Zu Gast bei der SRG Bamberg: BSO Dr. Michael Völk setzt auf "Windmühlen" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 24.07.2018 um 18:00 Uhr
Zu Gast bei der SRG Bamberg: BSO Dr. Michael Völk setzt auf "Windmühlen"
Am vergangenen Montag war der neue Bezirksschiedsrichterobmann Dr. Michael Völk zu Gast bei der Schiedsrichtergruppe Bamberg. Er referierte in einem engagierten Vortrag über die Neuausrichtung des Bezirkes und nahm dabei auch die Schiedsrichter in die Pflicht.
Von Ralf Riemke
Weg von alten Schienen, Neues ausprobieren“, so stellte Obmann Günther Reitzner mit einleitenden Worten das Motto des Referenten vor. Und tatsächlich sollte sich das in der kurze Ansprache Angekündigte danach bewahrheiten.

Vorstellung

Dr. Michael Völk stellte sich zunächst vor und offenbarte eine interessante Vita. Der 36-Jährige studierte in Erlangen Medizin und ist seit nunmehr knapp acht Jahren als Arzt in Schweinfurt tätig, wo er sich auch häuslich niedergelassen hat. Seine Schiedsrichterkarriere begann 1995 mit dem Eintritt in die SRG Kronach. Danach ging es mehr oder weniger steil bergauf: 1999 in die Bezirksliga, nach nur vier Spielen Sonderaufstieg in die Landesliga, 2002 Bayernliga, 2009 Regionalliga; dazu SRA in der 3. Liga; 2014 berufsbedingt Abschied aus dem Verband. Während all der Jahre übte er zugleich Funktionärstätigkeiten aus: ab 2006 für mehrere Jahre Lehrwart der SRG Kronach, danach vier Jahre deren Obmann. Völk ist also jemand, der weiß, wovon er spricht, Probleme kennt und nach Lösungen sucht.

Die monatliche Pflichtsitzung der SRG Bamberg war sehr gut besucht. BSO Dr. Michael Völk hatte reichlich interessierte Zuhörer.
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Bezirksschiedsrichter-Ausschuss (BSA)

Nach seiner Wahl zum BSO hat er zunächst ein neues Team aufgebaut. Thomas Stammberger (Einteilung des BSA, Abwicklung der Lehrgänge) und Thomas Thüroff (Einteilung der Beobachter) sind die engsten Mitarbeiter. Zum Stab und somit zum erweiterten BSA gehören weiterhin Gertrud Gebhard (Frauen- und Mädchenbeauftragte) und Alexander Pott (Einteilung U17 und U19 Landesliga im Norden, Ansprechpartner für Lehrwarte, oberfränkisches Mitglied im Verbandslehrstab).

Bestandsaufnahme

Nach seiner Amtsübernahme galt es zunächst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen. Dabei konnte Dr. Völk feststellen, dass die oberfränkischen Schiedsrichter beim DFB und VSA gut aufgestellt sind, aber gleichzeitig eine Nachwuchsförderung dringend geboten erscheint, um den Anschluss nicht zu verlieren. Auch bei den Gespannen in der Junioren-Bundesliga sei man gut aufgestellt. Um Nachwuchs adäquat akquirieren und fördern zu können, sei es jedoch unabdingbar, dass dieser nahezu ständig verfügbar sei. Und genau hier existiere im Moment eines der Probleme im Bezirk. Zu viele Schiedsrichter seien unter der Woche nicht verfügbar. Wer höher hinaus wolle, müsse das ändern. Mit Rücksicht seitens des Bezirks könne man ab sofort nicht mehr rechnen. Dass dieses ein heißes Thema ist, wollte Dr. Völk nicht verheimlichen. Anscheinend hätte man auch auf Landesebene mittlerweile erkannt, dass der Trend hin zu einer grenzenlosen Verfügbarkeit bei den wenigsten SR durchzusetzen ist. Bis hier aber eine Änderung stattfindet müsse man auch im Bezirk mitziehen. Als nächstes verwies er auf die Qualifikation der vergangenen Saison mit den Auswirkungen auf die aktuelle. In diesem Zusammenhang sprach er ebenfalls die Probleme bei der Findung neuer Talente an und stellte das neue Förderkonzept für die Bezirksliga-Anwärter vor.

Der Obmann der SRG Bamberg, Günther Reitzner, bedankte sich bei seinem Gastreferenten für einen engagierten Vortrag mit einem kleinen Präsent.
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Ziele 2018

Als kurzfristige Ziele benannte der neue BSO die Schaffung eines fließenden Übergangs nach seiner Amtsübernahme vor wenigen Wochen, die gleichzeitige Erkennbarkeit seiner Handschrift und eine klare Linie bei der Umsetzung seiner Vorgaben. Zudem sollen die Bezirksliga-Anwärter zum einen in der Bezirksliga etabliert und zum anderen in der U19 BOL eingesetzt werden. Geplant ist zudem eine Halbzeittagung der Schiedsrichter und Beobachter, sowie ein runder Tisch.

Ziele 2022

Langfristige Ziele in der Legislaturperiode sind unter anderem die Herbeiführung eines Generationenwechsels bei den Schiedsrichtern und Beobachtern, der Schiedsrichtererhalt und -ausbau, mehr Transparenz und ständige Evaluationen. Außerdem sollen klare Strukturen geschaffen und erhalten werden.

In der Summe wurde deutlich, dass unter dem neuen BSO Dr. Michael Völk ein Umschwung hin zu mehr Professionalität erfolgen soll. Diesen Umschwung sollen alle mittragen und mit gestalten. Daran will er sich messen lassen. Das Motto des Vortrages fasste er am Ende sinnbildlich zusammen: „Wenn der Wind des Wandels weht, kann man Mauern bauen oder Windmühlen.“

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Steckbrief M. Völk

Michael Völk
Wohnort
Schweinfurt
Nation
Deutschland
Beruf
Arzt
Hobbies
Fußball
Erfolge
SR in der Regionalliga, SRA in der 3. Liga
Funktionärstätigkeit als Lehrwart und Obmann der SRG Kronach, sowie seit 2018 als BSO


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