Spieltag aktuell – die Landesliga: Ein Spieltag voller Emotionen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.04.2018 um 17:00 Uhr
Spieltag aktuell – die Landesliga: Ein Spieltag voller Emotionen
SPIELTAG AKTUELL Erleichterung, Entschlossenheit, Entsetzen – die Gemüter auf den Sportplätzen in der Landesliga Nordwest waren am Samstag höchst unterschiedlich. Kleinrinderfelder feierte in Haibach einen lange ersehnten Auswärtssieg, Röllbach siegte im Kellerduell und  Abtswind gab weiteren Vorsprung aus der Hand. Am Sonntag fanden fünf weitere Spiele statt, darunter das Lokalderby in und um Würzburg zwischen Lengfeld und Höchberg
Von Jürgen Sterzbach
Die Saison neigt sich mit großen Schritten ihrem Ende entgegen, die Spannung auf den Sportplätzen nimmt zu, je näher die großen Entscheidungen oben wie unten kommen. Abtswind und Vach liefern sich ein zunehmend packerendes Rennen um die Meisterschaft. Während der Spitzenreiter Schwäche zeigt, punktet der Verfolger von Woche zu Woche. Auch auf den unteren Plätzen geht es enger zu. Vor allem in den direkten Duellen geht es um gefühlte sechs Punkte. Wer sie gewinnt, geht einen großen Schritt vorwärts und lässt den Konkurrenten weit zurück. Zwischen Haibach und Kleinrinderfeld oder Röllbach und Heimbuchenthal fanden zwei Spiele zwischen Rivalen im Abstiegskampf statt.

Kleinrinderfelder Erleichterung

Mario Christ
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Sieben Anläufe benötigte der TSV Kleinrinderfeld, um einen Auswärtssieg zu erzielen. Ein wichtiger Dreier gelang ihnen bei einem direkten Konkurrenten: In Haibach siegten die Blauweißen mit 3:0. Mit zwei verwandelten Elfmetern hatte Mario Christ entscheidenden Anteil am Sieg der Seinen. Dem ersten ging ein Handspiel von Haibachs Denis Löhr voraus, das der Schiedsrichter zudem mit einer roten Karte bestrafte. Vor dem zweiten wurde der eingewechselte Levi Wendel gefoult. Zwischen beiden Strafstoßtoren agierten die Gäste wegen der Bedeutung dieser Partie nervös.

„Zwei Elfmeter waren notwendig, um die nötige Sicherheit zu bekommen", erklärte Kleinrinderfelds Sportleiter Peter Engert. Zudem verhinderte Torhüter Andrei Cosmin mit zwei Paraden den möglichen Ausgleich. Als Sandro Kramosch in der vorletzten Minute das dritte Tor erzielte, kannte die Freude keine Grenzen mehr. „Jetzt haben wir gewusst wir, dass wir dieses Spiel gewinnen“, sagte Engert. Der Sieg war Balsam auf die angekratzte Seele Kleinrinderfelds, die in den letzten Wochen vergeblich einen Erfolg nachgelaufen waren. Von Bedeutung für den TSV waren auch die anderen beiden Ergebnisse von Samstag. Zum einen spielte da ein direkter Konkurrent, zum anderen der nächste Gegner.

Röllbacher Entschlossenheit

Vor einer Topkulisse von 500 Zuschauern besiegte Röllbach das Ligaschlusslicht Heimbuchenthal mit 4:0. Die Gäste hätten, nachdem sie vier Punkte aus zwei Spielen am letzten Wochenende geholt hatten, mit einem Dreier den letzten Platz verlassen und den Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz verkürzen können, doch fanden sie in der Anfangsphase nicht in das für sie wichtige Spiel. Röllbach dagegen agierte entschlossen. Fabian Wolf und Till Link brachten die Hausherren mit zwei Toren frühzeitig in Führung, Mitte der ersten Halbzeit legte Mario Ackermann das dritte nach. Heimbuchenthal gelang es nicht, den Rückstand noch zu verkürzen. In der Schlussphase erzielte Wolf sein zweites Tor.

Röllbachcs Fabian Wolf (re.) erzielte zwei Tore beim 4:0 gegen Heimbuchenthal.
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Abtswinder Entsetzen

Der Vorsprung auf Vach schmilzt wie ein Eis in der Sonne: Mit einer bitteren 1:4-Niederlage gegen den bisherigen Lieblingsgegner Schwebenried-Schwemmelsbach trat beim TSV Abtswind das ein, was sich die Gastgeber lieber nicht ausmalen wollten. Vach, seit der Winterpause in bärenstarker Form, verringerte den Abstand zwischen den beiden Anwärtern auf die Meisterschaft auf nur noch einen einzigen Punkt; und noch steht am vorletzten Spieltag das Rückspiel aus, zu dem Abtswind im Fürther Stadtteil antreten muss. Während Abtswinds Trainer Petr Skarabela die fehlenden Ideen und die zu hohe Fehlerquote seiner Elf bemängelte, war der Mann des Tages in Reihen Schwebenrieds zu finden:

David Fleischmann erzielte in seinem ersten Landesligaspiel dieses Jahres drei Tore: das erste nach einer halben Stunde, das zweite nach der Halbzeit und das dritte Mitte des zweiten Durchgangs. Kurz danach hatte der bei Abtswind eingewechselte Jona Riedel den Zwischenstand zwar verkürzt, doch am Ende lag er nach Dominik Barths Tor in der Nachspielzeit doch wieder bei drei Toren. „Die Fehler sind uns von der ersten Minute an passiert, weil keiner von uns die Leistung gebracht hat, die wir kennen“, urteilte Skarabela hart. Mario Schindler, einst selbst als Spieler in Abtswind, konnte den Coup beim Favoriten dagegen kaum fassen: „Ich traue es mich kaum zu sagen, aber wir sind der verdiente Sieger.“

Auch zwei können ihn nicht aufhalten: Schwebenrieds David Fleischmann (Mi.)
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Was sonst noch passierte

Eine torreiche zweite Halbzeit sahen die Zuschauer in Rimpar. Mit 5:2 besiegte der ASV Rimpar den TSV Karlburg, bestätigte seine ansteigende Form in diesem Jahr – es war das fünfte ungeschlagene Spiel – und überholte den Konkurrenten in der Tabelle. Nach einer torlosen ersten Halbzeit traf Rimpars Torjäger Andreas Hetterich in der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel doppelt, zwischendurch hatte Cedric Fenske den Ausgleich Karlburgs erzielt. Marcels Böhm erhöhte den Vorsprung, doch Manuel Römlein verkürzte per Foulelfmeter. In der Schlussphase der wegen einer längeren Unterbrechung um acht Minuten verlängerten Begegnung trafen die Rimparer Gabriel Yaman und Timo Rüttiger zur Entscheidung.

Diesmal drehte Unterpleichfeld ein Spiel in den letzten Minuten auf seine Seite, und das trotz Unterzahl. Denn Mitte der zweiten Halbzeit war Nikos Bude mit Rot vom Feld geflogen. Matchwinner der Gäste war André Schmitt mit zwei Toren in der letzten Viertelstunde. Feuchtwangens Manuel Reichert, der vor Schmitts zweitem Tor bereits eine Torchance zum Ausgleich hatte, verkürzte zwar noch einmal den Rückstand, doch der Abpfiff beendete ein weiteres Aufbäumen. Für Unterpleichfeld endete dadurch eine Serie von sieben sieglosen Spielen. Torlos endete das Aufeinandertreffen zwischen Lengfeld und Höchberg. Beide lieferten sich ein intensives Spiel, in dem sich aber nur wenige Torraumszenen ergaben.

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Ergebnisse Landesliga Nordwest



Tabelle Landesliga Nordwest

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
30
88:33
75
2
30
86:41
69
4
30
56:36
53
5
30
30:32
42
6
30
42:49
41
8
30
46:45
38
9
30
42:56
36
10
30
33:50
34
11
30
38:47
34
13
30
43:58
33
14
30
42:57
31
15
30
35:59
28
16
30
39:67
22
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Stenos Landesliga Nordwest

Tore: 1:0 Wolf (8.), 2:0 Link (15.), 3:0 Ackermann (24.), 4:0 Wolf (87.)
Gelbe Karten: - / Kunkel (69.)
Zuschauer: 500 | Schiedsrichter: Alexander Arnold (DJK Waldberg)
Tore: 0:1 Fleischmann D. (29., Lichtlein), 0:2 Fleischmann D. (51., Stürmer), 0:3 Fleischmann D., Foulelfmeter (71., Lichtlein), 1:3 Riedel (75., Hartlehnert), 1:4 Barth D. (90., Cäsar)
Gelbe Karten: Hartlehnert - Foulspiel (28.), Warschecha F. - Foulspiel (70.), Graf - Foulspiel (77.) / Weißenberger - Foulspiel (12.), Heinlein - Foulspiel (47.), Deibl - Foulspiel (62.), Herold - Foulspiel (77.)
Zuschauer: 160 | Schiedsrichter: Benjamin Wagner (TSV Germania Kirchehrenbach)
Tore: 0:1 Christ M., Foulelfmeter (35.), 0:2 Christ M., Foulelfmeter (81.), 0:3 Kramosch S. (89.)
Gelbe Karten: Fröhlich (39.), Sandikci (59.), Santos (76.) / Christ M. (29.), Meyer (41.), Endres (65.), Kramosch M. (83.) | Rote Karten: Löhr (34.) / -
Zuschauer: 115 | Schiedsrichter: Thomas Gscheidl (SV Weiherhof)
Tore: 1:0 Hetterich (47.), 1:1 Kübert M. (55.), 2:1 Hetterich (57.), 3:1 Böhm (70.), 3:2 Römlein, Foulelfmeter (77.), 4:2 Yaman (90.), 5:2 Rüttiger (90.)
Gelbe Karten: Hüsam (55.), Özdemir (77.) / Fenske (81.)
Zuschauer: 200 | Schiedsrichter: Hannes Hemrich (TSV 1930 Urspringen)
Tore: 0:1 Schmitt (74., Weisensel), 0:2 Schmitt (90., Flockerzi), 1:2 Reichert (90.)
Gelbe Karten: Schreiber - Foulspiel (65.), Häffner F. - Foulspiel (87.), Schaller - Foulspiel (90.+2) / Dees - Foulspiel (54.), Vollmuth - Foulspiel (64.) | Rote Karten: - / Bude - Meckern (67.)
Zuschauer: 120 | Schiedsrichter: Björn Schumann
Tore: 1:0 Mirschberger (10.), 2:0 Hassa (30., Zametzer D.), 2:1 Graup, Foulelfmeter (76.), 2:2 Graup, Handelfmeter (85.)
Gelbe Karten: Kohl (18.), Mirschberger - Foulspiel (29.), Hassa - Foulspiel (35.), Zametzer D. - Foulspiel (72.), Hufnagel (83.) / Stöth T. (8.), Baldauf P. (9.), Bayer (22.), Graup (88.)
Zuschauer: 120 | Schiedsrichter: Christopher Knauer (SpVgg Isling) 3,5
Tore: keine Tore
Gelbe Karten: Jazev (69.), Pfaffendorf N. (72.), Grod (84.) / Hippacher (28.), Priesnitz (59.), Hansel (89.)
Zuschauer: 110 | Schiedsrichter: Dominik Fober (SG TSV/DJK Herrieden)
Tore: 0:1 Pitter (19.)
Gelbe Karten: - / Murgoci (71.)
Zuschauer: 100 | Schiedsrichter: Matthias Kraus (1. FC Rieden)

Ergebnisse Landesliga Nordwest



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