Vorrunden-Check der Bezirksliga: Herbstmeister und andere Überraschungen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.11.2016 um 20:00 Uhr
Vorrunden-Check der Bezirksliga: Herbstmeister und andere Überraschungen
Die Hälfte der Spiele in der Bezirksliga ist absolviert. An der Spitze steht ein Aufsteiger, ein Dino kämpft gegen den Abstieg, die Neulinge misch(t)en die Liga auf und die Etablierten müssen sich neu orientieren.  Ein Rückblick auf die erste Halbserie weist neben Überfliegern beinahe auch folgerichtig Enttäuschte zum Vorschein.
Von Bernd Riemke
Die  Überraschungen

Am 8. Spieltag feierte der TSV Sonnefeld seinen dritten Sieg in Serie und ging gerade im Seestadion der SpVgg Ebing mit 2:0 als Gewinner vom Platz. Seither thront der Aufsteiger an der Spitze und hat sich zur Saisonhalbzeit gar einen Sieben-Punkte-Vorsprung erspielt. Dabei marschiert der TSV keinesfalls furchteinflößend durch die Liga. Lediglich der TSV Kleintettau ging mit 0:4 baden, ansonsten waren zwei Tore Unterschied das höchste der Gefühle für einen Überraschungs-Spitzenreiter, der vor allem eines ist: effizient! Die beste Offensive kommt wieder einmal aus Oberhaid. Marcel Kutzelmann trifft gewohnt zuverlässig, führt mit 14 Treffern die Torjägerliste an, markierte fünfmal das richtungsweisende 1:0 und knippste in jedem der letzten sechs Partien. Da es dem FCO zusätzlich gelang, die Defensive dauerhaft zu stabilisieren, punktete der Vorjahres-Sechste konstant. Die Anzahl der Gegentreffer konnte um ein Drittel reduziert werden. Lohn ist die Kronprinzenrolle nach absolvierter Vorrunde. Umgekehrte Vorzeichen auch im Steinachtal. Nach einem verkorksten Saisonstart im Vorjahr, zeigte sich der FC Mitwitz diesmal von Beginn an hellwach und verlor keines der ersten zehn Spiele. Die Neuzugänge passen wie die Faust aufs Auge, so dass selbst zwei Niederlagen in den letzten fünf Partien den überaus positiven Gesamteindruck der Mimezer nicht verzerren können. Seit dem 8. Spieltag steht der FCM unter den Top 5 der Liga und hält aktuell fernab der gefährdeten Plätze weiterhin Tuchfühlung zum Relegationsplatz an der Tabellenspitze.

Die Spitzenteams

Dass der TSV Ebensfeld als Absteiger aus der Landesliga beinahe zwangsläufig zu den Kandidaten auf die vorderen Plätze zählte, war für die Konkurrenz zwar nur zu verständlich, doch Häublein, Popp & Co blieben den Nachweis dafür zunächst schuldig. Bis zum fünften Spieltag dauerte es ehe der TSV erstmals einen Dreier bejubeln durfte. Erst nach neun Runden verließ Ebensfeld endgültig die Relegationsplätze. Bärenstarke neun Partien ohne Niederlage später, wobei die Gunreben-Elf aus den letzten sechs Begegnungen bei einem Torverhältnis von 20:6 die Maximalausbeute holte, steht der letztjährige Landesligist nach Abschluss der Vorrunde eben doch genau dort, wo man ihn auch im Vorfeld schon erwartete. Einen Platz und drei Zähler dahinter lautert der SV Bosporus Coburg, der sich zwar selbst hinsichtlich seiner Zielvorgaben vornehm zurück hält, von der Konkurrenz jedoch nicht zuletzt aufgrund namhafter Neuzugänge in die Favoritenrolle gedrängt wurde. Spielerisch untermauerten die Vestestädter diese Rolle zum Teil eindrucksvoll – lediglich die Ergebnisse spiegelten nicht immer die Überlegenheit des SV Bosporus wieder. So stand Coburg nur am 11. Spieltag auf einem der ersten beiden Plätze und ist auch wegen sieben Unentschieden vorläufig in der Verfolgerrolle. In der befindet sich punktgleich auch die SpVgg Ebing, die zwar aus den vier Begegnungen mit den aktuellen Top 4 der Tabelle keinen einzigen Zähler holen konnte, sich darüber hinaus aber keine weitere Niederlage leistete und sich auch gegen die vermeintlich Kleinen der Liga weitgehend schadlos hielt.

Lukas Fröba (li.) und der FC Mitwitz haken sich in dieser Saison vorne fest. Patrick Wicht (re.) und der TSV Mönchröden liegen immerhin in Lauerstellung Richtung Relegationsplatz.
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Die Wankelmütigen

Wenn die Mönche verlieren, dann gleich im Doppelpack. Dreimal ging der TSV in zwei aufeinanderfolgenden Partien als Unterlegener vom Platz. Jeweils zum Beginn und zum Ende der Vorrunde und – der Serie folgend – etwa zur Mitte der bisherigen Saison. Mönchröden blieb gegen Oberhaid und Bosporus Coburg ohne Gegentor, zeigte sich gerade fern des heimischen Wildparks aber auch anfällig und kassierte als eine der besten Hintermannschaften des Vorjahres bereits viermal drei oder mehr Gegentreffer. Das Lied von der fehlenden Konstanz kann DJK Don Bosco Bamberg 2 ebenfalls schon auswendig singen. Kleine Serien – positiv wie negativ am Saisonbeginn – wechselten sich in schöner Regelmäßigkeit ab. Im Oktober ging kein Heimspiel verloren – auswärts holten die Wildensorger keinen einzigen Punkt. Platz 9 zur Saisonhalbzeit als Mittelfeld-Tristesse abzutun, würde dem Aufsteiger, der die magische 20-Punkte-Marke übertroffen hat, allerdings nicht gerecht werden. Unterhalb der Altenburg dürfte das Vorrunden-Fazit wohlwollend ausfallen. Eine solche Heim-Auswärts-Diskrepanz wie sie der Aufsteiger aus der Domstadt zuletzt vorzuweisen hatte, trifft in noch viel größerem Umfang auf den TSV Schammelsdorf zu. Während die Kauder-Schützlinge auf eigenem Terrain so gut wie nichts anbrennen lassen und lediglich dem FC Mitwitz beim 2:3 alle drei Zähler überlassen mussten, ist auswärts vollkommen der Wurm drin. Ein mickriges Pünktchen beim 0:0 in Ebern und überhaupt nur drei eigene Tore in acht Versuchen auf Reisen, zeugen von einer akuten Auswärtsschwäche. Eine, die den TSV latent in der Nähe der Abstiegszone hält.

Die Frühstarter

Dass Breitengüßbach zum Auftakt in Schammelsdorf verlor war rückblickend beinahe „folgerichtig“. Vier Siege in Serie spülten den Aufsteiger jedoch an die Tabellenspitze, wo der TSV immerhin drei Spieltage lang ausharrte. Glorreiche sieben Treffer gegen Mönchröden sowie ein 3:2-Comeback nach zwischenzeitlichem 0:2 gegen Ebensfeld verschafften der Herl-Elf rasch den nötigen Respekt. Obgleich dem Aufsteiger in der zweiten Hälfte der Vorrunde ein wenig die Punkte-Puste ausging und in den letzten acht Partien nur noch ein Sieg gelang, steht der TSV mit 22 Zählern und Rang acht gut da. Punktemäßig deutlich besser als der TSV Marktzeuln, der mit zehn Zählern aus vier Spielen ebenfalls furios startete, zwei Spieltage lang das Tabelau anführte und dann jäh abstürzte. Sechs Pleiten in Folge führten geradewegs auf Relegationsrang 13. Der Aufsteiger aus Lichtenfelser Landen konnte den freien Fall zwar zum Ende der Vorrunde stoppen, doch die letzten beiden Partien gingen erneut verloren, so dass Zeuln im Tabellenkeller festsitzt. Genau wie der ASV Kleintettau. Zehn Punkte aus den ersten vier Spielen bedeuteten auch für die Frankenwälder Rang zwei! Dass der 3:1-Erfolg ausgerechnet am 13. des Monats August gelang und dies der bis dato letzte Dreier bleiben sollte, hat zweifelsohne mehr statistischen als abergläubischen Wert. Kleintettau bewies jüngst mit Punkteteilungen in Mitwitz (3:3) und gegen Oberhaid (2:2), dass der Kronacher Kreisligameister des Vorjahres keinesfalls abgeschrieben werden darf, doch nunmehr elf Partien ohne Sieg haben zweifellos ihre Spuren hinterlassen.

Matthias Zürl und der TV Ebern im Vorwärtsgang. Das wird auch die Marschroute in der Rückrunde für das aktuelle Tabellenschlusslicht sein.
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Die Enttäuschten

Unter Ralf Schmitt landete der SV Merkendorf im Vorjahr einen echten Coup, spielte lange um den Aufstieg mit und wurde am Ende Dritter. In der laufenden Serie zog der Coach trotz acht Spielen in Serie ohne eine einzige Niederlage die Notbremse. Die Unentschieden-Könige der Liga versanken im Mittelmaß und rutschten nach drei Pleiten in Serie gar auf die Relegationsplätze ab. Immerhin zeigte der Wechsel den erhofften (kurzfristigen) Effekt, denn im Spiel 1 nach Ralf Schmitt gelang dem SVM der lang ersehnte Sieg, mit dem die gelb-schwarzen die Vorrunde immerhin über dem ominösen Strich abschließen. Davon ist der FSV Unterleiterbach nach zuletzt zwei Zu-Null-Siegen nur noch zwei Punkte entfernt. Der aktuelle vierzehnte Rang ist – abgesehen vom ersten Spieltag – tatsächlich die beste Platzierung des FSV im bisherigen Saisonverlauf. Ein Verlauf, in dem die vier Saisonsiege ausnahmslos gegen Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel gelangen. Und trotzdem steht schwarz-gelb nicht auf einem direkten Abstiegsplatz. Einen dieser beiden ungeliebten Ränge hat die SpVgg Stegaurach inne, die einen enormen personellen Aderlass zu verkraften hatte und mit dem neu formierten Team neun Spieltage Anlauf benötigte, um überhaupt einen Dreier feiern zu können. Blieben die Kicker mit dem Karpfen auf der Brust auf einem der beiden letzten Ränge stehen, so müsste die 1. Mannschaft SpVgg in der kommenden Serie erstmals seit mehr als 25 Jahren wieder auf Kreisebene an den Start gehen. Ganz so lange ist es bei den Turnern aus Ebern zwar noch nicht her, doch der TVE ist aktuell mit neun aufeinanderfolgenden Jahren Ligazugehörigkeit der Dino der Bezirksliga. Dass das Unternehmen Klassenerhalt nicht zu einem schier aussichtslosen Unterfangen wird, haben die Fischer-Schützlinge dem jüngsten überraschenden 4:0-Sieg in Breitengüßbach zu verdanken – dem ersten Sieg überhaupt im sechzehnten und letzten Anlauf in der Vorrunde. So geht Ebern immerhin „nur“ mit einer Zehn-Punkte-Hypothek in die zweite Saisonhälfte, in der es für die Turner einzig um das Erreichen eines Relegationsplatzes gehen kann.

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Tabelle Bezirksliga Oberfranken

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15
12:34
7
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Serien Bezirksliga Oberfranken

Am längsten ungeschlagen

24.07.2016 - 24.09.2016
20 Punkte | 20:10 Tore
seit 04.09.2016
23 Punkte | 22:7 Tore
9
31.07.2016 - 17.09.2016
18 Punkte | 22:14 Tore
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14.08.2016 - 02.10.2016
10 Punkte | 13:11 Tore
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seit 25.09.2016
16 Punkte | 11:2 Tore
6
07.08.2016 - 11.09.2016
12 Punkte | 13:3 Tore
6

Am längsten ohne Sieg

23.07.2016 - 22.10.2016
4 Punkte | 8:34 Tore
seit 21.08.2016
5 Punkte | 13:28 Tore
24.07.2016 - 11.09.2016
2 Punkte | 4:14 Tore
8
05.08.2016 - 11.09.2016
5 Punkte | 8:11 Tore
6
20.08.2016 - 25.09.2016
0 Punkte | 9:19 Tore
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Meiste Niederlagen in Folge

20.08.2016 - 25.09.2016
0 Punkte | 9:19 Tore
6
23.07.2016 - 13.08.2016
0 Punkte | 2:12 Tore
4
11.09.2016 - 02.10.2016
0 Punkte | 2:14 Tore
4
02.10.2016 - 16.10.2016
0 Punkte | 2:6 Tore
3
24.07.2016 - 07.08.2016
0 Punkte | 1:5 Tore
3
02.10.2016 - 15.10.2016
0 Punkte | 5:10 Tore
3
06.08.2016 - 21.08.2016
0 Punkte | 1:6 Tore
3
28.08.2016 - 11.09.2016
0 Punkte | 3:9 Tore
3
28.08.2016 - 11.09.2016
0 Punkte | 1:7 Tore
3
08.10.2016 - 23.10.2016
0 Punkte | 2:10 Tore
3
21.08.2016 - 04.09.2016
0 Punkte | 0:10 Tore
3

Die meisten Siege in Folge

seit 25.09.2016
18 Punkte | 20:6 Tore
6
03.09.2016 - 24.09.2016
12 Punkte | 14:6 Tore
4
01.10.2016 - 23.10.2016
12 Punkte | 11:3 Tore
4
31.07.2016 - 21.08.2016
12 Punkte | 14:7 Tore
4
28.08.2016 - 11.09.2016
9 Punkte | 9:2 Tore
3
01.10.2016 - 15.10.2016
9 Punkte | 8:1 Tore
3
25.09.2016 - 09.10.2016
9 Punkte | 6:1 Tore
3

Die meisten Remis in Folge

14.08.2016 - 11.09.2016
5 Punkte | 8:8 Tore
5
06.08.2016 - 28.08.2016
4 Punkte | 3:3 Tore
4
10.09.2016 - 24.09.2016
3 Punkte | 3:3 Tore
3
20.08.2016 - 03.09.2016
3 Punkte | 2:2 Tore
3
seit 22.10.2016
2 Punkte | 5:5 Tore
2
10.09.2016 - 17.09.2016
2 Punkte | 4:4 Tore
2
16.10.2016 - 22.10.2016
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13.08.2016 - 21.08.2016
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2
24.09.2016 - 02.10.2016
2 Punkte | 1:1 Tore
2
02.10.2016 - 09.10.2016
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31.07.2016 - 07.08.2016
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02.10.2016 - 08.10.2016
2 Punkte | 1:1 Tore
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11.09.2016 - 18.09.2016
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09.10.2016 - 16.10.2016
2 Punkte | 0:0 Tore
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Fairness-Tabelle Bezirksliga

Pl.
Team
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2
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43
4
36
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1
44
5
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2
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83
Wertung: gelbe Karte = 1 Strafpunkt, gelb-rote Karte = 3 Strafpunkte, rote Karte = 5 Strafpunkte

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