Die Weidner's in der Topelf: Wie der Vater, so der Sohn... - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.08.2022 um 12:00 Uhr
Die Weidner's in der Topelf: Wie der Vater, so der Sohn...
Stefan Weidner ist seit 2019 Spielertrainer beim Aufsteiger SC Neuhaus (jetzt SG Neuhaus/Aufseß) und wurde von seinen Trainerkollegen in die Topelf der A-Klasse 2 in der Saison 21/22 gewählt. Ein Kunststück, das auch seinem -  leider schon 2009 nach schwerer Krankheit verstorbenen - Vater Albin vor ziemlich genau 20 Jahren gelungen ist. Der Apfel fällt eben doch nicht weit vom Stamm.
Von Markus Schütz

Albin und Petra Weidner.
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Albin "Samba" Weidner trug damals damals das Trikot der DJK Königsfeld, die natürlich auch der Heimatverein von Sohn Stefan ist. Er stand in der Saison 2000/2001 auf einer der beiden Manndecker-Positionen in der Topelf. Ebenfalls gewählt wurden mit ihm Spieler wie Uwe Mittmann (damals Weichendorf), Gerhard Hoffmann (Roßdorf a.F.), Michael Riegler (Unteroberndorf) oder Torhüter Michael Bergmann (ebenfalls Roßdorf). Vom Spielertyp unterscheidet sich Stefan Weidner von seinem Vater Albin, der in diesem Jahr 60 geworden wäre. Dieser war defensiver ausgelegt, spielte meist Vorstopper oder im defensiven Mittelfeld, später am Ende seiner Karriere dann Libero. "Er war meist der ruhende Pol in der Defensive, spielte immer mit viel Einsatz, aber fair. Ich denke, er hat höchstens eine Rote Karte in seiner Laufbahn bekommen.", erinnert sich Petra Weidner. Seine Zweikampfstärke und Zuverlässigkeit, brachte Albin Weidner dann auch die Nominierung in die Topelf ein. "Er stand aber nicht selten auch zwischen den Pfosten.", erinnert sich Ehefrau Petra Weidner. "Aber meistens nur für zehn Minuten, wenn unser damaliger Torhüter und jetziger Vorstand Michael Stadter mal wieder eine Zehn-Minuten-Strafe wegen Meckern absitzen musste...", erklärt sie mit einem Grinsen. Denn damals gab es schon diese zur neuen Saison nun wieder eingeführte Bestrafung.

20 Jahre nach dem Vater stand nun also auch der Sohn in der A-Klasse 2-Topelf von anpfiff.info. "Über die Wahl in die Topelf freut man sich natürlich.", so Stefan Weidner. "Zumal es eine Bestätigung der eigenen Leistung durch die Trainerkollegen ist. Wobei aber natürlich - gerade wenn man Spielertrainer ist - die Leistung der Mannschaft und deren Erfolg im Vordergrund steht und das Entscheidende ist.", hat er einen vernünftigen Blick auf die Dinge. 

Albin "Samba" Weidner in der Topelf der Saison 2000/2001. 
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Einzige Frau bei den Spielleiter-Tagungen

Auch Mutter Petra Weidner ist fußballverrückt im positiven Sinne. Früher spielte sie selbst, als es in ihrem Heimatort Giech noch eine Frauenmannschaft gab. Seit vielen, vielen Jahren engagiert sie sich bei der DJK Königsfeld, zu der sie im Jahre 1989 natürlich über ihren Mann Albin kam, in den verschiedensten Ämtern und Funktionen. Wie er, wurde auch sie u.a. Spielleiterin - und war bei den BFV-Tagungen die erste und lange Zeit auch einzige Frau in dieser Position. "Anfangs gab es da schon vereinzelt komische Blicke.", aber nur so lange, bis jeder merkte, dass sie Ahnung von der Materie hatte. Engagiert ist sie sowieso - und gerade bei den Heimspielen ihrer DJK nicht wegzudenken. Bei der fing auch Sohn Stefan mit dem Fußballspielen an. "Mit sechs Jahren in der F-Jugend unter Anton Rost. Es gab für uns als Kinder nichts anderes als Fußball!", spricht er über seine frühe Leidenschaft.

Albin Weidner räumte in der Defensive der DJK Königsfeld zweikampfstark und zuverlässig auf.
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Offensiver ausgelegt als der Vater

Er war aber deutlich offensiver ausgelegt als sein Vater Albin. Und im Vergleich zu seinem Vater, der Fußballschuhe in der Größe 40 trug, ist der Sohnemann relativ großgewachsen. Mittlerweile ist er als Spielertrainer des Kreisklassen-Aufsteigers Neuhaus (jetzt SG Neuhaus/Aufseß) zwar etwas weiter nach hinten gerückt, es stehen in seiner anpfiff-Statistik dennoch mittlerweile fast 180 Tore! In der vergangenen Serie steuerte er 22 Treffer und 16 Vorlagen zum Kreisklasse-Aufstieg seines SC Neuhaus bei. Die trainiert er seit 2019 und strebt in der Saison nach dem Aufstieg zunächst einmal den Klassenerhalt an. "Die SG muss sich erst finden, aber die Vorbereitung war schon einmal gut, wir haben im Schnitt 20 Mann beim Training. Wenn wir weitgehend aus dem Vollen schöpfen können, dann ist in dieser ausgeglichenen Liga sogar ein Platz in der oberen Tabellenhälfte möglich.", so Stefan Weidner, der mit einem Sieg, zwei Unentschieden (eines davon gegen den Heimatverein Königsfeld, wobei er selbst einen Treffer beisteuerte) und einer Niederlage mit seinem Team ganz ordentlich in die Spielzeit gestartet ist. Und liegt damit als Achter aktuell tatsächlich gerade noch in der oberen Tabellenhälfte.

Stefan Weidner in der Topelf der A-Klasse 2 in der Saison 2021/2022. 
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Ein einziges gemeinsames Spiel

"Ich habe meinen Vater in seiner Glanzzeit nur selten bewusst spielen sehen. Natürlich war ich zwar immer beim Fußball dabei. Aber ich habe meist neben dem Platz mit den anderen Kindern gebufft.", blickt er zurück. Ein einziges Mal standen Vater und Sohn gemeinsam bei einem Punktspiel auf dem Feld, das war der Wunsch von Albin Weidner, zumindest einmal vor dem Karriere-Ende nochmal zusammen mit dem gerade volljährig gewordenen Sohn aufzulaufen. "Es war kurz nach meinem 18 Geburtstag in der Zweiten, das müsste in Mistendorf gewesen sein. Ich durfte noch Jugend spielen und habe in dem Spiel gleich zwei Tore gemacht.", erinnert sich Stefan Weidner an diese besondere Partie im Jahre 2008. Kurze Zeit später, im Januar 2009, verstarb dann der Vater nach schwerer Krankheit im Alter von nur 46 Jahren. 

Aber er lebt seitdem nicht nur in den Herzen und in der Erinnerung weiter, sondern auch auch durch die Begeisterung für den Fußball, die er seinem Sohn vererbt und die er mit seiner Frau in jeder Sekunde geteilt hat.

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Leser-Kommentare


Saisonbilanz Stefan Weidner

 
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22/23
1
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0
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21/22
27
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16
1
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0
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21/22
2
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19/21
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10/11
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Gesamt
401
185
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27
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Vereins-Funktionär Petra Weidner

23/24
DJK Königsfeld
Kassier
22/23
DJK Königsfeld
Kassier
21/22
DJK Königsfeld
Kassier
19/21
DJK Königsfeld
Kassier
18/19
DJK Königsfeld
Kassier

Sportstätte DJK Königsfeld

Sportstätte DJK Königsfeld
Huppendorfer Straße
96167 Königsfeld
Die Autobahn A 70 Richtung Bayreuth an der Anschlussstelle Roßdorf verlassen und links zur Bundesstraße B 22 weiterfahren. An der Einmündung in die B 22 links abbiegen und dann gleich wieder rechts halten. Über Hohenhäusling erreichen Sie kurze Zeit späte

Daten DJK Königsfeld

DJK Königsfeld 1966 e.V.
Gründung: 1966
Mitglieder: 350
Farben: rot-schwarz
Abteilungen: Fußball, Gymnastik

Tabelle Kreisklasse 2 Bamberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
4
7:3
10
3
4
9:4
10
5
4
13:7
9
7
4
4:4
5
9
4
7:10
3
13
4
4:8
2
Bei zwei punktgleichen Teams: Entscheidungsspiel / bei drei und mehr punktgleichen Teams: direkter Vergleich

Spielstenogramm

Tore: 1:0 Schlegel (14., Böhm Max), 1:1 Heinze (34.), 1:2 Weidner St. (60., Heinze), 2:2 Lindner M., Foulelfmeter (90.)
Gelbe Karten: Fleischmann (38.), Grasser P. (65.), Wunner (87.) / Schnörer Thomas. (56.), Stenglein F. (75.) | Gelb-rote Karten: Grasser P. (87.) / -
Zuschauer: 150 | Schiedsrichter: Michael Demus (Spfrd Steinsfeld)


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