Astrid und Pia Fasching: Zwei "Maske(n)tiere" für den ASV - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.02.2015 um 06:00 Uhr
Astrid und Pia Fasching: Zwei "Maske(n)tiere" für den ASV
MAGAZIN Der Name ist mehr als Programm! Wenn am Altweiberfasching die närrischen Tage beginnen sind die beiden Schwestern Astrid und Pia Fasching mittendrin statt nur dabei! Während der anderen vier Jahreszeiten kicken sie seit Jahren für den ASV Sassanfahrt. Im anpfifff-Porträt berichten Sie unter anderem von „Wilden Kerlen“ und warum man ihnen schon einmal die Fußballschuhe wegnehmen wollte…
Von Bernd Riemke
Es ist noch gar nicht so lange her, da foulte Pia Fasching im Kreisligaspiel in Oberhaid ihre Gegenspielerin elfmeterreif im Strafraum, der Schiedsrichter zeigte auf den ominösen Punkt und der ASV-Kickerin mit der Rückennummer 14 die gelbe Karte. Die trägt seit drei Jahren jedoch deren jüngere Schwester Astrid, doch zu solchen Verwechslungen ist es auf und neben dem Platz in der Vergangenheit nicht nur einmal gekommen. Dass ein Berichterstatter die „falsche“ Torschützin angibt ist keine Seltenheit, doch mitunter provozieren die beiden Schwestern solche Ungereimtheiten auch. „Ich glaub, ich seh doppelt. Seid ihr Zwillinge?“, stammelte eine verblüffte Spielerin der DJK Stappenbach anno 2011 als sich Pia und Astrid Fasching den Spaß erlaubten, sich zu einem Pflichtspiel nicht nur die gleiche Frisur zu stecken, sondern sich auch die gleiche Schminke aufzulegen. Im gleichen Trikot stecken sie ohnehin – und das inzwischen seit sechs Jahren.

Als die „Wilden Kerle“ gegen den Club verloren

Astrid Fasching hat das Fußballfieber dabei ein wenig eher gepackt. „In der Schule auf dem Pausenhof haben wir die Wilden Kerle nachgespielt“, erinnert sich die heute 20-Jährige an ihre Anfänge, die sie wenig später mit ihrer Mädels-Clique zu einem ersten Schnuppertraining zum ASV Sassanfahrt führten. Armin Dittrich begeisterte die jungen Mädchen nicht nur mit einer abwechslungsreichen Übungseinheit, sondern in der Folge auch mit vielen gemeinsamen Unternehmungen, die schließlich dazu führten, dass sich Astrid dem ASV anschloss. Ihre Schwester Pia versuchte sich zu dieser Zeit noch mit dem Geräteturnen. „Da war ich allerdings total unbegabt“, blickt die gelernte Krankenschwester auf jene Zeit zurück, in der es ihr leicht fiel, den Verlockungen nachzugeben, etwas vollkommen Neues auszuprobieren. Aufgrund des Alters durfte die heute 23-Jährige ein Jahr lang nur Freundschaftsspiele bestreiten, seit 2010 laufen die beiden Schwestern jedoch gemeinsam in einem Team auf. Einer der ersten Auftritte fand im Rahmen eines Gauditurniers des FCN-Fanclubs in Altendorf statt. „Das war richtig peinlich. Danach wollten die uns die Fußballschuhe wegnehmen“, schmunzelt Astrid in Erinnerung an eine derbe 1:19-Klatsche, die die Damen des ASV gegen die Juniorinnen des 1. FC Nürnberg in einem Einlagespiel bezogen. Dabei war es der ASV-Nachwuchs lange Zeit selbst, der in der Region das Geschehen mitbestimmte. Arbenita Elshani (heute SV Frensdorf) oder Vanessa Herbst (heute SV Wernsdorf)  trugen damals noch das lila-weiße Trikot und sorgten für zahlreiche Erfolgserlebnisse. „Wir haben eigentlich nur das Feld aufgefüllt“, zieht Pia lachend ein Résumé von der Zeit, als es bei den Damen des ASV steil bergauf ging.

Pia (li.) und Astrid Fasching kicken seit über fünf Jahren gemeinsam für den ASV Sassanfahrt.
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„Hauptsache es macht Spaß!“

Es war auch die Zeit, in der sich Astrid in vorderster Front ausprobieren durfte. „Ich war mal ein Gomez. Talent für den Sturm habe ich allerdings nicht. Ich bin eher zum Umräumen da“, lacht die 20-Jährige herzhaft, wenn sie sich an die wenig erfolgversprechenden Partien im Angriff des ASV zurückerinnert. Das ein oder andere Tor sei ihr zwar schon gelungen, doch die weitaus besseren Fähigkeiten werden ihr als resolute Außenverteidigerin attestiert. Diesen Part begleitet sie demnach auch seit geraumer Zeit und hat den großen Ansporn sich stetig zu verbessern. Dazu verlegen die beiden Schwestern, die beide im Pflegedienst tätig sind, nach Möglichkeit auch ihre Schichten, um am Training regelmäßig teilnehmen zu können. Eine Knippserin im gegnerischen Strafraum ist im Übrigen auch Pia nicht. „Tore schieße ich kaum“, stellt die Spielgestalterin des ASV fest, die jedoch mit einem glänzenden Auge und dem nötigen Feingefühl im stärkeren linken Fuß ausgestattet ist, um ihre offensiven Mitspielerinnen entsprechend in Szene zu setzen. Die Freude am Spiel, damit verbunden legendäre Kabinenpartys im Sportheim des ASV oder manch ebenso lustiges wie schweißtreibendes Trainingslager sind es, die für beide den Anreiz ausmachen, die Stiefel für Sassanfahrt zu schnüren. „Ich muss weder Torschützenkönigin werden, noch zwingend eine Liga höher spielen“, bringt Pia die Verbundenheit zu „ihren Mädels“ auf den Punkt.

Wenn Amors Pfeil die Burgfräulein im Bademantel trifft

Seit mehreren Jahren bringen sie diesen Zusammenhalt auch während der närrischen Tage zum Ausdruck. Es ist die Zeit, in der Mama Elisabeth als gelernte Schneiderin zahlreiche Überstunden und Nachtschichten mit Stoff und Nadelkissen im heimischen Wohnzimmer verbringt. Angefangen hat alles vor gut vier Jahren als die ASV-Mädels den Faschingsumzug in Hirschaid bereicherten. Die komplette Mannschaft – damals nicht weniger als zwanzig junge Damen – liefen im gleichen Kostüm und mit den gleichen Perücken als Schiedsrichterinnen auf und ernteten eine gehörige Portion Applaus: Mama Elisabeth sei Dank! „Von klein auf hat sie uns zusammengestellt“, berichtet Pia von klassischen Kostümen wie dem Cowboy, dem Burgfräulein oder der Hexe, die aber allesamt echte Unikate und von der Mutter selbst entworfen waren. Zusammen mit Cousine Eva Bayer – ebenfalls für den ASV aktiv – sammelt Familie Fasching schon in der Vorweihnachtszeit Ideen, um die jeweilige Verkleidung für die fünfte Jahreszeit auszuwählen. Angefangen vom Altweiberfasching in Buttenheim über den Rosenmontagsball bis zum Faschingsumzug am Dienstag – Astrid und Pia sind jeden Tag auf Tour. „Seit drei Jahren nehme ich mir sogar extra Urlaub“, gesteht Pia, die als Amor sogar schon einmal einen 3. Platz bei einer Preisverleihung gewinnen konnte. Dass es zu mehr nicht reichte, mag an manchen Brandlöchern gelegen haben, denn es ist jeweils nur ein Kostüm pro Saison geplant – das muss reichen. Ein mögliches Motto spielt für die faschingsbegeisterten Faschings dabei keine übergeordnete Rolle. Im Schlafanzug, Bademantel, Petticoat oder als Musketier und Alice im Wunderland – wenn am Aschermittwoch alles vorbei ist, dann waren Astrid und Pia eben wieder einmal mittendrin statt nur dabei!


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Leser-Kommentare


Steckbrief A. Fasching

Astrid Fasching
Alter
29
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Seigendorf
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
165 cm
Beruf
Altenpflegerin/Krankenschwester
Hobbies
mit Freunden weggehen, Fasching
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Außenverteidiger


Steckbrief P. Fasching

Pia Fasching
Alter
32
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Seigendorf
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
165 cm
Beruf
Krankenschwester
Hobbies
mit Freunden weggehen, Fasching
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
offensives Mittelfeld

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Top-Fußballer
David Alaba
"... weil er nicht nur gut Fußballspielen, sondern auch gut tanzen kann und weil er einfach ein cooler Typ ist, der sogar rappen kann."
Top-Essen
Pommes mit Ketchup und Mayo
"... daher habe ich auch einmal den Spitznamen Pommes-Pia bekommen."
Top-Auto
BMW 1er in schwarz
"Das Nummernschild besteht auch nur aus meiner Lieblingszahl acht. Das ist mein erstes Auto und es war ein langer Weg bis ich es bekommen habe. Als Alternative gab es nur einen VW Golf Plus – in Silber. Da sitzen sonst nur Opas mit Hüten drin."
Top-Getränk
Caipirinha Ipanema
"Das ist der „Drivers Caipirinha“ ohne Alkohol. Ich mag den Zitronen-/Limettengeschmack."
Top-Fernsehserie
Hart of Dixie
"Das ist eine US-Sendung mit Rachel Bilson, in der sie eine abgedrehte Landärztin spielt, die aber trotzdem ziemlich cool daherkommt."

Entweder...oder mit A. Fasching

Dubai oder St. Moritz
Beides, weil ich das Außergewöhnliche mag.
Sneakers oder Highheels
Highheels! Die ziehe ich abends gern an, weil sie meine Beine strecken (lacht).
Herren- oder Frauenfußball
Herrenfußball, weil er athletischer und insgesamt einfach ansehnlicher ist.
Fränkisch oder Hochdeutsch
Fränkisch, weil unser Dialekt einfach sympathisch klingt. Papa sagt auch immer, dass wir fränkisch reden sollen.
Fast Food oder Selber kochen
Fast food. Wenn ich Hunger hab, dann muss es schnell gehen. Da kommt ein Big tasty bacon genau Recht.

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Was ich an ihr schätze...

Astrid über Pia: Zum einen hätte ich gern ihre technischen Fähigkeiten, aber auch ihre Willenskraft. Pia ist immer motiviert Fußball zu spielen.

Pia über Astrid: Sie piesackt wirklich jede Gegnerin und beißt sich an ihr fest, bis die dann keine Lust mehr hat. Astrid hat sich zuletzt enorm verbessert und sich zu einer Stammspielerin bei uns entwickelt.


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