U15 sorgt für Furore: Steigerwalder Jungs erst im Finale gestoppt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.07.2016 um 06:00 Uhr
U15 sorgt für Furore: Steigerwalder Jungs erst im Finale gestoppt
Das war genau die richtige Antwort auf einen guten, aber etwas unglücklichen dritten Platz in der Bezirksoberliga. Im Baupokal schafften es die Steigerwalder C-Junioren bin in die Endrunde auf bayerischen Ebene und auch dort war man gegen namhafte Gegner alles andere als Kanonenfutter. Am Ende standen die Schützlinge von Carsten Nüßlein sogar ins Endspiel und nahmen viele positive Erinnerungen mit nach Hause.
Von Hans-Jürgen Wunder
"Wir haben uns gedacht, dass wir eben in Pokal Gas geben, nachdem es in der Punkterunde nicht optimal geklappt hatte", schildert Carsten Nüßlein die große Motivation im Pokalwettbewerb. Im zweiten Jahr trainiert der frühere Gaustadter Spieler und Steppacher Herrencoach nun das Nachwuchsteam, und zwar mit viel Freude und Begeisterung. "Ich bin  angesprochen worden, ob ich das machen möchte, habe dann die Jungs angesehen und gemerkt, dass das eine Super-Truppe ist", erinnert sich Nüßlein an die Anfänge. Zunächst wollte man mit der relativ kleinen, aber verschworenen Gemeinschaft durch die Serie gehen, hat dann aber doch noch ein paar Neuzugänge aufgenommen. "Die Jungs haben sich einfach nicht abschütteln lassen", lacht der U15-Trainer heute im Rückblick. Denn zur Philosophie der JFG gehört, die Junioren eher aus dem näheren Umkreis und ganz gezielt zu holen - und nicht in großer Anzahl zu rekrutieren und danach auszusortieren.

Mit viel Engagement und Begeisterung im Nachwuchsbereich unterwegs: Carsten Nüßlein.
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Erste Favoriten stolpern

"Es waren in der letzten Saison drei Mannschaften vorne dran, zu denen auch wir gehört hatten. Allerdings hatten wir die entscheidenden Spiele versemmelt, so dass wir letztlich keine Chance auf den Bayernligaaufstieg hatte", räumt Carsten Nüßlein ein. Doch er wusste dennoch, dass er ein starkes Team unter seinen Fittichen hat, von der schon der ein oder andere Kicker den Lockruf aus Würzburg oder vom Fußballinternat Jena einfach ignoriert hatte. "Die haben halt gesehen, was wir für eine geile Truppe haben. Bei uns ist absolut kein Stinkstiefel mit dabei", freut sich der Übungsleiter, der im letzten Jahr mit der zweiten C-Jugendmannschaft in der Kreisliga gestartet war. Und beim Baupokal gaben die Steigerwalder dann so richtig Gas. Bereits bei der oberfränkischen Vorentscheidung war man alles andere als Favorit. "Die Hofer spielen ja Bayernliga und sind personell sicher besser besetzt als wir", räumt Nüßlein ein. Doch nach dem Sprung ins Bezirkshalbfinale, als man etwa Hof-West mit 10:0 aus dem Weg geräumt hatte, war man für weitere Aufgaben bestens gerüstet. Das sollte dann auch der Halbfinalgegner Spvgg Bayern Hof schnell merken. "Vielleicht haben die uns ja auch etwas unterschätzt. Aber wir waren richtig gut drauf und haben denen das Leben zur Hölle gemacht", berichtet der U15-Coach nicht ohne Stolz. Am Ende sorgte der Doppelschlag von Noah Seven dafür, dass man mit dem 2:0-Sieg ins Endspiel einzog. Und dort half das nötige Quäntchen Glück, das man braucht, um ein Turnier zu gewinnen. Mit einem 5:4-Erfolg nach Elfmeterschießen, als Keeper Jan Amtmann mit einem abgewehrten Strafstoß zum Helden avancierte, sicherte man sich schließlich den oberfränkischen Titel und durfte zur nächsten Runde nach Kareth-Lappersdorf fahren. "Vielleicht waren wir da etwas saft- und kraftlos. Aber das 0:0 war eine riesige Willensleistung gegen ein körperlich überlegenen Gegner", lässt Nüßlein die aufregenden Momente noch einmal Revue passieren. 

Freude pur gab es für die Steigerwalder Junioren auch in der Oberpfalz.
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Übelkeit und angebrochene Zehe


"Wir haben im Vorfeld über das Turnier viel gesprochen und die Jungs wussten, dass sie es mit 180 große und 180 cm breite Gegenspieler zu tun haben werden", verrät der ehemalige Gaustadter über seine psychologische Arbeit im Vorfeld der Entscheidung auf Bayernebene mit den acht besten Teams aus allen Regierungsbezirken. Im Auftaktmatch schnupperte man bereits an einer Sensation, als Noah Seven und Robin Offner die Oberfranken bereits mit 2:0 in Front geschossen hatten. Doch nach dem Anschlusstreffer gab es lange Gesichter, als man sich 20 Sekunden vor Schluss den Ausgleich einfing. Doch der Mund war schnell abgeputzt und Angst vor großen Namen gab es ohnehin nicht. So biss sich Bayernligameister Spvgg Unterhaching an der JFG-Abwehr danach förmlich die Zähne aus und als Patrick Kuwaczka in der letzten Minute per Kopfballtorpedo einnetzte, standen alle Chancen für eine Fortsetzung der Erfolgsserie völlig offen. Zwar hätte anschließend das Ergebnis beim 1:0-Sieg gegen den FC Amberg nach Seven-Treffer durchaus höher ausfallen können, doch mit dem Dreier war die Halbfinalteilnahme perfekt. Freilich war man dort erneut krasser Außenseiter gegen die körperlich robusten Deggendorfer. Gegen die Truppe aus Niederbayern bekam man kaum Zugriff auf das Spiel und konnte dadurch kaum für Entlastung nach vorne sorgen. Trotzdem rettete man sich, ohne eine Torchance der Deggendorfer zuzulassen, ins Elfmeterschießen und erlebte dort einen richtigen Krimi. Erst mit dem 16. Schützen fiel die Entscheidung. Der Jubel kannte keine Grenzen, als Torwart Jan Amtmann den entscheidenden Elfmeter hielt und die Steigerwälder mit 8:7 ins Finale einzogen. "Die Jungs haben alles rausgehauen. Teilweise mussten sie sich übergeben und haben mit angebrochener Zehe weiter gespielt", zollt Carsten Nüßlein seinen Schützlingen großen Respekt.

Technisch starker Bunderliganachwuchs aus Augsburg

Im Finale kam es zum Aufeinandertreffen von David gegen Goliath. Den Steigerwäldern merkte man den Kräfteverschleiß der vier vorausgegangenen Spiele im Finale deutlich an. Trotzdem ging jeder Spieler an seine Grenzen, um vielleicht die Sensation zu schaffen. Mit diszipliniertem taktischen Verhalten, Leidenschaft und Kämpferherz konnten die technisch überragenden Augsburger vom eigenen Tor fern gehalten werden und zweimal hatten die Steigerwälder die Führung auf dem Fuß -doch Patrick Kuwaczka scheiterte und eine höchst umstrittene Abseitsentscheidung unterband einen aussichtsreichen Konter von Noah Seven. Die Entscheidung fiel 6 Minuten vor dem Ende, als die Augsburger nach einer Ecke das 1:0 markierten. In den Schlussminuten ging man gegen den Regionalligisten nochmal volles Risiko. Mit vier Stürmern versuchten die Oberfranken, den Ausgleich zu erzielen - allerdings ohne Erfolg. So blieb es beim 1:0 der Augsburger und einem verdienten Pokalsieger, der sich zudem über den Hauptpreis, eine Woche Trainingslager im Süden, freuen darf.

Positiven Zuspruch für die Steigerwälder gab es von allen anwesenden Trainern, Scouts und Schiedsrichtern für die unglaubliche Leistung, mit der keiner gerechnet hatte.
  
 

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