Vierkampf in der Kreisliga S/W: Wird Scrat zum radelnden Superhelden? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.01.2017 um 13:00 Uhr
Vierkampf in der Kreisliga S/W: Wird Scrat zum radelnden Superhelden?
Spannend wie selten zuvor präsentiert sich die Kreisliga Süd/West im Winterkleid. Gleich vier Teams dürfen sich zur Saisonhalbzeit noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Wer künftig fleißig Schleifen binden möchte und wer spritziges Wasser bevorzugt, fand anpfiff.info exklusiv im Teamcheck heraus.
Von Bernd Riemke
Saisonhalbzeit in der Kreisliga Süd/West und das Spitzenquartett ist gerade einmal drei Zähler voneinander getrennt. Ganz schadlos konnte sich keines der Teams halten, so dass in einer ausgeglichenen Spitzengruppe Hochspannung bis auf die Zielgerade hinein garantiert ist.

DJK Teuchatz (1. Platz, 21 Punkte, 38:12 Tore)

Der „ewige Dritte“ startet als Wintermeister in die zweite Saisonhälfte. Mit 20,1 Jahren stellt das Team von Trainer Frank Lunz im Durchschnitt die jüngste Mannschaft der vier Aufstiegsanwärter. Dem Übungsleiter ist es erneut gelungen, mit Theresia Wolf, Luisa Hennig und Laura Lämmlein drei Akteurinnen aus der eigenen Jugend auf Anhieb in die Mannschaft zu integrieren. Spielführerin und Alrounderin Julia Stöcklein zählt mit 26 Jahren schon zu den Erfahrenen. Imponierend ist die Offensivpower der DJK, die mit 38 erzielten Toren neben RSC Oberhaid die beste Angriffsreihe der Liga stellt. Dabei trifft Selina Heidig (12 Treffer) zwar am häufigsten, doch Tanja Sponsel, Franziska Stöcklein oder Julia Lukard komplettieren die Abteilung Attacke, die gerade deshalb so schwer auszurechnen ist, weil sich die Last der Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt.

In den direkten Duellen verlor Teuchatz zwar zu Hause gegen SpVgg Ebing 2 (1:4), konnte jedoch sowohl in Stappenbach (5:3) gewinnen als auch den RSC Oberhaid zu Hause in Schauch halten (3:2).


Auf ein Wort mit Trainer Frank Lunz

Wir stehen am Ende ganz oben
, weil wir die Besten sind. Wir sind auf allen Positionen stark besetzt und die Mannschaft besitzt einen extrem großen Willen ihr Ziel zu erreichen.

Meister wird am Ende die Mannschaft
, welche den effektivsten Fußball spielt und das Glück des Tüchtigen hat.

Diese Spielerin aus der Liga hätte ich gern in unseren Reihen
: Theresa Roß von unseren Fußballfreunden aus Plankenfels würde ganz gut in unsere Mannschaft passen.

Wenn wir Meister werden, dann schnüre ich jeder Spielerin vor dem ersten Bezirksligaspiel persönlich die Fußballschuhe.

Wenn unsere Mannschaft ein Film wäre, dann "Marvel's The Avengers". Eine Gruppe aus teamfähigen Superhelden.


Zwei der herausragenden Akteurinnen der Kreisliga im direkten Duell. Yvonne Zahn (DJK Stappenbach, li.) und Selina Heidig (DJK Teuchatz).
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DJK Stappenbach (2. Platz, 21 Punkte, 26:9 Tore)

Einmal grüßte der einstige Bezirksligist im bisherigen Saisonverlauf bereits von der Tabellenspitze. Im Sommer 2015 stieg die DJK ab und benötigte eine Spielzeit der Konsolidierung, um in der aktuellen Serie wieder in der Spitze anzugreifen. Neben Spielertrainerin Kerstin Gotthardt (36 Jahre) und Libero Stephanie Kramer (36) zählt auch Neuzugang Yvonne Zahn (30) – die von Landesligist SV Frensdorf den Weg nach Stappenbach fand – zu den Routiniers im Team, das nicht nur gemessen an der Altersstruktur das erfahrenste aus dem Führungsquartett ist. Der Großteil des Kaders weiß bereits wie Bezirksliga geht. Neben der Spielertrainerin selbst (9 Tore) spielt auch Flügelflitzerin Ramona Zeis (5) bislang eine starke Serie. Die DJK hat alle vier Auswärtspartien gewonnen – ein Faustpfand, das der derzeitige Zweite in die Waagschale werfen muss, wenn es in der Rückrunde zweimal auf Reisen zu den direkten Konkurrenten geht.

In diesen Duellen hielt sich Stappenbach bei der SpVgg Ebing 2 (3:0) ebenso schadlos wie im Heimspiel gegen RSC Oberhaid (3:1). Einzig aus der Regenschlacht gegen DJK Teuchatz (3:5) ging man als Verlierer hervor.


Auf ein Wort mit Spielertrainerin Kerstin Gotthardt

Wir stehen am Ende ganz oben, weil unsere Mannschaft total ausgeglichen ist und wir die nötige Erfahrung haben.

Meister wird am Ende die Mannschaft, die die meisten Siege eingefahren hat und die gut aus der Winterpause startet.

Diese Spielerin aus der Liga hätte ich gerne in unseren Reihen: Selina Heidig von der DJK Teuchatz ist eine junge Spielerin, die man nie aus den Augen lassen darf.

Wenn wir Meister werden, werden im Autokorso oder mit dem Traktor durch die Ortschaft und Umgebung fahren – und eventuell die Meisterschaft auf Mallorca feiern.

Wenn meine Mannschaft ein Getränk wäre, wäre sie wie eine Flasche Wasser: einmal spritzig und dynamisch und einmal still und leise.

Nur einer wird am Ende jubeln können. Ist es Frank Lunz mit seinen Damen der DJK Teuchatz?
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RSC Oberhaid (3. Platz, 18 Punkte, 38:7 Tore)

Wenn das Team von Neu-Trainer Günter Förtsch einmal ins Rollen kommt, dann ist die Tormaschinerie kaum zu bremsen. Drei der vier höchsten Saisonsiege ligaweit gingen auf das Konto des RSC, der nicht nur beim 12:0 gegen Ebensfeld einen wahren Kantersieg feierte. So ist es kaum verwunderlich, dass Oberhaid mit 38 Toren neben Teuchatz über den besten Angriff der Liga verfügt und in Corinna Köttig (17 Tore) die unumstrittene Nummer 1 unter den Torjägerinnen. Außerdem hielt das Defensivbollwerk ebenso unerreichte fünfmal die Null. Das Team ist in den vergangenen Jahren gereift, mit durchschnittlich 24 Jahren im besten Fußballerinnenalter und verfügt in Kapitänin Sina Seufert über eine Powerfrau, die ihre Nebenleute mitzureißen weiß. Nach dem Aufstieg spielt der RSC sein drittes Jahr in der Kreisliga. Ob aller guten Dinge drei sind, wird der Wonnemonat Mai zeigen, wenn Oberhaid nacheinander im Dreierpack die direkten Konkurrenten auf heimischer Anlage empfängt. Dort, wo man in bislang erst drei Heimspielen auf die makellose Bilanz von drei Siegen und 27:1 Toren blicken kann.

Die direkten Duelle fanden folglich bisher alle auswärts statt. Während Oberhaid in Ebing (3:0) einen Dreier landen konnte, musste man die Heimreise aus Teuchatz (2:3) und Stappenbach (1:3) ohne Zähler im Gepäck antreten.

Auf ein Wort mit Trainer Günter Förtsch

Wir stehen am Ende ganz oben, weil mein Team nach wie vor erpicht ist, sich spielerisch, taktisch und physisch weiter zu entwickeln und zudem in der Liga ist, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuordnen. So kann man man Ende auch eine erfolgreiche Saison spielen ohne zum Schluss aufzusteigen.

Meister wird am Ende die Mannschaft, die beständig auf hohem Niveau spielen kann und sich in engen Partien clever und robust durchsetzt.

Diese Spielerin hätte ich gerne in meinen Reihen:
Mit der Festlegung auf eine Spielerin würde man allen anderen engagierten Spielerinnen nicht gerecht werden. Wichtig ist dabei auch immer, wie eine potentielle Verstärkung charakterlich ins Team passen würde.

Wenn wir Meister werden, dann radel ich von Oberhaid aus zum Zweitplatzierten, um Trost zu spenden. Schließlich sind wir ursprünglich ein Radsportverein (schmunzelt).

Wenn meine Mannschaft ein Film wäre, wäre sie Ice Age. Wir können auch gegen übermächtig erscheinende Gegner gewinnen und wenn wir einen auf die Nuss kriegen schlagen wir zurück und treten als Team auf, wobei jede Akteurin ihre Spezialitäten ins Spiel einbringt. Ich fühle mich sowieso manchmal wie Scrat das Rattenhörnchen.

Lisa Neuberger (li.) und die SpVgg Ebing 2 verloren nicht nur gegen RSC Oberhaid (hier mit Leah Krug). In den direkten Duellen weist Abich bisher eine negative Bilanz auf.
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SpVgg Ebing 2 (4. Platz, 26:8 Tore, 18 Punkte)

Aufgrund der herausragenden Jugendarbeit kam Abich in der Vorsaison in den Genuss, eine zweite Mannschaft ins Rennen um Punkte und Tore zu schicken. Trainer Matthias Will führte diese auf Anhieb verlustpunktfrei zur Meisterschaft in der Kreisklasse. Auch eine Etage höher findet sich die Germania bestens zurecht. Eine statistisch hervorstechende Torjägerin sucht man in Reihen der SpVgg Ebing 2 zwar vergeblich, doch das Team, in dem bereits 27 verschiedene Akteurinnen zum Einsatz kamen, kommt über die mannschaftliche Geschlossenheit. So konnte sich mehr als die Hälfte der eingesetzten Feldspielerinnen bereits in die interne Torschützenliste eintragen, die Nadja Schöring mit fünf Treffern anführt. Melanie Motschenbacher (29 Jahre) oder Lorena Dorscht (23) sind zwei der erfahreneren Anführerinnen eines Teams, das im Durchschnitt gerade einmal 20,4 Jahre auf den Rasen bringt. Die SpVgg Ebing 2 kassierte in den letzten dreißig Minuten der bisherigen acht Saisonspiele noch keinen einzigen Gegentreffer und gewann alle ihre bisherigen vier Auswärtspartien.

Darunter auch ein 4:1 in Teuchatz. Diesen Fakt sollte die SpVgg aufrecht erhalten, wenn es in der Rückrunde noch zweimal zu direkten Konkurrenten auf Reisen geht. Sowohl gegen Stappenbach als auch gegen Oberhaid blieb man in der Vorrunde im heimischen Seestadion punkt- und torlos. Der Endstand lautete jeweils 0:3.

Auf ein Wort mit Trainer Matthias Will

Wir stehen am Ende ganz oben, weil wir als Team immer besser funktionieren, die Gegner in der Rückrunde besser einschätzen und als einzige 2. Mannschaft ohne Druck aufspielen können. Die Mädels ziehen super mit, sind ehrgeizig und haben noch jede Menge Potenzial nach oben.

Meister wird am Ende die Mannschaft
, die nicht nur in den direkten Duellen, sondern in der gesamten Rückrunde konstant gute Leistungen bringt. Auch die anderen Mannschaften können Fußball spielen. Ich hoffe, dass alle von Verletzungen verschont bleiben, damit es einen fairen Kampf um die Meisterschaft gibt.

Diese Spielerin hätte ich gerne in meinen Reihen: Kerstin Gotthardt wäre natürlich eine Spielerin, die unserer Mannschaft mit ihrer Erfahrung bestimmt weiterhelfen würde. Da sie als Spielertrainerin tätig ist, wäre ich als Trainer dann überflüssig und das möchte ich natürlich auch nicht (lacht).

Wenn wir Meister werden, dann putze ich am letzten Spieltag die Schuhe meiner ganzen Mannschaft.

Wenn meine Mannschaft ein Film wäre, wäre sie auf jeden Fall ein Krimi: immer spannend bis zum Schluss und man weiß nie, wie es ausgeht.


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Tabelle Kreisliga Süd/West

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
8
38:12
21
3
8
38:7
18
4
8
26:8
18
5
8
9:26
9
7
8
14:23
7
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