Ivan Franjic bereitete in Aubstadt das 1:1 durch Marius Wegmann in der 85. Minute per Freistoßflanke vor.
FC Würzburger Kickers
Duell der Serientäter
Dreiunddreißig.
Seit dreiunddreißig Pflichtspielen sind die Würzburger Kickers
mittlerweile – saisonübergreifend – in Pflichtspielen
ungeschlagen. Die letzte Pleite liegt nun schon knapp 330 Tage
zurück. Am drittletzten Spieltag der vorigen Saison, als es
sportlich für die Kickers um nichts mehr ging, verlor die Elf von
Cheftrainer Marco Wildersinn mit 0:1 bei der U23 der SpVgg Greuther
Fürth. Seither gelang es keiner Mannschaft mehr, weder in der
Regionalliga Bayern noch im bayerischen Totopokal, den FWK in die
Knie zu zwingen. Am Dienstag, im Nachholspiel beim unterfränkischen
Rivalen TSV Aubstadt, wankten die „Rothosen“ bis weit in die
Schlussphase. Marius Wegmann köpfte fünf Minuten vor Schluss den
Ausgleich für die Würzburger, die danach sogar noch beste Chancen
auf den Siegtreffer hatten. Auch wenn es mit dem Auswärtssieg nicht
klappte – der Nimbus der Unbesiegbarkeit wurde gewahrt. „Im
Hinterkopf ist bei uns natürlich, dass wir es weiter durchziehen
wollen, ungeschlagen durch die Saison zu gehen“, verriet nach
Abpfiff Siegtorschütze Marius Wegmann. „In meiner Gedankenwelt
spielt das keine Rolle“, meint dazu Kickers-Trainer Wildersinn.
„Der Fokus liegt auf dem nächsten Spiel. Das möchte ich immer
gewinnen.“ Die Zielscheibe auf dem Rücken der Würzburger wird
wöchentlich aber nicht kleiner. „Umso länger Kickers Würzburg
ohne Niederlage ist, desto mehr reizt es natürlich die gegnerischen
Mannschaften“, erklärte Aubstadts Trainer Julian Grell nach dem
1:1.
Kickers siegten im Hinspiel durch Caciels Hattrick
Dazu passt ganz gut, dass es für die Kickers am Samstag zur
„Mannschaft der Stunde“ der Regionalliga Bayern, nach Burghausen
geht. Der SV Wacker, zwar immer noch im nicht gesicherten
Tabellenmittelfeld anzutreffen, kann ebenfalls eine beachtliche Serie
vorweisen: Die Niederbayern sind seit neun Ligaspielen ohne
Niederlage. Im Hinspiel, am Würzburger Dallenberg, war das
Aufeinandertreffen der beiden ehemaligen Zweitligisten allerdings
eine klare Angelegenheit. Wildersinns FWK gewann durch drei Treffer
von Benjika Caciel mit 3:0. „Selbstvertrauen werden sie haben“,
sagt Wildersinn. Seine obligatorische Videostudie zum Gegner stand am
Donnerstagnachmittag noch aus. „Die werden sich freuen, dass der
Tabellenführer kommt. Sie werden uns das Leben schwer machen.“
Hägele und Gottwalt nicht mit an Bord nach Burghausen
Am
Samstag um sieben Uhr früh fahren die Kickers im Bus los in Richtung
des weitesten Auswärtsspiel der Saison. Die gut 350 Kilometer bis an
die österreichische Grenze nicht mit antreten werden die beiden
langzeitverletzten Verteidiger Daniel Hägele und Lukas Gottwalt.
Während die weitere Ausfalldauer von Winternachverpflichtung
Gottwalt, der sich schon im zweiten Einsatz eine schwerere
Muskelverletzung im Oberschenkel zuzog, noch unklar ist, steht
Routinier Daniel Hägele dagegen in den nächsten eins, zwei Wochen
wohl vor seiner Rückkehr auf den Platz. Ein Comeback feierte, nach
einer Oberschenkelblessur zuletzt, in Aubstadt bereits Spielmacher
Ivan Franjic. Seine Einwechslung in der 65. Minute läutete die
stürmische Schlussphase der Kickers ein. Per Freistoßflanke
bereitete Franjic Wegmanns Ausgleich direkt vor. „Ivan hat den
Kurzeinsatz gut verkraftet“, berichtet Wildersinn. „Jetzt ist er
ein Kandidat für mehr Spielzeit.“ Die letzte Niederlage mit
Franjic auf dem Feld liegt übrigens noch weiter zurück. Über ein
Jahr um genau zu sein – beim 0:3 gegen den späteren Meister SpVgg
Unterhaching. Mal sehen, welche Serie im Wacker-Stadion reißen wird.
Aufgebot letztes Spiel Würzburger Kickers (1. FC Nürnberg 2, 27.04.2024):
Hipper,
Kurzweg,
Hägele (70.
Scholz),
Franjic,
Zaiser,
Meisel (78.
Wessig),
Kraus,
Montcheu (75.
Hemmerich),
Sané,
Caciel (78.
Sausen),
Moll (70.
Junge-Abiol) /
Friedsam,
Haas
Expertentipp von Steffen Krapf
1:2