Von (fast) Null auf Hundert: Die Newcomer der Bezirksliga - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.02.2015 um 14:00 Uhr
Von (fast) Null auf Hundert: Die Newcomer der Bezirksliga
Etwas mehr als die Hälfte aller Spieltage der Bezirksliga Oberfranken/West sind absolviert. An Überraschungen mangelte es wahrlich nicht. Anpfiff.info hörte sich bei den Trainern der Liga einmal genauer um und fand so die drei Newcomer der bisherigen Saison, die mit ihren Leistungen nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht haben.
Von Bernd Riemke
Es gibt eine Vielzahl vor allem junger Spieler, die sich bis zur Winterpause ins Rampenlicht gespielt haben. Marco Hofmann ist so einer. Einer, den Neu-Trainer Alexander Stretz beim FC Oberhaid zum Stammspieler auf der Außenbahn machte und der es seinem Trainer mit konstant guten Leistungen und schon sieben Saisontoren zurückzahlte. Moritz Gemeinder ist auch so einer. Einer, der seine erste Saison in der Bezirksliga spielt und sich auf Anhieb zum Top-Torjäger seiner Farben aufschwang. Jannik Knoch ist noch so einer. Einer, der das Wechselspiel zwischen den Pfosten des FC Coburg im Spätherbst für sich zu entschieden haben schien und mit seiner für einen 18-Jährigen beeindruckend ruhigen Ausstrahlung seinen Kasten bereits sechsmal sauber hielt. Die Trainer der Bezirksliga legten sich jedoch auf drei andere Akteure fest, die sie zu den Newcomern der bisherigen Spielzeit kürten.

Marco Bullmann (SpVgg Ebing):
Der 21-Jährige hat mit Stefan Göller einen weiteren Shooting-Star in den eigenen Reihen. Einen, der nach vielen Verletzungen aus der Kreisklasse kam und sofort auf hohem Niveau Fuß fasste. Marco Bullmann wagte sogar den Sprung aus der A-Klasse. Fußballerisch aufgewachsen beim SV Zückshut ist er im Sommer 2011 der eigenen Jugend entwachsen und wurde auf Anhieb zum Stammspieler bei den Lila-Weißen, für die er in seiner Premierensaison nur ein einziges Mal nicht auf dem Platz stand. Jahr für Jahr wurden die Leistungen des technisch beschlagenen Mittelfeldakteurs konstanter und Bullmann fand zudem immer häufiger heraus, wo das gegnerische Tor stand. Nach einer starken Vorsaison 2013/14 mit insgesamt zehn direkten Torbeteiligungen lotste ihn Neu-Trainer Heiner Dumpert zur SpVgg Ebing, wo er trotz eines Aufstieges von nicht weniger als drei Spielklassen auf Anhieb zum Stammspieler wurde. 18 Mal kam der Youngster bereits zum Einsatz, fehlte damit nur in einer einzigen Begegnung, und absolvierte alle seine Partien über die volle Distanz von 90 Minuten – eine herausragende Bilanz! Auf sein erster Bezirksliga-Tor muss Bullmann zwar noch warten, doch zwei Assists stehen bereits in seiner Statistik und auch der erste eigene Torjubel wird wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. Marco Bullmann kam, sah und überzeugte, ist auf Anhieb zu einer festen Stütze im Team der SpVgg geworden und mit seinen 21 Lenzen längst nicht am Ende seiner Entwicklung. Mit Trainer Heiner Dumpert hat er zudem einen Förderer um sich, der mit hoffnungsvollen Talenten umzugehen weiß.

Niklas Lulei (1. FC Lichtenfels):
Auch in seiner Mannschaft steht mit dem 18-jährigen Tobias Zollnhofer einer derer, die in der Vorrunde eingeschlagen haben wie eine Bombe. Unbekümmert, mutig und zielstrebig spielte dieser sich in die Reihe der Senkrechtstarter der Vorrunde. Niklas Lulei nahm schon Ende der letzten Saison Anlauf und schnupperte erste Bezirksligaluft. Seit dem vierten Spieltag der laufenden Serie stand er in jedem seiner 15 Partien in der Anfangsformation und erzielte passend zum Lichtenfelser Korbmarkt im Heimspiel gegen SpVg Eicha nicht nur sein erstes Tor, sondern schnürte gleich einen Doppelpack gegen die Trächer. Niklas Lulei besticht durch seine Vielseitigkeit. Obgleich er sich im zentralen Mittelfeld zweifellos am wohlsten fühlt wenn er das Spiel vor sich hat und aus der Defensive heraus  antreiben kann, so stellte Trainer Alexander Grau ihn auch schon als Innenverteidiger auf und wurde vom 19-Jährigen nicht enttäuscht. Niklas Lulei bringt es inzwischen auf acht eigene Tore und vier Vorlagen und weckt mit seiner gleichsam robusten wie filigranen Spielweise auch das Interesse höherklassiger Vereine. Er vereint Kopfballstärke, Übersicht und für sein junges Alter enorm viel Ruhe am Ball auf sich und ist daher längst zu einer festen Größe im Spiel des 1. FC Lichtenfels geworden. In Graus Rasselbande findet Lulei das perfekte Umfeld zwischen einigen erfahrenen Führungsspielern und vielen Youngster aus gemeinsamen Zeiten in der Nachwuchsabteilung der Korbstädter. Vielleicht ist genau dieser Wohlfühlfaktor der Grund für die mehr als überzeugenden Leistungen, mit denen sich der Lichtenfelser Sechser in den Blickpunkt spiele.

Jan Winterstein (FC Mitwitz):
Ihn mit seinen 25 Jahren als Newcomer zu bezeichnen trifft es natürlich nicht ganz, zumal das Mimezer Eigengewächs selbst schon zwei Jahre in der Bezirksoberliga mit den blau-weißen auf dem Buckel hat, aber Jan Winterstein zählt mit dem Wiederaufsteiger zu den Neulingen der Liga und hat sich daher seine Nominierung in dieser Kategorie verdient. Wer weiß, wie seine Saison verlaufen wäre, wenn der SV Merkendorf am allerersten Spieltag mehrere seiner zahlreichen Chancen genutzt und einen deutlichen Sieg eingefahren hätte? Er tat es nicht und das lag auch oder vor allem an Jan Winterstein. Der Teufelskerl zwischen den Pfosten hielt sein Team nicht nur in dieser Partie mit zum Teil bärenstarken Paraden im Rennen. Im Laufe der Vorrunde war er nicht selten Garant  für Punktgewinne oder Sieger, weil er gegnerische Angreifer reihenweise mit sensationellen Reflexen und einer starken Strafraumbeherrschung zur Verzweiflung trieb. Dass er bislang neunmal – und das ist fast die Hälfte aller Spiele, in denen er zum Einsatz kam – seinen Kasten komplett sauber hielt ist natürlich auch ein Verdienst der starken Hintermannschaft, die vor ihm abräumt. Aber es ist eben auch ein Verdienst des Keepers selber, der vor sieben Jahren aus der eigenen Jugend zu den Herren wechselte und sich intern Jahr für Jahr nach oben kämpfte. Gerade auf der Torhüterposition war die Konkurrenz in Mitwitz oft hart, doch spätestens in der Saison 2011/12 gelang Winterstein der endgültige Durchbruch. Ein Durchbruch, der aktuell in der wohl stärksten Halbserie seiner bisherigen Karriere gipfelte…

Die Liste der Top 3 Newcomer der Bezirksliga erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch soll dadurch eine Rangliste geschaffen werden. Neben diesen drei genannten Akteuren gab es in einer bislang spannenden, weitgehend ausgeglichenen und oft auf recht hohem Niveau stehenden Bezirksliga-Saison sicher weitere Youngster, die von sich Reden machten. Einige werden es vielleicht wieder oder noch in der Rückrunde tun. Und genau das macht bis zum allerletzten Spieltag das Salz in der Suppe der Bezirksliga aus.

Lesen Sie demnächst die "Stars der Hinrunde". Die Rede ist von einem Duo, das der Bezirksliga wahrlich seinen Stempel aufgedrückt hat. Die Wahl der Trainer war in diesem Fall eindeutig zum "Duo Infernale"!


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Leser-Kommentare


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Beste Spieler Bezirksliga Oberfr

Nur bei hinterlegter Spielerposition. Wertung ab drei benoteten Spielen.
Auch die Berichterstatter, Leser und anpfiff-Redakteure im Rahmen der Topspiele der Woche überhäuften Jan Winterstein mit Bestnoten.


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