Eicha - Drosendorf: Wer rockt das Zelt? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.08.2010 um 00:00 Uhr
Eicha - Drosendorf: Wer rockt das Zelt?
Am kommenden Wochenende starten auch die Bayernliga-Damen in ihre neue Saison. Aus fränkischer Sicht hält der Spielplan mit dem Derby zwischen Eicha und Drosendorf gleich am ersten Spieltag einen besonderen Leckerbissen parat. Für die Gastgeberinnen geht es dabei nicht nur um drei Punkte, sondern auch um einen „Fluch“, den es endlich zu besiegen gilt…
Von Bernd Riemke
Jasmin Wäschenfelder während der 0:4-Pokalpleite in der Vorsaison. Zum Auftakt in die neue Spielzeit fällt sie mit einem Kreuzbandriss lange aus.
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„Ich kann mich gar nicht erinnern, wann wir zuletzt gegen Drosendorf gewonnen haben“, blickt Trächer-Spielführerin Jasmin Wäschenfelder nicht nur auf die letzte Spielzeit, in der es zwei Punktspielniederlagen und eine Pokalpleite aus eigener Sicht zu verkraften galt. Diesmal sollen die Vorzeichen jedoch anders stehen, denn zeitgleich zum Oberfranken-Derby findet in Eicha die Trächer-Kerwa statt. „Da steppt am Samstag Abend der Bär und es ist umso schöner, wenn man mit einem Sieg im Gepäck ins Zelt einmarschieren kann“, weiß Wäschenfelder nicht nur um die sportliche Bedeutung der ewig jungen Auseinandersetzung. Die Angermüller-Elf wird dabei bestens vorbereitet in die Auftaktpartie gehen. Knapp acht Wochen Vorbereitungszeit mit teilweise bis zu vier wöchentlichen Trainingseinheiten liegen hinter den Spielerinnen, die unter anderem bei knappen 2:4 gegen den Regionalligisten USV Jena II ihre gute Frühform unter Beweis stellten. Verzichten müssen die Trächerinnen beim Schlager der Bayernliga jedoch auf Magdalena Konopka, die noch im Urlaub weil, Jana Hanke nach erlittenem Muskelfaserriss und nicht zuletzt auf Jasmin Wäschenfelder, die sich im letzten Test gegen die Thüringer Bundesliga-Reserve einen Kreuzbandriss zuzog und mindestens ein halbes Jahr ausfallen wird. „Das Team ist auf den Punkt topfit und wir werden bestmöglich Paroli bieten“, ist sich Wäschenfelder trotz der drei prominenten Ausfälle sicher, dass die SpVg dem vermeintlichen Angstgegner einen „heißen Tanz“ liefern wird. Schließlich habe man hinsichtlich der letzten Pleiten gegen den RSV einige gut zu machen. Oberstes Augenmerk gilt dabei der Offensive der Gäste um Torjägerin Caro Eberth. „Wir müssen in der Offensive mit der Verteidigung anfangen und so die langen Bälle aus sie unterbinden. Da werden wir der ein oder anderen Gegnerin im offensiven Mittelfeld schon auf den Füßen stehen“, weiß die Spielführerin a.D. wie Drosendorf beizukommen ist. Direktes Spiel nach vorne in die sich bietenden Lücken und vor dem Tor nicht lange fackeln, lautet auf der eigenen Seite das Rezept, um zum Torerfolg zu kommen. „Das wird eine Frage des Willens“, stellt sich Wäschenfelder auf einen erbitterten Kampf ein. Den Kampf zwischen den Pfosten scheint Susanne Rangosch zumindest vorläufig gewonnen zu haben. „Wir brauchen so etwas wie einen zweiten Libero und da hat sie spielerisch ein wenig die Nase vorn“, beurteilt Wäschenfelder den Kampf um die Nummer 1 im Tor. Die zweite Neuverpflichtung, Jacqueline Spindler, die vom FC Mitwitz kam, sei auf der Linie bärenstark und wird sich künftig sicher nicht freiwillig ins zweite Glied einsortieren. Die SpVg Eicha scheint in jedem Fall gerüstet, um im inner-fränkischen Duell nicht gleich am ersten Spieltag selbst ins zweite Glied rücken zu müssen.


Caro Eberth (li.) wird sich auch diesmal wieder über besonders enge Bewachung freuen dürfen. Magdalena Konopka (re.) wird für die Trächerinnen allerdings urlaubsbedingt nicht auflaufen können.
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„Wir wissen, wie schön Siege sind“

Bis auf Anja Grampp und Kerstin Jakob, die beide noch eine Verletzung auskurieren, kann auch RSV-Trainer Matthias Behr auf seine bestmögliche Besetzung zurückgreifen. Während der Vorbereitung, in der sich das Team bei einem Trainingslager in Bad Steben den nötigen Feinschliff holte, konnten durchwegs Siege gefeiert werden. Landesligist SV Reitsch war dabei zwar der höchstklassige Gegner, doch die Erfolge auch gegen unterklassige Teams sorgen für das nötige Selbstbewusstsein beim Vorjahres-Vierten. Den drei Siegen aus dem Vorjahr misst Torhüterin Christine Endres dabei weniger Bedeutung zu. „Die Ergebnisse waren zwar mitunter deutlich, aber das ist noch lange kein Fingerzeig auf die neue Saison“, ist jedoch auch Endres bestrebt, den „alten Rivalen“ erneut in die Schranken zu verweisen. Die rein aufs Sportliche beschränkte Rivalität beider Teams sei schließlich über Jahre hinaus gewachsen, da Eicha und Drosendorf die einzigen Vertreter in Bayerns Frauen Oberhaus gewesen sind. „Allein schon aus diesem Grund ist es immer etwas Besonderes gegen Eicha zu spielen. Wir sind alle heiß und wollen mit einem Sieg in die Saison starten“, lässt Christine Endres an der eigenen Motivation nicht den geringsten Zweifel. Drosendorf konnte in der Sommerpause namhafte Neuzugänge verpflichten. Stefanie Weckerle lernte das Fußballspielen bereits beim RSV ehe es sie in die Jugend des FFC Frankfurt zog, von wo sie nun in die Heimat zurückkehrt. Nadine Leisgang sammelte zuletzt Erfahrungen in der U17-Bayernliga-Jugend des ETSV Würzburg und dürfte zum Saisonauftakt vermutlich in der Hintermannschaft in der Startformation auftauchen. „Beide müssen sich noch etwas an das Tempo gewöhnen, haben aber großes Potenzial und werden ihren Weg bei uns gehen“, ist sich Endres sicher, dass der Kader mit den Neuverpflichtungen in der Breite stärker geworden ist. Wie stark der Gegner nach den verletzungsbedingten Ausfällen und dem Weggang von Julia Brückner zum SV Weinberg wirklich ist wird das erste Derby der Saison am kommenden Samstag zeigen. Anpfiff ist für Sie live vor Ort und wird ausführlich in Wort und Bild berichten. Anstoß zur neuen Bayernliga-Saison ist um 15 Uhr.

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