freistaates, sondern dort in der vergangenen Spielzeit auf Anhieb zur Vizemeisterschaft und im Jahr zuvor bereits als unangefochtener Landesliga-Meister in das Finale des Verbandspokals. Der 62-Jährige bringt eine Menge Erfahrung mit und sieht der heiklen Aufgabe beim FFC Hof trotz der prekären tabellarischen Situation mit jeder Menge Gelassenheit und noch mehr Feuereifer entgegen.

Herr Richter, ein begehrter Trainer sitzt auf einem begehrten Trainerstuhl. Wie kam diese klassische Win-Win-Situation zustande?
Hubert Richter: In der Region tauscht man sich immer auch verbal aus. Dass Siegfried Penka schon länger endgültig aufhören wollte, wusste ich also. Als mein Engagement in Frensdorf zu Ende ging, kamen wir daher sehr schnell ins Gespräch und haben die Absprache getroffen, dass ich zur Winterpause einsteige. Das war für beide Seiten die vernünftigste Lösung.

Sie sind demnach kein Feuerwehrmann im Abstiegskampf?
Hubert Richter: Nein, das Gesamtpaket passt so gut, dass die Zusammenarbeit schon über mehrere Jahre vorgesehen ist.

Was gehört aus Ihrer Sicht zu diesem Paket?
Hubert Richter: Aus meiner Sicht gibt es beim FFC Hof mit einem Rasen und einem Kunstrasenplatz fantastische Rahmenbedingungen. Die Sportanlage steht einzig den Frauen und Juniorinnen zur Verfügung – so etwas muss man in ganz Franken suchen. Der Verein ist ebenfalls sehr gut organisiert, so dass die Perspektiven nahezu optimal sind.

Hubert Richter ist als akribischer Arbeiter an der Seitenlinie bekannt.

anpfiff.info

Die Struktur des Vereines ist die eine Seite, der sportliche Trend die andere. Schon in der vergangenen Saison wäre der FFC auf sportlichem Wege abgestiegen. Nun überwintert das Team mit der roten Laterne in der Hand, der endgültige Abstieg droht…
Hubert Richter: Das ist aktuell überhaupt kein Thema für mich. Die Mannschaft hat so viel Qualität, dass wir uns darüber gar nicht unterhalten müssen. Ich arbeite mit der Qualität, die ich auf dem Platz sehe und die gibt mir die Gewissheit, dass alle Spielerinnen es drauf haben, in der Liga zu bestehen.

Wie gehen Sie an die Aufgabe heran aus dem Tabellenletzten einen Nichtabsteiger zu machen?
Hubert Richter: Mit viel Engagement und Kraft. Druck ausüben hilft uns nicht weiter. Der Wille und die Begeisterung bei den Mädels wird ausschlaggebend sein. Sie müssen geil darauf werden, wieder erfolgreich Fußball zu spielen. Das ist meine Aufgabe und die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob ich die Spielerinnen erreiche und es sich in ihren Köpfen festigt, dass sie die Qualität haben, Bayernliga zu spielen.

Fußball als reine Kopfsache? Oder werden Sie auch an taktischen Stellschrauben drehen?
Hubert Richter: Natürlich ist es genauso wichtig, Stabilität in die Leistungen zu bringen. Wir befinden uns bereits in der dritten Trainingswoche. Wichtig werden auch die Vorbereitungsspiele sein, aus denen wir Erkenntnisse ziehen wollen. Außerdem verbringen wir ein viertägiges Trainingslager auf dem Gelände von Sparta Prag. Da gilt es zum einen gruppentaktisch zu arbeiten, aber auch soweit, dass jede Spielerin ihre individuellen Stärken einbringen kann. Grundvoraussetzung ist immer, dass alle sich fit fühlen und über 90 Minuten ein gutes Tempo gehen können.

Sie bringt jede Menge Erfahrung und Offensivpower mit: Pui San Yau.

anpfiff.info

Planen Sie denn auch positionelle Änderungen?
Hubert Richter: Gerade in den Vorbereitungsspielen werden wir sicher das ein oder andere probieren und auch einmal umstellen. Ich kann aber natürlich keine Torhüterin als Mittelstürmerin aufstellen (lacht). Im Großen und Ganzen werden wir so beginnen, wie es bisher auch war. Es geht darum, eventuell einzelne Spielerinnen mit ihren Stärken auf anderen Positionen auszuprobieren.

Sie trainieren nun eine junge Truppe, die im Abstiegskampf erfahrene Leitwölfe braucht. Haben Sie da bereits Spielerinnen auserkoren?
Hubert Richter: In jedem Bereich auf dem Spielfeld haben wir Spielerinnen, die genügend Erfahrung haben, die jungen zu führen. In der Abwehr denke ich da an Sabine Sattler und Katharina Fürst, im Mittelfeld ist das sicherlich Jasmin Weiß und ganz vorne Pui San Yau beziehungsweise Isabel Kastner. Das ist eine Achse, die auch ihre Fühler nach den jungen Spielerinnen neben sich ausstrecken muss.

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Steckbrief H. Richter

Hubert Richter

Alter

Geburtsort

Bamberg

Wohnort

Pödeldorf

Familie

verheiratet, 2 Kinder

Nation

Deutschland

Größe

176 cm

Beruf

Pensionist

Hobbies

Sport und Bewegung

Erfolge

Meisterschaften als Trainer mit dem ASV Naisa (C-Junioren), dem SV Hallstadt (Herren), dem SV Haustadt (U17)
Zweiter Platz in der Bayernliga mit der U15 des FC Eintracht Bamberg, Zweimalige Teilnahme an der Bayerischen Hallenmeisterschaft der U15

Karriere als Spieler

SC Kemmern (C- bis A-Jugend)
SC Kemmern
ASV Naisa

Karriere als Trainer

ASV Naisa (C-Junioren/Kreismeister)
SC Lichteneiche (BOL B-Junioren)
SV Haustadt (BOL B-Junioren/Meister)
DFB-Stützpunkttrainer SP Kemmern
FC Bamberg (BayL B-Junioren)
SV Hallstadt (Herren/Meister)
FC Baunach (Herren)
FC Bischberg (Herren)
TSV Neudrossenfeld (Herren)
DFB-Stützpunkttrainer SP Walsdorf/Memmelsdorf
DFB-Stützpunkttrainer im NLZ Bamberg (U15-Junioren)

Trainerlizenzen

Seit 1996 Fußballtrainer-C-Lizenz
ab 2004 DFB–B-Lizenz
Torwarttrainer Lizenz
ab 2005 DFB–A-Lizenz

Seit 2002 GFT-Vorstandsmitglied als Kassier und Geschäftsführer.