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Artikel veröffentlicht am 02.07.2015 um 20:00 Uhr

Gemeinsam einen Schritt nach vorne: SG ASV Sassanfahrt/SV Frensdorf kommt!

Die Damen des ASV Sassanfahrt gehören zum festen Inventar der Kreisliga. Doch der einst so rund laufende Motor ist in den letzten Jahren zumindest tabellarisch ein wenig ins Stocken geraten. Die umtriebigen Verantwortlichen haben einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus geworfen und gleichsam einen verlässlichen Partner gefunden, mit dem es nun eine Spielgemeinschaft geben wird.

Von Bernd Riemke

„Er hat uns sehr kurzfristig verlassen. Unsere Damen waren regelrecht geschockt, weil wir schon Pläne hatten, wieder etwas aufzubauen“, so ASV-Abteilungsleiter Manfred Drozd zum Rücktritt von Trainer Thomas Kotschenreuther, der sowohl Spielerinnen wie auch Verantwortliche unvermittelt und völlig überraschend traf. Für eine kurze Zeit stand die Zukunft des Frauenfußballs in Sassanfahrt tatsächlich ein wenig auf wackligen Beinen, weil die Mannschaft in der Sommerpause führungslos dastand und sich die ersten Akteurinnen aufgrund mangelnder sportlicher Perspektive beinahe zwangsläufig mehr als nur Gedanken machten, in der kommenden Saison ihre Stiefel woanders zu schnüren.

Ein verlässlicher Partner bringt Zuversicht

Die sprichwörtlich „guten Drähte“, die zwischen Manfred Drozd auf der einen und Mister Frauenfußball, Peter Böck, auf Seiten des SV Frensdorf herrschen sorgten schließlich dafür, dass man sich gemeinsam an einen Tisch setzte. „Ich wusste aus verschiedenen Quellen von den Bemühungen unseres Nachbarvereins, dass sie als Unterbau zur Landesliga eine zweite Mannschaft aufbauen wollen“, so Drozd weiter, der im wahrsten Sinne des Wortes nur noch eins uns eins zusammenzählen musste. Der ASV Sassanfahrt hat nominell 17 Spielerinnen, einen festen Platz in der Kreisliga, aber keinen Trainer. Der SV Frensdorf hat vorläufig erst acht Spielerinnen, kein großes Bedürfnis mit einer neu formierten Mannschaft ganz unten in der Kreisklasse anfangen zu wollen, aber dafür eine Trainerin. Der logische Schluss lag auf der Hand. „Wir haben uns auf eine Kooperation geeinigt und gehen künftig als SG ASV Sassanfahrt/SV Frensdorf 2 in der Kreisliga an den Start“, lässt der umtriebige Abteilungsleiter wissen und betont zugleich, dass diese Zusammenarbeit langfristig angelegt ist, der ASV selbst seine Eigenständigkeit aber nicht aufgeben möchte und federführend in der SG bleibt.

Manfred Drozd freut sich auf die Spielgemeinschaft mit dem SV Frensdorf.

anpfiff.info

„Wir bleiben lila-weiß“

Trainiert wird also auf dem Gelände des ASV Sassanfahrt während die Punktspiele abwechselnd auf den Anlagen beider Vereine ausgetragen werden. Die einstmals höheren Ziele, in Sassanfahrt ein „Zentrum des Frauenfußballs“ aufzubauen, sind einer weitaus realistischeren Einschätzung gewichen. „Frensdorf spielt in der Landesliga und beinahe nebenan der SV Wernsdorf in der Bezirksliga über uns. Das müssen wir berücksichtigen und einzuschätzen lernen“, betont Drozd, dass man sehr wohl bemüht ist, die Mädchen- und Frauenabteilung des ASV Sassanfahrt zu einer guten Adresse zu machen, dabei aber nicht die Augen vor den Gegebenheiten verschließt. Und diese zeigten einen Abwärtstrend in den letzten Jahren auf. Nun herrscht beinahe so etwas wie eine neue Aufbruchstimmung, denn die so wichtige Trainerposition konnte mit einer erfahrenen Persönlichkeit besetzt werden, auf die sich die jungen Damen schon freuen.

„Wir wollen in der Kreisliga eine gute Rolle spielen“

Heike Daun, einst selbst höherklassig aktiv, bekleidet inzwischen das Amt der Abteilungsleiterin in Sachen Frauenfußball beim SV Frensdorf und wird künftig die Spielgemeinschaft trainieren. „Unsere Mädchen sind echt begeistert, dass mal eine Frau kommt, die ihnen auch frauenspezifisch Fußball beibringen kann“, freut sich Manfred Drozd über den gelungenen Coup, mit dem es nun wieder dauerhaft aufwärts gehen soll. Die Türen stehen indes für jede Spielerin in beide Richtungen offen. „Sollte sich jemand derart gut entwickeln, dass Markus Spielberger sie in Frensdorf in der Landesliga-Mannschaft einsetzen möchte, dann wird sie offiziell den Verein wechseln“, macht Drozd klar, dass es sich hier weiterhin um zwei eigenständige Vereine handelt. Im umgekehrten Fall gibt es beim SV Frensdorf entsprechend einige Spielerinnen, die sich nach kritischer Selbsteinschätzung den Sprung in die Landesliga nicht zutrauen. Diese sind dann in der SG in der Kreisliga natürlich gern gesehen. Am Ende profitieren beide Vereine und nicht zuletzt die Spielerinnen. „Die sollen in ihrer Entwicklung unter einer erfahrenen Trainerin nun den nächsten Schritt machen“, erklärt Drozd die durchaus berechtigte Hoffnung mit dem nun erweiterten Kader wieder an die erfolgreicheren Zeiten der ASV-Frauen anknüpfen zu können. „Noch stecken wir in den Kinderschuhen, aber hinsichtlich des Konzeptes und des künftigen Weges sind sich beide Vereine komplett einig“, betont der ASV-Abteilungsleiter abschließend noch einmal, dass die Spielgemeinschaft nur der erste kleine Schritt auf einem langen gemeinsamen Weg sein kann und soll.