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Artikel veröffentlicht am 26.06.2016 um 15:00 Uhr

Nach Last-Minute-Klassenerhalt: Johannes Zöcklein: "Jetzt ist erst mal Schluss"

Es war ein Nervenkitzel, auf den der Jugendtrainer der JFG Main-Aurachtal sicher gerne verzichtet hätte. Mit dem 3:0-Erfolg bei tropischen Temperaturen im Entscheidungsspiel gegen Jura Oberfranken Hollfeld sicherte sich die Zöcklein-Elf doch noch den Klassenerhalt in der U19-Kreisliga. In der kommenden Saison wird allerdings ein neuer Mann auf der JFG-Kommandobrücke stehen.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Wir waren, ehrlich gesagt, lange Zeit davon ausgegangen, dass nur eine Mannschaft aus der Kreisliga absteigen wird", gesteht Johannes Zöcklein. Als dann klar wurde, dass man versuchen muss, die Liga in einem Entscheidungsspiel zu retten, hatte es die Main-Aurachtaler kalt erwischt. Denn neben den Unwägbarkeiten in einer solchen Partie mussten die Jungkicker mit dem Schlimmsten rechnen: Denn in den zwölf Begegnungen konnte die Truppe um Kapitän Christoph Hopf keinen einzigen Sieg einfahren. Dazu sorgte das Wetter dafür, dass die Nerven der Akteure unnötig auf die Folter gespannt wurden. Ursprünglich war das Entscheidungsspiel auf Freitag den 17. Juni terminiert, musste aber dann wegen der sinnflutartigen Regenfälle und einem überschwemmten Zeckendorfer Sportplatz nach hinten verschoben werden.

Die Vorentscheidung: Abdullah Elewi (li.) setzt sich durch und markiert den zweiten Treffer.

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Alles mobilisiert

Auch beim Nachholtermin waren die Voraussetzungen für beide Teams alles andere als optimal. Die sengende Hitze sollte den Akteuren knapp zwei Wochen nach dem letzten Punktspiel alles abverlangen. Allerdings warfen die Main-Aurachtaler personell noch einmal alles ins Gefecht und auch Moritz Schmiedeberg war mit dabei. "Er war für uns ein enorm wichtiger Mann, hatte aber mit einer Muskelverletzung zu kämpfen. Danach hatte er es immer wieder probiert und musste aber immer wieder pausieren. Am letzten Donnerstag konnte er uns zumindest 20 Minuten weiterhelfen", beleuchtet der Jugendtrainer eine wichtige Personalie. Denn als man zu Saisonbeginn noch halbwegs komplett war, durfte man sich sogar noch nach oben orientieren - doch dann kam der Einbruch. "Wir hatten vor der Serie eigentlich ein gutes Gefühl. Aber spätestens nach der Niederlage gegen Kemmern gab es einen Riss." Allerdings machte sich im Saisonverlauf immer mehr negativ bemerkbar, dass mehrere Akteure beruflich bedingt nicht mehr zur Verfügung standen, weil sie etwa in München weilten. Und die nachrückenden B-Jugendlichen hatten große Probleme, sich dann körperlich gegen ihre älteren Kontrahenten zu behaupten.

Bei den Duellen zwischen den Teams von Julian Zweier (li.) und Jannes Schmidtlein in der Saison gab es jeweils einen Sieg.

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Desaströse Rückrunde

Das neue Fußballjahr hatte gleich eine böse Überraschung für die Nachwuchsfußballer aus Walsdorf, Viereth, Tütschengereuth und Trunstadt parat. Der ernüchternden 2:8-Heimniederlage gegen die JFG Deichselbach-Regnitzau folgten fünf weitere Pleiten am Stück, bevor man beim 2:2 gegen Bamberg Süd zumindest ein kleines Erfolgserlebnis verbuchen konnte. Doch eine Trendwende war nicht in Sicht. Selbst gegen Schlusslicht und Absteiger JFG Mainauen Bayreuth hingen bei der 3:5-Niederlage die Trauben zu hoch. "Das war ganz klar Einstellungssache. Man weiss ja, wie so etwas dann läuft, wenn vorher auf die Tabelle geblickt wird. Am Anfang hatten wir dann noch etwas geschlafen und gleich zwei Treffer kassiert. Danach ist es natürlich sehr schwer, so eine Partie noch zu drehen", resümiert Johannes Zöcklein. Nur im Derby gegen Meister und Aufsteiger SG Kemmern ließ seine Truppe bei der knappen und etwas unglücklichen 2:3-Niederlage ihr Können wieder etwas aufblitzen. An den Rivalen im Entscheidungsspiel hatte man dagegen schlechte Erinnerungen. Nachdem man im Hinspiel gegen die Hollfelder noch klar mit 3:0 die Oberhand behalten hatte, geriet man beim zweiten Aufeinandertreffen schnell in Rückstand, lag nach einem 40-Meter-Tor zur Pause schon mit 0:3 hinten - anschließend konnte bei der 2:5-Niederlage nur noch Ergebniskosmetik betrieben werden.

Erleichterung pur: Das Siegerlächeln ist auf die Gesichter der JFG-Kicker zurückgekehrt.

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Wegweisender Treffer

"An diesem Tag war klar, dass die Mannschaft bei der großen Hitze einen großen Vorteil haben würde, die den ersten Treffer erzielt", räumt Johannes Zöcklein, der auf vier Jahre Nachwuchsarbeit bei der JFG zurückblicken kann, unumwunden ein. Und als der Hollfelder Treffer wegen Abseits nicht anerkannt wurde, war Christoph Hopf kurz vor der Pause für die Main-Aurachtaler zur Stelle. Nach dem 3:0-Sieg werden jetzt sieben Kicker zu den Herren aufrücken und auch der JFG-Coach wird eine schöpferische Pause einlegen. "Ich spiele ja selbst noch in der Reserve und bei den Alten Herren. Dadurch war ich teilweise siebenmal in der Woche auf dem Fußballplatz", begründet Zöcklein diesen Schritt - sein Nachfolger wird Michael Wernsdörfer werden.