Bamberg | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 04.07.2018 um 12:00 Uhr

Aufstieg über Umweg: Koch: "Habe meine Aufgabe erfüllt"

Die Altstädter U17-Junioren sind wieder Landesligist. Nachdem man mit der Niederlage bei der JFG Steigerwald den Direktaufstieg verpasst hatte, musste man im Relegationsspiel gegen die SpVgg Niederalteich beim Elfmeterschießen gute Nerven mitbringen. Jetzt tritt Benjamin Koch ab und verrät, wer in Creußen sein Trainer in der kommenden Saison sein wird.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Wir haben bei diesem Spiel alles in die Waagschale geworfen", berichtet Benjamin Koch. Ohnehin war es ein Glücksfall für ihn und sein Team, dass man überhaupt eine zweite Chance bekommen hat. Denn im Meisterschaftsrennen musste man der JFG Steigerwald den Vortritt lassen - nicht zuletzt nach der klaren 1:6-Niederlage am drittletzten Spieltag in Reichmannsdorf. "Eigentlich wollten wir ja die Relegation vermeiden. Aber Steigerwald hat sich an diesem Tag viel schlauer angestellt und immer wieder blitzschnell umgeschaltet. Und Timm Strasser haben wir da überhaupt nicht in den Griff bekommen. Der war für mich der überragende Mann", lobt er den vierfachen JFG-Torschützen. Zwar lösten seine Schützlinge danach die Aufgaben gegen Rödental und in Coburg. Aber der Meistertitel war weg und die Planungen über den Haufen geworfen. "Wir wussten zwar seit der Winterpause, dass auch der Zweite noch eine Chance bekommen würde. Aber das Entscheidungsspiel war für mich, zwei Wochen nach dem letzten Punktspiel, schlecht terminiert", beklagt der künftige Stützpunkttrainer. Denn er hatte für das vergangene Wochenende schon seinen Urlaub in Kos gebucht - und war auf die Nachrichtenübermittlung angewiesen. "Wir hatten viele Dinge vorher schon abgesprochen. Letztlich war ich dann auf drei oder vier Ticker angewiesen.", berichtet der Verteidiger, der einen unruhigen Urlaubstag erleben sollte.

Lebensversicherung David Schrüfer (in gelb): Mit seinen beiden Treffern hielt er die Altstädzter im Spiel.

anpfiff.info

Großes Aufgebot

Anstelle von Benjamin Koch traten gleich vier Nachwuchstrainer unter Leitung von U15-Coach Arnold Mehner die Reise nach Beratzhausen in der Nähe von Regensburg an. Und die setzten auf einen breiten Kader. "Unser Problem in der Saison war, dass wir personell zu dünn besetzt waren. Dadurch gab es keinen echten Konkurrenzkampf", erläutert Koch. Doch jetzt kamen mit Tim Schott und Nick Pöhlmann mehrere jüngere Spieler mit dazu - und Jakob Debevc durfte sogar von Anfang an ran. Trotzdem tat man sich gegen den unbekannten Gegner schwer. "Mir wurde gesagt, dass Niederalteich besonders mit langen Bällen operiert hat. Wir waren zweimal in Rückstand und ich habe vor dem Handy regelrecht gezittert", so Koch. Doch es gab ja noch David Schrüfer, der erst den Ausglich besorgte und dann nach Ballgewinn von Michael Keller seine Mannschaft zumindest ins Elfmeterschießen schoss. Doch auch da erlebte Koch bange Minuten. "Wir haben gleich verschossen und im Ticker wurde fälschlicherweise berichtet, dass der Gegner mit 3:1 führt. Da war ich natürlich am Boden zerstört." Allerdings wurde die Falschmeldung schnell berichtigt und am Ende zahlte sich aus, auf Keeper Luca Dressel gesetzt zu haben, der zwei Bälle parierte. "Wir hatten auch mit dem Gedanken gespielt, Nils Hildebrand extra für das Elfmeterschießen einzuwechseln. Am Ende gab aber den Ausschlag, dass Luca größer ist." Und auch die Maßnahme, Tim Schilling nach einem halben Jahr Verletzungspause noch zu bringen, machte sich bezahlt. "Er ist unser Mann für die Standardsituationen. Für einen längeren Einsatz hat es nicht gereicht, aber seinen Elfmeter hat er sicher verwandelt."

SpVgg-Keeper Luca Dressel (re.) konnt sich am Ende feiern lassen.

anpfiff.info

Neues Kapitel aufschlagen

"Ich habe jetzt meine Mission Aufstieg erfüllt", freut sich der Creußener, der künftig als Stützpunkttrainer arbeitet. Sein Nachfolger wird Tobias Kirr, ein Student, der zunächst etwas vom U15-Coach Arnold Mehner eingearbeitet wird. Für Benjamin Koch bleibt dagegen etwas mehr Zeit, sich auch um die eigene Karriere als Spieler zu kümmern. Zumal die letzte Serie für die Krugstädter nicht optimal lief. "Nach der Niederlage gegen St. Johannis war eigentlich die Luft raus. Aber jetzt kommen unwahrscheinlich viele Jugendspieler raus, die ich zum großen Teil selbst trainiert hatte. Dabei gilt es, eine schlagkräftige Truppe zu formen." Und diese Aufgabe wird erneut Uwe Hofmann übernehmen, der nach dem Ausscheiden von Uwe Raster eingesprungen ist - obwohl der frühere Mittelfeldmann stets abgewunken hatte, wenn er darauf angesprochen wurde.