In
der Theorie klingt es ganz einfach, einen passenden Sponsor zu finden, in der
Praxis tun sich die meisten Vereine damit sehr schwer. Mit den richtigen Tipps
klappt es in Zukunft bestimmt besser:
Häufig fehlt einfach das Verständnis
Die
für das Sponsoring in den Vereinen Verantwortlichen kommen aus den
unterschiedlichsten Bereichen. Das können Handwerker, Busfahrer,
Büroangestellte oder Bauarbeiter und vieles mehr sein. Die meisten wissen zum
Thema Vereinsfinanzierung und Sponsoring nur sehr wenig. Dadurch kommt es
häufig zu Begriffskonfusionen: Sie verwenden Sponsoring, Mäzenatentum und Spende synonym. Dabei handelt es sich jedoch um vollkommen verschiedene Dinge. Das
führt fast immer zu Problemen in der Kommunikation und kann steuerrechtliche
Probleme nach sich ziehen.
Dagegen
hilft nur eines: Die Verantwortlichen müssen sich ernsthaft mit dem Thema
befassen und die wichtigen Begrifflichkeiten lernen. Damit fällt es auch
leichter, sich den potenziellen Sponsoren zu nähern, die oftmals ebenfalls
nicht viel davon wissen und ihre Vorteile im Sponsoring nicht erkennen können.
Sponsoring beruht immer auf Gegenseitigkeit
Für
viele, die auf der Suche nach Sponsoren sind, ist Sponsoring eine
Einbahnstraße. Das ist jedoch nicht richtig. Nicht nur der Verein profitiert
vom Sponsoring, sondern auch der Geldgeber. Damit diese Gegenseitigkeit für beide Seiten vorteilhaft ist, muss der Verein seinem Partner eine
interessante Leistung anbieten. Hierbei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie
das Aufbringen von Werbung auf die Trikots,
Bandenwerbung im Stadion oder in der Halle, Werbung im Vereinsmagazin. Bei der
Logowerbung auf Trikots beispielsweise können die Vereine auf die Angebote der Sportartikelanbieter
zurückgreifen. Dort bekommen sie komplette Trikotsätze für die ganze Mannschaft
von verschiedenen Herstellern wie adidas, Nike, Puma oder auch weniger
bekannten Marken.
Allerdings
liegt hier eine der häufigsten Fehlerquellen. Die Vereine bieten
Werbeleistungen an. Die Sponsoren wollen jedoch etwas über die Reichweite
wissen, die erreichbare Zielgruppe, das Image des Sponsoring-Projektes oder
andere Leistungskennzahlen. Ohne diese Kennzahlen kann der Sponsor nur sehr
schwer den Werbewert einer Maßnahme einschätzen und entscheidet sich im Zweifel
gegen die Unterstützung eines Vereins.
Fehlendes Sponsoring-Konzept
Sponsoring
ist als Geschäft anzusehen. Um erfolgreich im Geschäftsleben zu sein, sind
Ziele, eine Strategie und ein Konzept notwendig, wie sich die Ziele erreichen
lassen. Während der Umsetzung der Maßnahmen ist es notwendig, immer wieder die
Ergebnisse zu kontrollieren bis die Ziele erreicht sind.
In
der Praxis haben nur wenige Vereine klare Sponsoring-Ziele, ein
Sponsoring-Konzept ist nicht vorhanden und die Erfolgskontrolle fehlt erst
recht. Ziel- und Planlosigkeit führen ins Leere, die Sponsorensuche endet,
bevor sie überhaupt begonnen hat.
Unzureichende Unterlagen für das Sponsoring
Mit
den Sponsoring-Unterlagen bekommt der potenzielle Sponsor einen ersten Eindruck
vom Verein oder dem Sponsoring-Projekt. Dieser Eindruck fällt bei den meisten
Präsentationsunterlagen allerdings schlecht aus. Das sind die häufigsten
Mängel:
- unpersönliche Unterlagen
- Rechtschreib- und Grammatikfehler
- unprofessionelle Ausarbeitung in Bezug auf Layout und Design
- unwichtige Informationen
- zu voll gepackt
Unprofessionelles Vorgehen bei der Akquise
Wer
bei der Sponsorensuche professionell vorgehen möchte, muss sorgfältig planen
und Zeit investieren. Das scheuen viele der Verantwortlichen. Sie sammeln
wahllos Adressen ein, setzen ein Standard-Anschreiben auf und schicken dieses
schließlich per Massen-E-Mail an die potenziellen Sponsoren. Auf diese Weise
geht die Response-Rate gegen null. In Kombination mit mangelhaften Unterlagen
und einem Werbeangebot ohne Leistungskennzahlen kommt unterm Strich nichts
dabei heraus.
Bei
der Sponsoren-Akquise geht Qualität vor Quantität. Das bedeutet
höherer Zeitaufwand
- Vorauswahl der passenden Unternehmen
- persönlicher Erstkontakt per Telefon
- schlüssige Sponsoring-Unterlagen
- telefonisches Nachfassen
Wichtig
ist auch, die einzelnen Schritte zu dokumentieren. Das hilft dabei, die
Übersicht nicht zu verlieren. Außerdem können die Mitverantwortlichen so immer
sehen, was schon erledigt ist und wo noch Aktivitäten notwendig sind. So wird
die Sponsoring-Aktivität leichter zu einem Team-Spiel.
Termin zur persönlichen Vorstellung
Ein
wesentlicher Punkt ist der persönliche Kontakt. In den wenigsten Fällen kommt
es zu einem erfolgreichen und langfristigen Sponsoring ohne ein persönliches
Gespräch. Ein großer Fehler vieler Vereine ist es, den Termin als überflüssig
und unwichtig einzustufen. Im persönlichen Gespräch kann der
Sponsoring-Suchende herausfinden, welche Vorstellungen der Sponsor hat und
gleichzeitig kann er das Sponsoring-Projekt vorstellen und alle offenen Fragen
beantworten.
Lädt
ein Unternehmen zu einem solchen Termin ein, sollten die Verantwortlichen
diesen unbedingt wahrnehmen und sich auch entsprechend auf den Termin
vorbereiten. Wer sich gut präsentiert, hat beste Chancen, einen neuen Sponsor
zu gewinnen. Schlechte Vorbereitung erweckt beim Unternehmen den Eindruck, dass
das Interesse von Vereinsseite nicht sehr groß ist. Warum sollte sich das
Unternehmen dann als Sponsor engagieren?
Das Sponsoring-Angebot ist zu allgemein
Der
Sponsoring-Termin ist nicht nur dazu da, das Projekt vorzustellen. Dabei kann
der Sponsoring-Nehmer gleichzeitig die Ziele und Interessen des Sponsors in
Erfahrung bringen und entsprechend darauf eingehen. Es ist wichtig, Verständnis
für die Anliegen der Sponsoren zu entwickeln, um ein passendes Angebot zu
entwerfen. Spezielle Sponsoring-Pakete, genau auf die Bedürfnisse des Sponsors zugeschnitten,
sind dabei sehr erfolgversprechend. Vorher genau definierte Pakete dürften nur
selten auf großes Interesse der Sponsoren stoßen.
Der Sponsoring-Vertrag
Der Sponsoring-Vertrag ist zwar einerseits mit Kosten- und Zeitaufwand verbunden. Andererseits hilft
er, Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, die wiederum beide Seiten viel Zeit und
Geld kosten. Sponsoring-Nehmer sollten niemals auf eine schriftliche
Vereinbarung verzichten.
Es
ist bisweilen sehr aufwendig, passende Sponsoren zu finden. Viele Vereine
unterschätzen dabei den Aufwand in jeder Hinsicht, also zeitlich, personell und
organisatorisch. Mit der entsprechenden Vorbereitung und persönlichem
Engagement lassen sich Sponsoren finden, die sich langfristig auf den Verein
einlassen und sich finanziell nicht nur eine Saison engagieren. Sind die
passenden Sponsoren erst einmal gefunden, gilt es die Beziehung zu ihnen zu
pflegen und in Kontakt zu bleiben.