Vier Absteiger, vier Regionalligen: Steht die Regionalliga Bayern vor dem Aus? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.09.2017 um 11:46 Uhr
Vier Absteiger, vier Regionalligen: Steht die Regionalliga Bayern vor dem Aus?
Zwei Tage nachdem die Bayerischen Spitzenklubs in Wendelstein sich mit dem Thema der notwendigen Regionalliga-Reform befassten, trafen sich am Mittwoch in Frankfurt die Vertreter der zwanzig Vereine aus der 3. Liga. Dabei wurde deutlich, dass sich die Liga gegen eine Aufstockung auf 22 Teams und Erhöhung auf fünf Absteiger wehrt, ein Kompromiss könnte aber in der Mitte gefunden werden - mit vier Regionalligen.
Von Marco Galuska
Auf maximal vier Absteiger würden sich die Teams der 3. Liga einlassen.
fussballn.de
Gemeinsame Erklärung der Vereine der 3. Liga

Die Vereine und der Vereinsvertreterkreis der 3. Liga haben sich am 26.9.2017 in Frankfurt intensiv mit den aktuellen Diskussionen um die Struktur der Regionalliga und die mögliche Veränderung der dortigen Aufstiegsregelung befasst. Dies war deshalb geboten, da viele der diskutierten Modelle direkte Auswirkungen auf die 3. Liga hätten.

Nach eingehendem Austausch haben sich die Vereine der 3. Liga auf folgende Position verständigt:
Die 3. Liga hat in den zehn Jahren seit ihrer Gründung eine positive Entwicklung genommen und verfügt über eine funktionierende Struktur, die nicht gefährdet werden darf. Ein Eingriff in das etablierte Konzept der 3. Liga durch eine Erhöhung der Absteigerzahl würde eine solche Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität der Liga und ihrer Vereine darstellen. Die 3. Liga vertritt daher die klare Auffassung, es bei drei Absteigern zu belassen.

Der Wunsch, dass Meister direkt aufsteigen sollen, ist verständlich und für jeden Fußballer nachvollziehbar. Um dem gerecht zu werden, präferiert die 3. Liga eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Struktur der Regionalliga, an deren Ende die Reduzierung der Regionalliga auf maximal drei Staffeln steht. Folgerichtig würden dann drei Meister aufsteigen und weiterhin drei Vereine aus der 3. Liga absteigen.

Die Vereine und Vereinsvertreter der 3. Liga haben Verständnis dafür, dass die aktuelle Situation in der Regionalliga einer Neuregelung bedarf. Diese Problematik ist erkannt – ebenso, dass zur Lösungsfindung aller Voraussicht nach ein Kompromiss nötig ist, welcher der Bereitschaft aller Seiten bedarf. Sollte eine Reduzierung auf drei Regionalliga-Staffeln und eine Beibehaltung der Zahl von drei Direktabsteigern aus der 3. Liga also aktuell nicht möglich sein, könnten sich die Vereine der 3. Liga daher auch ein Modell mit vier Absteigern und vier Regionalliga-Staffeln, aus denen alle Meister aufsteigen, vorstellen.

Klar ist aus Sicht der 3. Liga: Eine Neuregelung muss eine konsequente Lösung bieten. Alternativmodelle, die Aufstiegsspiele in veränderter Form vorsehen und dementsprechend weiterhin nicht allen Meistern den Direktaufstieg ermöglichen würden (Beispiel: Modell „Vier aus fünf“), werden vor diesem Hintergrund als nicht sinnvoll erachtet.

Integraler Bestandteil eines solchen Kompromisses ist aus Sicht der 3. Liga, dass in diesem Zuge weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der Struktur der 3. Liga ergriffen werden. Ein Beispiel ist der seit längerem diskutierte Nachwuchsfördertopf. Maßnahmen dieser Art sind nötig, um mit den Anforderungen des Profifußballs Schritt halten zu können, ohne die Existenz der Vereine in Frage zu stellen.

Kein Thema ist für die Vereine der 3. Liga eine Erhöhung um mehr als einen Absteiger sowie eine mit der Erhöhung der Absteigerzahl verbundene Aufstockung der Liga. Dies wird von allen Klubs strikt abgelehnt. Eine größere Zahl an Teilnehmern und Absteigern würde die etablierte Struktur und die Stabilität der 3. Liga insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht massiv gefährden.

Bayerischer Kompromiss trifft Kompromiss der 3. Liga

Im Ergebnis des Treffens der bayerischen Spitzenverein in Wendelstein vom Montag wurde deutlich, dass man im Zweifel der Beibehaltung der eigenen Regionalliga Vorrang vor dem Prinzip „Der Meister muss aufsteigen“ einräumen würde.

Zugleich hatte man aber auch festgehalten, dass bei Ablehnung jenes bayerischen Vorschlags nur eine Lösung denkbar sei, die zu einer viergleisigen Regionalliga mit vier gleich großen Ligen führen würde, was sich mit dem Vorschlag zum Kompromiss aus Reihen der 3. Liga decken würde.

Dies könnte zu einer Vereinigung der Regionalliga Bayern mit den nordostdeutschen Regionalliga-Mannschaften aus Sachsen und Thüringen zu einer Regionalliga Südost und eine Vereinigung der Regionalliga Nord mit den nordostdeutschen Regionalliga-Mannschaften aus Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern führen.


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