Staffelstein - Scheuerfeld: Ein Punkt für die Vereinshistorie - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.05.2011 um 10:00 Uhr
Staffelstein - Scheuerfeld: Ein Punkt für die Vereinshistorie
Die Saison des TSV Staffelstein war rekordverdächtig. „Wir haben so viele Punkte geholt wie noch nie in der Kreisliga!“, weiß Bernd Potzel, bereits seit 16 Jahren Abteilungsleiter der Adam-Riese-Städter, und fügt hinzu: „Der Aufstieg wäre der größte Vereinserfolg seit rund 35 Jahren!“ Doch noch spricht er im Konjunktiv. Ein Faktum, welches am Sonntag um 16.45 Uhr beendet sein soll. Nach der Partie gegen den TSV Scheuerfeld möchte Staffelstein den noch fehlenden Zähler eingefahren haben. Es wäre einer für die Vereinshistorie. anpfiff blickt auf die Endspiele der Liga. 
Von Andreas Schmitt
„Nach einer überragenden Vorrunde ohne Niederlage mussten wir in der Rückrunde auch Rückschläge einstecken – beispielsweise die 1:4-Auftaktniederlage 2011 zu Hause gegen Ketschendorf oder das 0:2 in Marktzeuln. Doch die Erfolge in den Schlüsselspielen gegen Schwabthal und Eicha zeigten, dass wir reif für den Titel sind!“, erinnert sich Bernd Potzel. Besonders freut den langjährigen Abteilungsleiter, dass die Staffelsteiner ihrer Devise treu blieben, auf die eigene Jugend zu bauen, weshalb man vor rund zwei Jahren mit Paul Bunzelt einen Mann als Trainer verpflichtete, dem der Ruf voraus eilte, Mannschaften erfolgreich zu verjüngen.
„Der Trainer vertritt nicht nur die Philosophie des Vereins, sondern hat uns durch die Einführung der Viererkette auch taktisch nach vorne gebracht.“ Die Zahlen belegen dies. Lediglich 29 Gegentreffer musste der Fast-Meister bislang hinnehmen. Doch Paul Bunzelt will den Erfolg nicht alleine seinen Schachzügen zuschreiben. „Nachdem es ja im ersten Jahr in Staffelstein durch diverse Umstände mit dem Aufstieg nicht geklappt hatte, würde ich es der im Schnitt jüngsten Mannschaft, die der Verein je auf dem Platz hatte, von Herzen wünschen. Der Erfolg zeugt auch davon, dass das Umfeld, die Kameradschaft, die Fans und Betreuer einfach passen und wir alle stolz sein können auf dieses junge Team. Ebenso harmonierte ich wunderbar mit dem Trainer vom Team II, Matthias Funk, und dem Trainer der A-Jugend, Jürgen Dietz. So konnten wir Verletzungsausfälle und Formschwankungen in den bisherigen Punktspielen immer wieder ausgleichen.“
Besonders hervorheben möchte Bunzelt aber auch Bernd Potzel, mit dem er mittlerweile ein eingespieltes Duo bildet: „Bernd Potzel hat immer ein offenes Ohr, wenn es um die Belange der Mannschaften geht. Ihm sei es gegönnt, seinen ,Lebenstraum' mit dem Aufstieg in die Bezirksliga zu krönen. Er bremst die Mannschaft mal aus, wenn es sein muss, feuert sie aber auch im richtigen Moment wieder an.“


Bejubelt der TSV Staffelstein am Sonntag die Meisterschaft in der Kreisliga?
Foto: Jens Gundermann, anpfiff.info

Letzte Barriere Scheuerfeld

Doch noch ist es nicht soweit. Mit dem TSV Scheuerfeld stellt sich dem Tabellenführer immerhin ein echtes Spitzenteam der Liga entgegen. Der Tabellenvierte hat noch vor einigen Wochen selbst mit dem Aufstieg geliebäugelt. Zuletzt ging die Elf ihr Heimspiel gegen Dietersdorf (1:2) laut eigenem Berichterstatter jedoch zu locker an und zeigte nicht den allergrößten Siegeswillen. Doch eines ist klar: Mit den Coburgern trifft Staffelstein auf einen Gegner, der an einem guten Tag jede Mannschaft der Liga schlagen kann. Paul Bunzelt weiß das: „Scheuerfeld ist eine eingespielte Truppe, die wenig Schwächen aufweist. Dies haben wir im Hinspiel zu spüren bekommen, als wir erst in der Nachspielzeit den 3:1-Sieg erringen konnten. Mit Knut Rosenbauer hat die Elf einen Trainer, den ich seit meiner Zeit als Trainer des SCW Obermain, in welcher wir mehrmals gegen den von ihm damals trainierten 1. FC Michelau antraten, kennen und schätzen gelernt habe. Er ist ebenso wie ich ein Fußball-Verrückter und wird die Punkte sicher nicht herschenken wollen!“
Allerdings glaubt Bunzelt, dass „alles möglich ist, wenn wir unser aggressives Spiel in allen Mannschaftsteilen, wie in den letzten beiden Spielen, wieder durchbringen und unsere Stürmer einen guten Tag erwischen. Die Mannschaft brennt auf dieses letzte Spiel der Saison, in dem sie aus eigener Kraft den Titel holen kann!“


Dem langjährigen Abteilungsleiter Bernd Potzel (re.) und Trainer Paul Bunzelt wäre mit dem Aufstieg der größte Erfolg Vereinserfolg seit 35 Jahren gelungen.
Foto: Jens Gundermann, anpfiff.info

Feier nicht geplant,... aber irgendwie doch

Offiziell gibt es natürlich noch keine Vorbereitungen für eine Meisterfeier, aber irgendwie ist Bernd Potzel schon klar, wie es laufen könnte. „Spezielle Aktionen muss man nicht planen, die ergeben sich! Wir werden gehörig auf den Putz hauen.“ Zuerst im Stadion und dann wohl in der Stammkneipe ,Schoppenstübla'. Eine offizielle Saisonabschluss- oder eben Meisterfeier soll dann zu einem späteren Zeitpunkt in der Peter-J.-Moll-Halle stattfinden. Potzel: „An diesem Abend wird dann mit Niveau gefeiert, inklusive aller Sponsoren und Ehrengäste und natürlich der Reserve, welche in der Kreisklasse dann hoffentlich den Klassenerhalt sichern konnte.“ Und auch an die nächste Saison verschwendet Potzel als leitender Macher natürlich schon den ein oder anderen Gedanken. „Mit unserem Trainer Paul Bunzelt gehen wir natürlich in ein weiteres Jahr, das war schon länger klar! Neuzugänge sind noch keine fix, aber im Falle des Aufstieges gibt es ein bis zwei Kandidaten. Generell ist mir aber auch eine Liga höher nicht bange um unser junges Team. Wir spielen sowieso lieber gegen Mannschaften, die selbst die Partie gestalten möchten und nicht nur defensiv agieren. Sicher würde es auch Niederlagen geben, die uns aber nicht aus der Bahn werfen.“ Sogar ein Saisonziel hat der Funktionär schon im Auge: „Mit unserem großen Kader und der BOL-A-Jugend, welcher immer wieder spielstarke Talente entwachsen, möchte ich unter die Top Ten, was ja in der nächsten Saison aufgrund der Neueinteilung der Ligen auch von Bedeutung sein könnte!“


Der TSV Scheuerfeld um Steffen Ohnsorge (re.) möchte jedoch den Staffelsteinern ein Bein stellen und würde damit die SpVg Eicha um Bastian Pöche (li.) zurück ins Meisterschaftsrennen bringen.
Foto: Dieter Koch, anpfiff.info

Doch noch fehlt den Staffelsteiner ein Punkt. anpfiff-Kultreporter Dieter Koch ist live dabei, wenn es für den TSV Staffelstein gegen den TSV Scheuerfeld um alles geht.

Doch auch auf anderen Sportplätzen ist der letzte Kreisligaspieltag ein ganz besonderer. Hier eine kurze Übersicht:

Tatort Lichtenfels: Der 1. FC Lichtenfels II möchte die Saison auf Platz fünf und damit als bester Aufsteiger abschließen. Um den TSV Gestungshausen hinter sich zu lassen, müssen die Korbstädter einen Punkt Vorsprung auf den Mitaufsteiger aus der Kreisklasse 2 verteidigen. Warum ist das wichtig? Weil es Ansporn sein könnte für den FCL II im Duell mit dem Tabellenzweiten SpVg Eicha, der als haushoher Favorit in die Partie geht. Die „Trächer“ könnten mit einem eigenen Erfolg im Karl-Fleschutz-Stadion und zeitgleicher Staffelsteiner Niederlage zum bisherigen Tabellenführer nach Punkten aufschließen und damit ein Entscheidungsspiel um den Titel erzwingen. Eines ist jedoch schon im Vorfeld klar. Das letzte Spiel von Peter Motschmann als Eicha-Trainer wird die Partie in Lichtenfels nicht sein. Denn selbst wenn es beim zweiten Rang bleiben sollte, folgt auf jeden Fall eine Relegationspartie!

Tatort Untermerzbach: Absteiger empfängt Abstiegsbedrohten heißt es am letzten Spieltag gleich zweimal. In Untermerzbach empfängt der SVMU den ESV Lichtenfels, der sich mit einem Sieg zumindest ein Entscheidungsspiel um die Frage sichern kann, wer die Klasse direkt hält und wer in der Abstiegsrelegation muss. Doch Achtung, ein Selbstläufer wird die Partie für die Seubelsdorfer sicher nicht. Die Fusionskicker hielten zuletzt gegen Eicha bis in die Schlussminute ein 0:0. Das gleiche Ergebnis erreichten sie zuvor auch gegen Marktzeuln. Und die Lichtenfelser haben sich ihre Formschwäche für den falschesten Zeitpunkt der Saison aufgehoben. Die letzten vier Partien brachten lediglich drei Zähler.

Tatort Bad Rodach: Auch der ESV-Kontrahent SV Ketschendorf muss bei einer bereits abgestiegenen Elf antreten. Im Hartmut-von-Berg-Stadion möchte sich der FC Bad Rodach ordentlich aus dem Kreisoberhaus verabschieden. Für die Gäste gilt das gleiche wie für den ESV. Ein Sieg würde zumindest ein Entscheidungsspiel um die Relegation sichern. Die Form ist bei beiden zuletzt ähnlich schwach. Beide holten drei Punkte aus vier Spielen, Ketschendorf erzielte dabei vier, Bad Rodach drei Treffer. Let the games begin!

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