Kreistag Kreis 1: Manfred Neumeister einstimmig wiedergewählt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.01.2018 um 18:00 Uhr
Kreistag Kreis 1: Manfred Neumeister einstimmig wiedergewählt
Der bisherige Kreisvorsitzende und -spielleiter Manfred Neumeister ist auf dem Kreistag in der Kulmbacher Dr. Stammberger-Halle in Kulmbach einstimmig in seinen Ämtern bestätigt worden. Auch der Kreisausschuss bleibt unverändert. 283 Vereinsdelegierte waren vor Ort, insgesamt sind 337 Vereins- und Verbandsvertreter erschienen. Manfred Neumeister freute sich über "eine volle Hütte."
Von Markus Schütz

Fast pünktlich eröffnete KV Manfred Neumeister den außerordentlich gut besuchten Kreistag und begrüßte die Ehrengäste. Darunter BFV-Präsident Dr. Rainer Koch, sein Stellvertreter Reinhold Baier, Kulmbachs OB Henry Schramm und Landrat Klaus Peter Söllner. Nach dem gemeinsamen Totengedenken übernahm Moderator Ulf Felgenhauer (TVO). Im Gespräch mit ihm betonte Kulmbachs Oberbürgermeister Schramm "den hohen Stellenwert des Amateurfußballs in der Region." Deshalb versuche die Stadt Kulmbach die elf Vereine nach Kräften zu unterstützen. "Mein Respekt gilt vor allem den Ehrenamtlichen, wie Sie es sind.", richtete er seinen Dank an die anwesenden Vereinsvertreter und Verbandsfunktionäre. "Unser Leben wäre ärmer ohne den Fußball." In Richtung Manfred Neumeister, der im Hollfelder Stadt- und im Bayreuther Kreisrat für die Grünen sitzt, sagte er mit einem Augenzwinkern: "Er ist zwar politisch etwas verwirrt - aber in allem was er macht, unglaublich engagiert." Landrat Hans Peter Söllner ist ebenfalls sehr fußballaffin und hat "mit jedem meiner Vereine regelmäßig zu tun. Ich bin stolz darauf, dass wir in Kulmbach eine der höchsten Ehrenamtsquoten in Bayern haben.", erklärte er. Auch er dankte in erster Linie Manfred Neumeister für sein Engagement, aber auch den vielen Ehrenamtlichen, die sich in Verband und Vereinen einsetzen. Henry Schramm erhielt die silberne Ehrenplakette für besondere Verdienste des Bayerischen Fußball-Verbandes. Der ehemalige Kreis-Spielleiter Hans-Georg Maciejonczyk wurde unter großem Beifall zum Ehren-Kreisvorsitzenden ernannt. 

Über eine vollbesetzte Dr. Stammberger-Stadthalle beim Kreistag des Kreises 1 in Kulmbach, konnte sich der Kreisvorsitzende Manfred Neumeister freuen.
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"Danke für die Mitarbeit in vier bewegten Jahren" 

In seinem Bericht über die vergangene Amtszeit, bedankte sich Manfred Neumeister bei den anwesenden Vertretern der Vereine, aber auch bei seinen Mitstreitern im Kreisausschuss "für vier bewegte Jahre und dafür, dass Ihr Euch gemeinsam mit mir den Aufgaben gestellt habt. Es hat sehr viel Spaß gemacht." Seinen Einsatz würdigten die Wahlberechtigten mit der einstimmigen Wiederwahl, nachdem zuvor der Kreisausschuss ebenfalls einstimmig entlastet wurde. Ebenso in ihren Ämtern wurden Kreisjugendleiter Thomas Sauerstein, die Kreisbeauftragte für Frauen- und Mädchenfußball Christine Endres, sowie der als Kreis-Schiedsrichterobmann bereits gewählte Günther Reitzner bestätigt. Jann Brauner als Kreis-Sportgerichtsvorsitzender und Stefan Schmitt als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter sollen den Kreisausschuss komplettieren. Sie sollen vom BFV-Präsidium berufen werden. Ebenso wurde auf dem Kreistag einstimmig die Liste der 54 nominierten Delegierten für den Bezirkstag aus dem Kreis 1 so angenommen, wie vorgelegt. 

Manfred Neumeister bedankte sich für die 
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Meinungsbilder zu drei möglichen Reformen im Spielbetrieb

Beim Kreistag waren die Teilnehmer zudem wie schon in den Jahren 2010 und 2014 aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Zur Diskussion standen:

1. „Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im § 34 SpO (Einsatz in verschiedenen Mannschaften)“
2. „Spielrecht von A-Junioren in Herren-Mannschaften“
3. „Erhöhung der Anzahl an Auswechslungen auf Kreisebene“

Für die Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im §34 SpO sprachen sich 26,1 Prozent aus, dagegen 73,9 Prozent.
Für die Möglichkeit, künftig wieder A-Junioren mit Vollendung des 18. Lebensjahres in Herren-Mannschaften einsetzen zu dürfen, sprachen sich 73,9 Prozent aus, dagegen 26,1 Prozent.
Für die Erhöhung der Anzahl an möglichen Auswechslungen auf Kreisebene von drei auf fünf sprachen sich 31,3 Prozent aus, dagegen 68,7 Prozent. BV Thomas Unger, der die Vorschläge im Vorfeld erörterte und anschließend das Ergebnis bekanntgab, erklärte: "Dieses Meinungsbild wird nun in die nächste Ebene mitgenommen." 

Eingerahmt vom BV Thomas Unger (ganz li.) und BFV-Präsident Dr. Rainer Koch (ganz re.) die Vertreter des Kreises 1 (v.li.): Kreisschiedsrichterobmann Günther Reitzner, Kreisjugendleiter Thomas Sauerstein, Kreisehrenamtsbeauftragter Stefan Schmitt und der alte und neue Kreisvorsitzende und Kreisspielleiter Manfred Neumeister. 
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"Der Ball muss ins Netz"

Wie auf den anderen Kreistagen (insgesamt sind es 22) und Bezirkstagen (7) ebenfalls, war BFV-Präsident Dr. Rainer Koch auch in Kulmbach vor Ort. Gemäß dem Motto der Veranstaltungen "Den Ball ins Netz", waren die notwendige Digitalisierung, aber auch die Veränderungen in "dieser verrückten Welt, auf die der Amateurfußball reagieren muss", zentrale Themen. Trotz immer schwieriger werdender Rahmenbedingungen, trotz des Zuschauerrückgangs, der kaum mehr umkehrbar ist, "geht es dem Amateurfußball noch immer gut, wir können positiv in die Zukunft schauen.", so der Präsident von ca. 25000 Fußballmannschaften in ganz Bayern. "Er ist ein wichtiger Teil unseres Lebens, für den es sich zu kämpfen lohnt." Dr. Rainer Koch, der die unvermeidliche Einheit von Amateur- und dem Zugpferd Profisport betonte, dankte allen, die dies in Verband und in den Vereinen tun. Angesichts einer zunehmenden Eventisierung des Alltags, müsse auch der Fußball im Kalenderjahr für mehr Highlights sorgen, beispielsweise die Bewerbung von Derbys oder den Erhalt bzw. Ausbau der Relegation. Ein wichtiger Punkt sei auch die Abnahme der aktiven Schiedsrichter. 14000 Spiele in Bayern werden von ca. 10000 aktiven Referees abgedeckt. Fehlender Respekt von Seiten der Spieler, Trainer, Funktionäre, sei ein Grund dieser Unterbesetzung. Es gelte, die Attraktivität des Amtes zu steigern, nicht nur, aber auch, durch eine Anhebung der Spesen - dies ist seit zehn Jahren nicht mehr geschehen. "2018 ist eine Anpassung unvermeidlich!", stellte Koch fest. 

BFV-Präsident Dr. Rainer Koch spricht auf allen 22 Kreistagen, so auch am vergangenen Freitag in Kulmbach beim Kreis 1, Bamberg/Bayreuth-Kulmbach.
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Finanzierungskonzept/Mehraufwand von 1,5 Mio Euro

Die Digitalisierung kostet viel Geld. In 2018 noch mehr, als bereits zuvor. Im Finanzierungskonzept des BFV, das einen Mehraufwand von 1,5 Mio Euro vorsieht, schlägt sie mit plus 250000 Euro zu Buche. Der Gesamtbetrag setzt sich darüber hinaus aus Baumaßnahmen in der Brienner Straße 50 (600.000), der Sanierung der Sportschule Oberhaching (300.000), der jährlichen Gehaltsanpassung (100.000) und sonstigen jährlichen inflationsbedingten Anpassungen (250.000) zusammen. Dies wurde vom Verband gemeinsam mit Vereinen in der sogenannten AG Finanzen erarbeitet. Die Arbeitsgruppe sollte für Transparenz sorgen, wie Dr. Koch, der den verhinderten Schatzmeister Jürgen Falterbacher in dieser Angelegenheit als Referent vertrat, betonte. Die 4600 Vereine in Bayern wurden eingeladen, aktiv daran teilzunehmen. Bedauerlicherweise waren es ingesamt gerade etwas mehr als zwei Dutzend Vereinsvertreter, die sich auf drei Treffen intensiv mit dem Thema beschäftigten. Nicht ganz zu Unrecht sagte ein Vereinsvertreter im Einspieler zu diesem Thema: "Die Vereine fordern immer wieder Transparenz bei den Finanzen - aber wenn sich die Gelegenheit bietet, machen nur wenige Gebrauch davon." Gedeckt werden sollen die Mehrkosten von 1,5 Mio durch eine "Drittellösung" mit drei Säulen zu je einer halben Mio Euro folgendermaßen: Zum einen von den Vereinen, zum anderen vom BFV selbst durch erhöhtes Marketing, Staatszuschüsse für die Sanierung der Sportschule und Mehreinnahmen durch den Grundlagenvertrag und schließlich durch personenspezifische Gebühren. Hier sollen beispielsweise die Gebühren für die Trainerausbildung erhöht werden. Für die Vereine bedeutet dies eine Mehrbelastung von ca. 120 Euro pro Jahr. Über das Konzept wurde nicht abgestimmt, es wird am Verbandstag zur Abstimmung vorgelegt.
Einer der Vereinsvertreter, die bei der AG Finanzen aktiv mitarbeiteten, war der Neuhauser Vorsitzende Alexander Schrüfer. Er bot den Anwesenden an, auch im Nachgang der Veranstaltung für Fragen zu diesem Thema zur Verfügung zu stehen, um die ihm und den Teilnehmern gewährte Transparenz an Interessierte bzw. Betroffene weiterzugeben.

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