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Artikel veröffentlicht am 01.01.2023 um 12:00 Uhr

F. Dellermann und B. Olschewski: Vier Fäuste für ein Hallelujah

Der Bayernliga-Zweite FC Eintracht Bamberg hat in 18 Spielen erst 15 Treffer kassiert. Die mit Abstand wenigsten in der Liga bislang. Das geht nur mit einem starken Keeper - der FCE hat sogar zwei davon, die sich die Spiele bislang aufgeteilt haben: Fabian Dellermann (24) und Ben Olschewski (19)! Sie standen uns bei unserem "Keepers Choice" Rede und Antwort.

Von Markus Schütz

Der fünf Jahre ältere und erfahrenere Fabian Dellermann ist 1,86 Meter groß und bereits seit der Schüler beim FC Eintracht Bamberg. Seine Karriere begann er beim FV Giech. In der laufenden Serie stand er zehn Mal zwischen den Pfosten.
Ben Olschewski ist mit 1,96 Metern zehn Zentimeter größer als sein Torwartkollege und begann beim SV DJK Eggolsheim mit dem Fußballspielen. Er kam im Winter der vergangenen Serie zum FCE und stand in dieser in den acht der 18 Partien im Gehäuse.
Beide begannen bzw. spielten relativ lange im Feld.

Und die beiden FCE-Keeper standen uns im Rahmen unserer Serie "Keepers Choice" Rede und Antwort:

Fabian Dellermann (li.) und Ben Olschewski.

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Herr Dellermann und Herr Olschewski, Sie "teilen" sich die Einsätze: Wie läuft die Zusammenarbeit in Training und Spiel untereinander ab?
Fabian Dellermann: Eigentlich im Training und Spiel ganz normal wie, denke ich, bei jedem anderen Verein auch. Wir pushen uns gegenseitig, wollen uns gegenseitig besser machen und trainieren und spielen mit Freude und Spaß, das ist das wichtigste.
Ben Olschewski: Zusammen mit Christian Cana läuft es sportlich wie auch menschlich sehr gut im Torwartteam und wir unterstützen bzw. pushen uns im Training gegenseitig. Auch bei den Spielen herrscht ein fairer Umgang miteinander und jeder freut sich für den anderen über ein gutes Spiel, da es ja um den Erfolg der Mannschaft geht.

Welche Torhüter-Eigenschaft schätzen Sie an Ihrem Mitspieler/Konkurrenten am meisten?
Fabian Dellermann: Olsche hat eine top Entwicklung gemacht seitdem er bei uns ist - ob spielerisch mit dem Ball und auch die Sicherheit beim Fangen. Er hat ein sehr gutes 1:1-Spiel vor und auf der Linie. Und hat mit seiner Größe eine top Sicherheit in der Luft.
Ben Olschewski: Ich denke, dass wir gut voneinander lernen können. Delle besitzt zum Beispiel mehr Erfahrung als ich und strahlt dadurch sehr viel Ruhe aus.

Fabian Ellermann (re.) kommt in dieser Szene aus seinem Sechzehner und klärt per Kopf.

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Haben Sie besondere Rituale vor dem Spiel?
Fabian Dellermann: Nein.
Ben Olschewski: Vor dem Anpfiff klatsche ich immer noch einmal die Latte ab.

Wer war früher Ihr großes Vorbild?
Fabian Dellermann: Als Feldspieler war es Steven Gerrard, als Torwart waren es Oliver Kahn und Petr Cech.
Ben Olschewski: Früher war es Oliver Kahn, weil er mich mit seiner Qualität und Mentalität begeistert hat.

Warum sind Sie schlussendlich Torwart geworden und nicht Feldspieler?
Fabian Dellermann: Alles fing in der G-Jugend im Tor an, nach einiger Zeit wollte ich mich auch mal Feldspieler testen, sodass es bis zur D-Jugend eigentlich immer ein ständiger Wechsel von Torwart und Feldspieler war. Ab der D-Jugend (Großfeld) habe ich mich dann erstmal für den Feldspieler entschieden. Hier spielte ich bis zur B1 als Abwehr- bzw. Mittelfeldspieler. Als wir dann in der B1-Jugend am Anfang der Saison keinen Torwart hatten, entschied ich mich dazu, wieder ins Tor zurückzukehren. Letztendlich war es auch die bessere Entscheidung für mich. Die Zeit als Feldspieler half mir aber sehr, da man heute ja viel öfter einen mitspielenden Torwart braucht, um von hinten besser rauszuspielen.
Ben Olschewski: Ich war bis zur C-Jugend Stürmer, weil mir das von meiner Familie in die Wiege gelegt worden ist. Beim DFB- Stützpunkt-Training hieß es aber, dass keine echten 9er mehr ausgebildet werden und dann habe ich mich eben ins Tor gestellt, da mir das in der jahrgangsälteren Mannschaft meines Bruders schon immer Spaß gemacht hat.

Ben Olschewski (li.) klärt in dieser Szene vor dem gegnerischen Stürmer.

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Wer ist aktuell der beste Torwart für Sie im Amateurbereich und wer im Profi-Bereich und warum?
Fabian Dellermann: Auf den Lankreis Bamberg bezogen würde ich schon Olsche nennen, da er jetzt alles mitbringt, was man braucht als Torwart. Aber auch in den unteren Klassen gibt es top Torhüter wie z.B. Maxi Reschke oder auch mein Kollege von letztem Jahr, Jan Griebel. Im Profibereich der letzten zehn Jahre würde ich ganz klar Manuel Neuer sagen, da er das Torwartspiel noch mal komplett neu entwickelt hat. Zurzeit find ich nach Neuer noch Allison Becker von Liverpool und Thibaut Courtois von Real Madrid noch am besten.
Ben Olschewski: Im Amateurbereich kann ich leider keine Antwort geben. Da ich mich mit den Keepern dort zu wenig beschäftige, sondern eher versuche, mir etwas von den Profis abzuschauen. Im Profibereich ist es ohne Zweifel Manuel Neuer, da er das Torwartspiel revolutioniert hat und dazu auf der Linie ebenfalls Weltklasse ist.

In welchem Spiel waren Sie unüberwindbar?
Fabian Dellermann: Da fallen mir zwei Spiele ein. Einmal das Topspiel in der Landesliga 2018 in Schwabach, das wir noch zu zehnt in der letzten Minute mit 1:0 gewannen. Und einmal das erste Bayernliga-Heimderby 2019 gegen DJK im Fuchspark-Stadion, das wir 1:0 gewannen mit einer unglaublichen Atmosphäre durch unsere Fans.
Ben Olschewski: Letze Saison in Ansbach, als ich - noch als A-Jugendlicher - im Spitzenspiel bei einem 1:0 für uns ran durfte. Ignoriert man die weiße Weste, war es sicherlich auch das Vorbereitungsspiel gegen den Drittligisten Bayreuth, in dem ich mich über 90 Minuten etliche Male auszeichnen durfte.

Christian Cana (li.) ist der Torwarttrainer von Fabian Dellermann (re.) und Ben Olschewski (nicht im Bild) beim FCE Bamberg.

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Welches Spiel oder Gegentor würden Sie am liebsten vergessen?
Fabian Dellermann: Da fallen mir ganz klar wieder zwei Spiele ein. Einmal damals das 5:5 in der Bezirksliga-Saison gegen Merkendorf, wo mir ein Fehler passiert ist, der noch heute im Training von unserem Torwarttrainer angesprochen wird ;-)
Und einmal das Bayernliga-Spiel letzte Saison gegen ATSV Erlangen, das wir nach 2:0-Pausenführung noch 2:3 verloren haben und somit endgültig die Chance auf Platz 1 oder 2 futsch war.
Ben Olschewski: Keines, da ich aus jedem Fehler oder Gegentor etwas gelernt habe.

Welche Torwartregel würden Sie gerne abschaffen bzw. einführen?
Fabian Dellermann: Ganz klar würde ich die Elfmeterregel wieder abschaffen, sodass man wieder abspringen darf, wann man möchte als Keeper und nicht ein Fuß auf der Linie sein muss. Und ganz allgemein (Bundesliga etc.) würde ich den VAR wieder abschaffen.
Ben Olschewski: Die neue Regel beim Elfmeter, bei der der Fuß noch genau auf der Linie sein muss und der Elfer bei Verstoß wiederholt wird, finde ich überflüssig.

Was nehmen Sie sich persönlich und mit der Mannschaft für die Restrunde vor?
Fabian Dellermann: Immer weiter hart und konzentriert zu agieren, egal, ob im Training oder im Spiel, Fehler zu vermeiden und weniger Gegentore zu bekommen, als letzte Saison. Jetzt wollen wir erstmal eine gute Vorbereitung spielen am besten ohne Verletzte und dann ab März wieder angreifen, oben mit dabei zu bleiben und es am Ende besser machen als letzte Saison.
Ben Olschewski: Wichtig ist, dass wir gemeinsam an die Leistung aus der Hinrunde anknüpfen und unsere Defensive weiterhin so stabil bleibt. Dann werden wir auch wieder unsere Siege einfahren. Wohin uns das bringt, sehen wir dann Ende Mai.

Wir bedanken uns bei den beiden FCE-Keepern und wünschen ihnen ein gesundes neues, gegentorarmes Jahr!